Mahmoud Abbas Verantwortung für Mord

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Ari Fuld. Foto Facebook
Ari Fuld. Foto Facebook
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In einer Rede vor dem PLO-Exekutivkomitee am 15. September in Ramallah wiederholte der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud Abbas die alte Verleumdung, nach der Israel angeblich plant, besondere jüdische Gebetszonen im Inneren der Al-Aksa-Moschee einzurichten. Abbas behauptete, Israel versuche, das Beispiel des Grabes der Patriarchen in Hebron zu kopieren, wo Juden und Moslems in unterschiedlichen Bereichen beten.

 

von Bassam Tawil

Abbas gab jedoch nicht an, auf welchen Angaben seine Behauptung basiert. Und auch für Israels angebliche Verschwörung gegen die Al-Aksa-Moschee lieferte er keinerlei Beweise. Dennoch erklärte er, dass die Palästinenser gemeinsam mit Jordanien planten, dieses Thema vor den Internationalen Strafgerichtshof und den Internationalen Gerichtshof zu bringen.

Abbas‘ Behauptung wurde in Windeseile von mehreren Medienkanälen in der arabischen Welt, dem Westjordanland und dem Gazastreifen aufgegriffen. In den Schlagzeilen auf den der Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Dschihad – der zweitstärksten Terrorgruppe im Gazastreifen – nahestehenden Internetseiten wurde behauptet, Israel plane, Juden das Gebet im Inneren der Al-Aksa-Moschee zu gestatten.

Unnötig zu erwähnen, dass es einen Plan Israels, Juden das Beten in der Al-Aksa-Moschee zu erlauben, überhaupt nicht gibt. Allerdings wurde es Juden – wie auch allen anderen Nicht-Muslimen – in den vergangenen Jahren gestattet, ihre völlig rechtmässigen Besuche auf dem Tempelberg wieder aufzunehmen. Mit Schutz der Polizei haben Tausende Juden die heilige Stätte besucht, trotz der Provokationen und gewalttätigen Angriffe von Muslimen. Dabei sollte erwähnt werden, dass jede Art von Gebet und „religiösen Bekundungen“ durch Juden oder Christen überall auf dem Tempelberg von der israelischen Polizei streng untersagt wird.

Warum ist Abbas‘ falsche Anschuldigung überhaupt von Bedeutung und gefährlich? Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung von Abbas‘ Behauptung erstach ein 17-jähriger Palästinenser aus der Stadt Yatta im Westjordanland Ari Fuld, einen 45-jährigen israelisch-amerikanischen Staatsbürger und Vater von vier Kindern, in einem Einkaufszentrum in Gusch Etzion südlich von Bethlehem.

Nach Angaben palästinensischer Terrorgruppen war der Entschluss des Terroristen Khalil Jabarin, einen Juden zu ermorden, eine Reaktion auf israelische „Frevel“, insbesondere gegen die Al-Aksa-Moschee sowie gegen islamische heilige Stätten im Allgemeinen.

Mit anderen Worten, der Terrorist wurde von Abbas‘ Aufwiegelung beeinflusst und dies war der Grund, warum er den Entschluss zu seiner tödlichen Mission gefasst hatte. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Terrorist die Berichte gesehen hatte, in denen Abbas‘ Behauptung, Israel plane, den Juden das Beten in der Al-Aksa-Moschee zu erlauben, wiederholt wurde.

Menschen entzünden Kerzen in Erinnerung an Ari Fuld, an dem Ort, an dem er am 16. September 2018 ermordet wurde. Foto Gershon Elinson/FLASH90

Palästinensische Terrororganisationen waren sehr schnell, als es darum ging, eine Verbindung zwischen der Ermordung von Fuld und den Äusserungen von Abbas herzustellen.

Die Terrorvereinigung des Palästinensischen Islamischen Dschihad beispielsweise wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass die tödliche Messerattacke eine „natürliche Reaktion auf zionistischen Terrorismus in Form von Aggressionen und Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere heiligen Stätten“ war.

