Knesset-Abgeordnete Hanin Zoabi: “Wir können der Idee eines jüdischen Staates nicht zustimmen”

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Hanin Soabi in Bern. Foto Screenshot Youtube
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Die arabischstämmige israelische Knesset-Abgeordnete Hanin Zoabi hat erklärt, dass ihre Partei keinen jüdischen oder zionistischen Staat will.

Diese Bemerkung machte sie bei einer Veranstaltung, die am 2.April 2016 im Kornhausforum in Bern stattfand. Hanin Zoabi ist Mitglied der arabischen Partei Balad und war auf Einladung der “Gesellschaft Schweiz-Palästina” in der Schweiz zu Gast.

„„Was meine Vision ist? Bezüglich Ein- oder Zwei-Staatenlösung? Meine Vision ist Gerechtigkeit und Befreiung. Ich möchte nicht unsere Vision formulieren als Palästinenser im Rahmen der Frage nach einem oder zwei Staaten. Meiner Meinung nach ist dies lediglich eine operative Frage.“ antwortete Zoabi auf eine Frage aus dem Publikum.

„Erstens einmal – Gerechtigkeit und Befreiung ! Zweitens – sogar wenn wir von zwei Staaten sprechen – keiner der zwei kann ein jüdischer sein. Sogar wenn ihr von zwei Staaten spricht – müssen beide demokratische Staaten sein. Wir können uns nicht einverstanden erklären mit der Vorstellung eines jüdischen Staates. Es geht nicht um die Frage nach einem oder zwei Staaten – es geht um die Frage nach Gerechtigkeit. Und Befreiung. Ich glaube, das ist die Terminologie, die wir benützen müssen. Die Besetzung beenden – und für mich ….Und wissen Sie was, ich mag diese Frage nicht, denn für mich stellt es sich manchmal als eine theoretische Frage. Jetzt – beendet die Besetzung, jetzt das Recht auf Rückkehr! Die Besetzung zu enden sowie das Leiden der Menschen.”

Aussagen Zoabis zu einem jüdischen Staat ab 1:36:57

„Das politische Program der Partei „Nationales demokratisches Bündnis“ (Balad, Anm. d. Red.) welche ich hier repräsentiere spricht von zwei verschiedenen Staaten: Ein Staat für alle seine Bürger, welcher ein nicht-zionistischer Staat ist, ein nicht-jüdischer Staat, innerhalb der Grenzen von 1948 (!) – und ein palästinensischer Staat, mit dem Recht auf Rückkehr…“ so Frau Zoabi weiter.

Hanin Zoabi wurde auch gefragt, ob sie ihre Aufnahme in die Knesset (das Parlament des Staates Israel, Anm. d. Red.) als faktische Anerkennung der Knesset betrachtet. Ihre Antwort lautete: „Das ist eine logische Schlussfolgerung, aber ich sehe das anders. Wenn das der Fall wäre, würde Israel sich nicht darum bemühen, mich meines Amtes zu entheben. Wir repräsentieren in der Knesset nicht den jüdischen Staat. Wir repräsentieren mein Volk.“

Die Idee von Frau Zoabi und deren Partei Balad – dass es keinen jüdischen Staat geben darf – wurde vom anwesenden Publikum in der Schweiz mit Applaus belohnt.

23 Kommentare

  1. “Bei einer 2-Staaten-Lösung kann Israel kein jüdischer Staat und Palästina kein muslemischer Staat sein, sondern beide müssen demokratische Staaten sein”

    Aha. Interessant. Und in diesen “Demokratien” definieren dann Aussenstehende, wie sie auszusehen haben? Lautet *SO* Ihre Definition von “Demokratie”?

  2. Hier vertritt niemand das Interesse von Menschen, die unterschiedslos auf Mord aus sind.
    JEDER Vertreter unserer Gesinnung hätte Hallel Ariel unter allen Umständen beschützt
    – können Sie DAS von IHREN Schützlingen auch sagen?!
    Dürfte unsere Seite alleine das Geschick des Nahen Ostens bestimmen,
    dann würden Juden und Araber friedlich und wirtschaftlich gesichert leben.
    Dürfte hingegen die von Ihnen in Schutz genommene Seite die Geschicke des
    Nahen Ostens alleine bestimmen,
    dann wären SIE gar nicht in der Lage, schnell genug die Massengräber für die Juden
    auszuheben, wie Ihre Schützlinge die Leichen liefern würden!

  3. Leider ist dies Page wieder nur eine Blase, wo sich nur Menschen treffen, die eh einer Meinung sind und sich gegenseitig in ihren Vorurteilen bestärken. Werde diese Page disliken und wünsche ihnen trotzdem noch viel Gutes.

  4. Artikelüberschrift:
    Knesset-Abgeordnete Hanin Soabi:
    „Wir können der Idee eines jüdischen Staates nicht zustimmen“

    Einleitung des Artikels:
    Die arabischstämmige israelische Knesset-Abgeordnete Hanin Soabi hat erklärt, dass ihre Partei keinen jüdischen oder zionistischen Staat will.

    Weiter im Artikel:
    „Das politische Program der Partei „Nationales demokratisches Bündnis“ (Balad, Anm. d. Red.) welche ich hier repräsentiere spricht von zwei verschiedenen Staaten: Ein Staat für alle seine Bürger, welcher ein nicht-zionistischer Staat ist, ein nicht-jüdischer Staat, innerhalb der Grenzen von 1948 (!) – und ein palästinensischer Staat, mit dem Recht auf Rückkehr…“ so Frau Zoabi weiter.

    Wo genau im letzten Absatz finden Sie eigentlich den jüdischen Staat
    in der Rede der Antisemitin Zoabi?
    Ich lese da von einem
    “nicht-jüdischen Staat” und von einem
    “palästinensischen Staat”!

    Sie, Christopher Temt, vergewaltigen die Bedeutung von Sprache!

  5. Jeder Parlamentarier wird die Interessen seiner Wählerschaft
    vertreten, wessen sonst?

    Die Steuern werden von allen Lohn-, Einkommenssteuerpflichtigen
    sowie von Unternehmen in Israel bezahlt, die Umsatzsteuer von allen Menschen
    inklusive Touristen und dies unabhängig ob sie Juden, Muslime, Araber, Christen
    oder sonst wer sind. Bei den Steuern ist jeder Staat plötzlich sehr tolerant.

    Im Text oben steht nur, dass sie gegen einen jüdischen Staat
    ist, aber nicht, dass sie für die Abschaffung des israelischen Staates ist. Ihr
    Vorwurf lässt sich nicht mit dem obigen Text belegen.

  6. Ihnen ist aber noch innerlich, dass es im Artikel darum ging,
    dass eine politische Vertreterin ausschließlich palästinensischer Interessen,
    bezahlt von israelischen Bürgern,
    sich für die Abschaffung des israelischen Staates einsetzt?!

    Da kann die Backgammon-Runde, so schön und nett solche Treffen sind,
    doch für die Diskussion HIER nur als rhetorische Nebelkerze dienen.

  7. Ich gebe Ihnen recht, es ist schwer arabische Führer zu finden, dies
    sich nachhaltig als klug und kompromissbereit und friedlich gegenüber Israel
    erwiesen hätten.Aber ich kenne einzelne Menschen auf beiden Seiten, die mit ihrem Herz, ihrer Seele und ihrem ganzen Einsatz an ein gedeihliches Zusammenleben glauben und dafür kämpfen, auch wenn sie oft von ihren eigenen Leuten als Verräter beschimpft werden und vor allem auf palästinensicher Seite um ihr Leben bangen müssen.
    Der Ansatz der http://kelmaninstitute.org versucht eben auf den verschiedensten Ebenen – und nicht nur Studierte – zu einer neuen Sichtweise zu verhelfen und ich in der Überzeugung, dass die Idee “Zwei Staaten – ein Land” breit diskustiert gehöhrt.

  8. Die Zeit für den Artikel habe ich mir genommen und finde den Denkansatz,
    dass studierte Leute mit anderen studierten Leuten achso prima zurechtkommen,
    auch plausibel.
    Nur würde ich die Entscheidungsträger des “palästinensischen” Volkes samt dem
    Volk selber nicht gerade als Thinktank dieses Planeten bezeichnen.

    Nun sollten Sie sich mal etwas Zeit nehmen wollen und die Geschichte des neuzeitlichen
    Israel darauf untersuchen,
    an welchen Stellen genau die Araber sich mit ausreichender Beständigkeit
    klug und kompromissbereit und friedlich gegenüber Israel erwiesen hätten.
    Sollten Sie die Stellen gefunden haben, können wir über Ihren Vorschlag einer
    Zweistaaten-Lösung weiter diskutieren!

  9. Meinen Kopf kann ich gar nicht genügend schütteln ob Ihres Kommentars!

    Sie möchten ernsthaft – ernsthaft! – den Arabern in Israel Judäa und Samaria überlassen und Israels einzigen Großflughafen bis auf 15 km in die Nähe potentieller arabischer Abschußbasen bringen?
    Und die Stadt Tel Aviv bis auf 22 km an dieselben Abschußbasen?

    Und dann möchten Sie dem Wort von Arabern vertrauen
    (Hamas oder PA?),
    dass diese sich fortan ganz lieb verhalten werden?

    Haben Ihnen jüdische Massengräber im ehemaligen Ostdeutschland
    noch nicht ausgereicht?
    Müssen jetzt auch noch welche rund um Tel Aviv entstehen?

    +++ (schüttelt weiterhin den Kopf) +++

  10. Wer sich einmal Zeit für einen neuen Ansatz nehmen will und nicht alt-bekanntes wiederholen will, ist herzlich eingeladen diesen Beitrag zu lesen:

    With “Two States” in the “One Land”, the Jewish settlers in what is now
    the Palestinian territories could continue to live there and would have
    the choice of becoming Palestinian residents or citizens, an analogy to
    the Arabs who live in Israel.

    http://kelmaninstitute.org/martin-karplus-two-states-in-one-land-a-nobel-prize-chemists-search-for-peace/

  11. Deutschland ist eine Demokratie und christliche Staat, und nur christliche Feiertage sind anerkannt. Genau so kann Israel jüdisch und demokratisch sein.

  12. 1. Für mich steht sie gerade wegen der nationalen Sicherheit zur Diskussion oder soll die Besetzung mit all ihren negativen Auswirkungen auf beide Völker ewig weitergehen?
    2. Ja, genau das ist das Problem: In einem “jüdischen Staat” kann dieser andere Religionen zu Teilhabern (voll/halb/ein bißchen?) des Staates machen. In einem demokratischen Staat sind Juden, Muslime, Christen und Atheisten und Agnostiker immer schon Teil des Staates.

  13. Die Masche, mit der Hanin Soabi arbeitet, kennt man besser unter dem Namen Salami-Taktik. Sie behauptet zwar jetzt „wenn ihr von zwei Staaten spricht – müssen beide demokratische Staaten sein“ doch wer nicht mit völliger Naivität geschlagen ist, weiß genau, dass nach dem ersehnten Garaus des israelischen Staates diese Festlegung nicht einen Pfifferling wert ist. Die Ablösung erfolgt vielmehr in Form eines klerikal-faschistischen Regimes oder aber eines von verschiedenen Banden geführten bzw. terrorisierten Landstriches.

    Ihre Sympathien für palästinensische Mörder und Terroristen sind allgemein bekannt – doch wen juckt das? Sie setzt, nicht zu Unrecht, auf das schlechte Gedächtnis von vielen Zeitgenossen sowie auf die übliche Großzügigkeit, wenn es um israelisches Leben geht. Die Veranstaltung gibt einmal mehr ein Beispiel für diese Aussage ab.

  14. Da es auf unserer kleinen Erde nur so von demokratisch-muslimischen Staaten wimmelt, könnte man sich als Lebensmüder gern auf dieses Experiment einlassen. Wenn es schief geht, dann ist man Hitlers Ziel der Auslöschung des jüdischen Volkes einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Antisemiten und Feinde Israels stimmen begeistert zu.

  15. Wie sich muslimische Staaten um ihre jüdischen Mitbürger kümmern, ist eine Frage, deren Antwort ich nicht einem Experiment überlassen möchte.

  16. Wie sehr Hanin Zoabi in der falschen Position steht,
    ist auch schon daran ersichtlich, dass sie sich als
    Repräsentantin in die Knesset hat wählen lassen und
    sich von (auch) jüdischen Steuerzahlern bezahlen lässt,
    dann aber den Satz absondert, sie würde
    den jüdischen Staat nicht repräsentieren.

    Die Sitze in der Knesset gehören dem israelischen Volk
    – wenn Hanin Zoabi also Ziele außerhalb des Willens und Interesses
    des israelischen Volkes verfolgt,
    dann ist ihr Verhalten ambivalent und – nebenbei gesagt –
    definitiv NICHT staatstragend!

  17. Entschuldigung, aber
    eine Zweistaaten-Lösung steht aus Gründen der nationalen Sicherheit überhaupt nicht
    zur Diskussion!
    Zumal es bereits eine Zweistaaten-Lösung anderer Machart gibt:
    Es gibt Jordanien für die Araber und
    Israel für die Juden und wen immer die Juden zu Teilhabern ihres Staates
    machen möchten!

  18. Bei einer 2-Staaten-Lösung kann Israel kein jüdischer Staat und Palästina kein muslemischer Staat sein, sondern beide müssen demokratische Staaten sein, denn beide haben dann ihre Minderheiten, um die sie sich kümmern müssen: Israel Muslime und Christen und Palästina Juden und Christen.

  19. Israel ist als jüdische Staat gegründet worden, und solche Menschen wie diese zOABI; sollten nicht als Abgeordnete gegen die Staat arbeiten können. die sind Feinde dieser Staat und wollen ihre Vernichtung. In Deutschland werden bestimmt Abgeordnete, die gegen der Existenz der Staat agieren, nicht geduldet.

  20. Sehr bedenklich was für eine Hetzerin diese Gesellschaft eingeladen hat und dazu auch noch applaudiert…. Gschämig!

  21. Jedes Volk auf der Welt darf seinen eigenen Staat haben, nur das jüdische Volk nicht?
    Zweierlei Maß. Oder anders ausgedrückt: Antisemitismus

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