Peacefire now!

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Vereidigungszeremonie für die Rekruten des Caracal-Infanteriebataillons vom November 2016 an der Klagemauer. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Vereidigungszeremonie für die Rekruten des Caracal-Infanteriebataillons vom November 2016 an der Klagemauer. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Lesezeit: 3 Minuten

Ceasefire, der Waffenstillstand, so wird behauptet, ist der Ruf der Tauben, die nach Frieden und dem Ende des Konflikts gurren. Es gibt Befürworter des Waffenstillstands, die von den schrecklichen Kosten des Krieges angewidert sind. Sie wünschen sich aufrichtig ein Ende der Feindseligkeit und eine friedliche Koexistenz. Doch viele der vermeintlichen Tauben sind verkappte Aasgeier. Ihr Ziel ist nicht der Frieden, sondern nur die Beendigung der Gewalt, die den Terroristen die Möglichkeit nimmt, Unschuldige zu vergewaltigen und zu ermorden.

von Marc Erlbaum

Heutzutage sind die Hamas und ihre Verbündeten die Anführer der Ceasefire- Waffenstillstandsrufe, aber nicht, weil sie sich um das Leben der Zivilisten sorgen, hinter denen sie sich feige verstecken. Sie wollen, dass der Beschuss aufhört, damit sie aus ihren Löchern kriechen und das Feuer wieder eröffnen können. Der Chor der Waffenstillstandsstimmen ist Musik in ihren Ohren. Die westlichen linken Aktivisten, die sie eigentlich verachten, singen ihr Lied. Die Terroristen geniessen die Ironie der Tatsache, dass ihre zukünftigen «ungläubigen» Opfer daran arbeiten, die Hände derjenigen zu fesseln, die für die Verteidigung dieser «Ungläubigen» kämpfen und sterben.

Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, müssen begreifen, dass ein Waffenstillstand nicht der einzige Weg ist, ihn zu erreichen. Manchmal ist der einzige Weg zu einem dauerhaften Abkommen die Beseitigung derjenigen, die sich weigern, zu koexistieren.

Nicht Ceasefire, sondern Peacefire

Der richtige Ruf der Stunde lautet nicht Ceasefire, sondern Peacefire. Peacefire, Friedensfeuer ist die nüchterne Erkenntnis, dass Frieden manchmal nur mit Gewalt zu erreichen ist. Dies ist insbesondere in Teilen der Welt der Fall, in denen die Werte der westlichen Freiheit nicht akzeptiert werden. Dies ist keine schöne Tatsache, aber es ist die tragische, aber wahre Natur einer brutalen Realität.

Friedensfreunde feiern nicht den Tod ihrer Feinde. Sie verteilen keine Süssigkeiten, wenn Zivilisten getötet werden. Sie paradieren nicht mit den leblosen Körpern unschuldiger Frauen, die kaltblütig ermordet wurden. Sie verherrlichen nicht den Kampf. Sie kämpfen nur, wenn sie es müssen, damit künftige Generationen es nicht müssen.

Gewaltlosigkeit, Diplomatie und Versöhnung sollten immer angestrebt werden. Es gibt jedoch Fälle, in denen es dem grösseren Wohl dient, den Kampf nicht zu beenden, sondern ihn zu Ende zu führen. Auf beiden Seiten werden Leben gerettet, wenn diejenigen, die zum heiligen Krieg aufrufen, Vorherrschaft indoktrinieren und den Tod verherrlichen, besiegt und entkräftet werden.

Ein wahrer Krieger ist nicht jemand, der sich am Kampf oder an der Gewalt erfreut, sondern jemand, der bereit ist, zu kämpfen und sein Leben zu riskieren, um die Unschuldigen zu schützen. Es ist nicht mutig, sich zu weigern, das Böse zu bekämpfen. Es ist Feigheit, Mördern das Überleben zu ermöglichen, damit sie in Zukunft noch mehr Unschuldige töten können.

Während wir täglich für den Frieden beten, ist uns bewusst, dass wir unsere Kinder schützen müssen, wenn die Mörder kommen, um sie zu vergewaltigen, zu verstümmeln und zu entführen.

Peacefire now!

Marc Erlbaum ist Filmemacher und Mitbegründer der Jewish Relief Agency in Philadelphia. Auf Englisch zuerst erschienen bei Jewish News Syndicate. Übersetzung Audiatur-Online.

2 Kommentare

  1. Herr Wenniger scheint mir weit eher einem empirisch offensichtlichem Trugschluß zu erliegen, als er es Marc Erlbaum anlastet. Herrschenden faschistischen Organisationen, egal ob ideologisch nationalistisch oder religiös getrieben, ist nur durch deren totale militärische Niederlage beizukommen. Hätten die Allierten im zweiten Weltkrieg ihre Offensiven am Rhein und Okinawa beendet, wären beide Regime mit Sicherheit noch Jahrzehnte an der Macht geblieben, auch wenn die jeweiligen Bevölkerungen sie mit der Zeit grossmehrheitlich abgelehnt hätten: Siehe Iran. Das Angebot demokratischer Selbstregierung und wirtschaftlicher Prosperität kann von der Bevölkerung überhaupt nur angenohmen werden, wenn die sie beherrschenden, totalitärten Machtapparate eine vollkommene Kriegsniederlage erleiden. Erst dann erlischt auch die legitimatorische Plausbilität und Attraktivität solcher Ideologien.

  2. Was will uns Marc Erlbaum mit diesem Artikel sagen?
    Dass die Hamas ausgeschaltet werden muss, ist klar. Den Weg dazu bloß in exzessiver militärischer Gewaltanwendung zu sehen, ist ein gefährlicher Trugschluss, denn rein militärisch kann die Hamas nicht ausgeschaltet werden. Weder ihre Köpfe noch ihre Geldgeber sitzen im Gazastreifen bzw. im Westjordanland, aber die dort ausufernde israelische Gewalt treibt der Hamas die nächste Generation an Kämpfern und Selbstmordattentätern in die Arme, die für sich und ihr Volk keine Alternativen sehen. Besiegt werden kann die Hamas auf Dauer nur, wenn den Menschen, aus denen sie ihren Nachwuchs rekrutiert, echte und langfristige Alternativen geboten werden. Das beinhaltet sowohl die Möglichkeit einer echten Selbstbestimmung wie auch akzeptabler wirtschaftlicher Möglichkeiten. Beides ist sicher weder ein leichter noch ein risikoloser Weg, aber es ist der einzige.

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