Israel verpasst seine Ski-Saison – mit wirtschaftlichen Folgen

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Israelische Soldaten während einer militärischen Übung auf dem schneebedeckten Berg Hermon in den Golanhöhen. Foto IMAGO / Xinhua
Israelische Soldaten während einer militärischen Übung auf dem schneebedeckten Berg Hermon in den Golanhöhen. Foto IMAGO / Xinhua
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Rodeln und Schneewanderungen keine drei Stunden vom Mittelmeerstrand Tel Avivs – dafür steht das Hermon-Massiv in Israel. Doch in diesem Jahr warf der Gaza-Krieg auch auf dieses Stück Lebensfreude seine Schatten.

Rund 400.000 Wintertouristen haben in der Saison 2022/23 das einzige Schneegebiet Israels am Berg Hermon auf den Golan-Höhen aufgesucht – in diesem Winter kein einziger. Seit dem Terrorangriff der Hamas und Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 ist das Bergmassiv im Grenzgebiet zu Libanon und Syrien – schon in normalen Jahren eine Militärzone – für Besucher komplett gesperrt. Wiederholt hatte die Hisbollah-Miliz aus dem Libanon die Region unter Beschuss genommen.

Die Schliessung hat laut Medien ernste Folgen für die kleine Tourismus-Industrie, die sich in einigen Orten des Erholungsgebiets Hermon etabliert hat. Hotels, Restaurants, Sportgeschäfte und Strassenverkäufer sind jetzt ohne Einnahmen.

Im Sechstagekrieg 1967 hatte Israel die syrischen Golanhöhen besetzt, einschliesslich des Südwestabhangs des bis zu 2.800 Meter hohen Hermon-Massivs. Schon im Winter 1968/69 hatte sich dort ein Ski- und Rodel-Betrieb entwickelt. Viele Menschen kamen aber auch nur, um Schnee zu sehen und zu wandern.

Allerdings blieben nicht nur die Wintersportfreunde aus dem keine drei Stunden entfernten Tel Aviv aus. Die Hermon-Region ist praktisch das ganze Jahr hindurch als Bergziel gefragt und mit rund einem Dutzend Wanderwegen erschlossen. Ein schwacher Trost: Die Winterfreuden wären diesmal eingeschränkt gewesen, da im Zuge des Klimawandels deutlich weniger Schnee fiel als in früheren Jahren.

KNA/jso/cdt/lwi

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