Die Hamas ihrerseits stellte fest, der terroristische Anschlag sei eine Reaktion auf israelische „Verstösse“ hinsichtlich der Al-Aksa-Moschee gewesen. „Wir begrüssen diesen heldenhaften Angriff und bekräftigen, dass jede Verletzung der Al-Aksa-Moschee eine rote Linie darstellt“, liess der führende Hamas-Vertreter Husam Badran in einer Stellungnahme verlauten. „Dieser Einsatz ist eine Reaktion auf das, was Israel in der Al-Aksa-Moschee zu tun plant.“

Die Äusserungen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad bestätigen, dass eine unmittelbare Verbindung zwischen Abbas‘ falscher Anschuldigung gegen Israel und der Ermordung des israelisch-amerikanischen Staatsbürgers besteht. Die Terrororganisationen sagen indirekt, dass Jabarin den Entschluss fasste, einen Juden zu ermorden, weil sein Präsident, Abbas, ihm und dem Rest der Welt erzählte, dass Israel plane, besondere jüdische Gebetszonen im Inneren der Al-Aksa-Moschee einzurichten.

Abbas‘ falsche Behauptung war nicht die erste Verleumdung ihrer Art.

Es ist an der Zeit, alle, die es vielleicht vergessen haben, daran zu erinnern, dass es Abbas war, der 2015 mit seiner Anschuldigung, die Juden würden „mit ihren schmutzigen Füssen die Al-Aksa-Moschee schänden“, die „Messer-Intifada“ entfachte. Abbas‘ damalige Aussage war eine Reaktion auf den Entschluss der israelischen Regierung, ein vorübergehendes Verbot aufzuheben, welches Juden den Besuch auf dem Tempelberg untersagte. Hier ist das, was Abbas damals zu sagen hatte:

„Die Al-Aksa [Moschee] gehört uns, die Grabeskirche gehört uns, und sie haben kein Recht, sie mit ihren schmutzigen Füssen zu schänden. Wir werden es ihnen nicht erlauben und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Jerusalem zu schützen.“

Und weiter verkündete Abbas:

„Wir begrüssen jeden Tropfen Blut, der in Jerusalem vergossen wird. Dies ist reines Blut, sauberes Blut, Blut auf seinem Weg zu Allah. Mithilfe Allahs werden alle shaheed (Märtyrer) in den Himmel gelangen und jeder Verwundete wird seinen Lohn erhalten.“

Kurz nach Abbas‘ Äusserungen starteten die Palästinenser im Rahmen dessen, was sie als die „Jerusalem-Intifada“ oder Messer-Intifada bezeichneten, eine Welle von Messerattentaten und Fahrzeug-Rammattacken, bei denen Hunderte Israelis ermordet und verletzt wurden.

Abbas und seine Palästinensische Autonomiebehörde fahren seither damit fort, Palästinenser gegen Israel aufzuhetzen, indem sie behaupten, Juden würden die Al-Aksa-Moschee „gewaltsam stürmen und überfallen“.

Diese Anschuldigung ist natürlich ebenso falsch, denn die Juden, die den Tempelberg besichtigen, haben nie auch nur einen Fuss in die Al-Aksa-Moschee gesetzt. Juden wie auch Christen ist es nicht einmal erlaubt, an irgendeiner Stelle auf dem Tempelberg zu beten. Tatsächlich werden Juden, die während der Besichtigung gesehen werden, wie sie beten, singen, sich verbeugen, die Augen schliessen oder weinen, häufig von der israelischen Polizei verhaftet.

Abbas wird jedoch niemandem erlauben, ihn mit den Fakten zu verwirren. Er lebt in seiner eigenen Traumwelt, in der er weiterhin Lügen über und Hetze gegen Israel verbreitet. Abbas‘ jüngstes Lügenmärchen ist unmittelbar verantwortlich für für den Mord an Ari Fuld, der von einem Terroristen erstochen wurde, der tatsächlich Abbas’ Lügen über ein angebliches israelisches Komplott zur Aufteilung der Al-Aksa-Moschee zwischen Muslimen und Juden glaubte.

Es ist höchste Zeit, dass die internationale Gemeinschaft erkennt, dass es Abbas‘ anti-israelische Hetze ist, welche die Palästinenser dazu treibt, sich ein Messer zu greifen und auf den Weg zu machen, um den ersten Juden niederzustechen, der ihnen über den Weg läuft. Das Blut von Ari Fuld klebt – neben dem von vielen anderen – an den Händen von Abbas.

Bassam Tawil ist Muslim und lebt als Wissenschaftler und Journalist im Nahen Osten. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute.