Während Ägypten, Katar und die Vereinten Nationen ihre Bemühungen fortsetzen, den zwei Millionen Palästinensern im Gazastreifen einen weiteren Krieg mit Israel zu ersparen, verspricht der Islamische Dschihad in Palästina seinem Volk mehr Leid, Gewalt und Blutvergiessen. Die Terrororganisation verspricht auch den Kampf fortzusetzen, bis sie ihr Ziel Israel zu vernichten, erreicht hat.
von Khaled Abu Toameh
Die jüngsten Versprechen des vom Iran finanzierten Islamischen Dschihad (die vollständige Eigenbezeichnung der islamistischen Terrororganisation lautet „Bewegung des islamischen Dschihad in Palästina“, Anm.d.Red.) kamen, als die Organisation, die zweitgrösste Gruppierung im Gazastreifen nach der Hamas, vor kurzem den 32. Jahrestag ihrer Gründung feierte.
Zehntausende Palästinenser nahmen an einer grossen Kundgebung des Islamischen Dschihad in Gaza-Stadt unter dem Motto „Unser Dschihad (Heiliger Krieg) – Das Versprechen wird bald erfüllt werden“ teil. Das Versprechen bezieht sich natürlich auf das Versprechen des Islamischen Dschihad, „Palästina zu befreien, vom (Mittelmeer) bis zum Fluss (Jordanien) – ein bekannter Euphemismus für die Zerstörung Israels.
Besonders verstörend ist, dass eine grosse Zahl von Palästinensern im Gazastreifen, einer Enklave, die oft als von Armut und Arbeitslosigkeit geprägt beschrieben wird, weiterhin den Islamischen Dschihad unterstützt, eine der dortigen Organisationen, die nichts zur Verbesserung der Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung beigetragen hat. Ihr Hass auf Israel scheint stärker zu sein als der Wunsch ihre Situation zu verbessern, indem sie sich gegen gescheiterte palästinensische Führer und Gruppen auflehnen würden.
Der Islamische Dschihad hat seit seiner Gründung die Palästinenser im von der Hamas regierten Gazastreifen mit nichts anderem als Elend, Zerstörung und Tod konfrontiert.
Während der zweiten Intifada, die im September 2000 ausbrach, haben der Islamische Dschihad und sein Militärflügel die Al-Quds Brigaden dafür gesorgt, dass bei mehr als 60 Terroranschlägen Dutzende von Israelis getötet wurden. Seit 2008 hat der Islamische Dschihad Tausende von Raketen und Mörsern aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert und dabei mehrere Israelis getötet und verwundet. Nach Angaben des iranischen staatlichen Fernsehens Press TV feuerten Terroristen des Islamischen Dschihad während des Israel-Hamas-Krieges 2014 über 3.000 Raketen auf Israel.
Nach Kriegsende strahlte der katarische Fernsehsender Al-Jazeera ein Video von den Tunnelsystemen des islamischen Dschihad aus. In dem Video erklärt ein Mitglied des Islamischen Dschihad, dass sich die Organisation auf ihren nächsten Krieg mit Israel vorbereitet und dass die Tunnel genutzt werden, um Terroranschläge auf Israel zu verüben.
In verschiedenen Erklärungen zum Jahrestag des Islamischen Dschihad konnte man nichts Gutes über dessen „Leistungen“ für die Palästinenser erfahren. Die Organisation nutzte die Millionen von Dollar, die sie von ihren Sponsoren im Iran erhielt, nicht für den Bau einer Schule oder eines Krankenhauses im Gazastreifen. Sie hat auch keine der Mittel verwendet, um Arbeitsplätze für Zehntausende von arbeitslosen Palästinensern im Gazastreifen zu schaffen.
Stattdessen ging das Geld in den Bau von Tunneln, in den Schmuggel und die Herstellung von Tausenden von Raketen und Mörsern, um Israel anzugreifen.
Die einzige Bildungsmassnahme, die der Islamische Dschihad angeboten hat, ist eine, in der Kinder und Jugendliche radikal islamistische Indoktrination und halbmilitärische Ausbildung erhalten. Ein Bericht des Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center ergab, dass jedes Jahr mehr als 100.000 palästinensische Kinder und Jugendliche „Sommerlager“ besuchen, die vom Islamischen Dschihad und Hamas betrieben werden:
„Ihr Ziel ist es, ein zukünftiges Kader von Unterstützern und Funktionären der Hamas (und des Islamischen Dschihad) für ihren militärisch-terroristischen Flügel und ihre organisatorischen und administrativen Institutionen auszubilden. Die Jugendlichen lernen die Themen „Befreiung Palästinas“, „Dschihad“ und „Widerstand“ (d.h. Terrorismus), die Zerstörung des Staates Israel, das so genannte „Rückkehrrecht“ und andere Facetten der antiisraelisch-islamistischen Ideologie der Bewegung“.
In einer Erklärung rühmte sich der Militärflügel des Islamischen Dschihad (Al-Quds Brigaden), dass eine seiner wichtigsten Errungenschaften in den letzten 32 Jahren darin bestand, „den Geist des Dschihad und des Opferns“ in die Herzen und Köpfe der Palästinenser zu vermitteln. „Die Organisation hat immer bewiesen, dass unser Recht auf die Befreiung unseres Landes nur durch Widerstand, Kampf und Dschihad gegen den kriminellen Feind erreicht werden kann“, so die Erklärung weiter.
„Der zionistische Feind weiss, dass wir ihm ein Dorn im Auge sind. Das werden wir bis zur Befreiung unseres Landes bleiben, vom Fluss bis zum Meer. Wir werden unsere militärischen Fähigkeiten weiter ausbauen.“
Die Hamas beteiligte sich auch an der Feier, indem sie dem Islamischen Dschihad zu seinem Jahrestag gratulierte und die gleichen Drohungen wiederholte, den Kampf und den Dschihad gegen Israel fortzusetzen. Salah Bardaweel, ein hochrangiger Hamas-Beamter, der an der Kundgebung teilnahm, lobte seine Freunde im Islamischen Dschihad für ihr anhaltendes Engagement bei der Durchführung von Terroranschlägen gegen Israel.
„Wir sind stolz auf unsere Beziehungen zum islamischen Dschihad und seinem Militärflügel“, sagte Bardaweel.
„Wir sind stolz auf alle Widerstandsgruppen (im Gazastreifen). Die Politik des Widerstands und des Dschihad ist die wahre Politik zur Befreiung ganz Palästinas, und das palästinensische Volk wird diesen Weg nicht aufgeben. Wir werden keine Vereinbarung akzeptieren, die dem Projekt von Dschihad und Befreiung widerspricht. Unter keinen Umständen werden wir einen Zentimeter des Landes Palästina aufgeben.“
Trotz der anhaltenden Drohungen von Hamas und Islamischem Dschihad scheint Israel einem vorübergehenden Waffenstillstand mit den im Gazastreifen ansässigen Terrorgruppen zugestimmt zu haben. Letzten Monat erlaubte Israel sogar die Lieferung von Ausrüstung in den Gazastreifen für den Bau eines neuen, von den USA finanzierten Krankenhauses.
„Die einzige Zukunft ist eine Zukunft die aus Terrorismus und Dschihad besteht“
Kürzlich wurde berichtet, dass Israel Tausenden von Palästinensern erlaubt hat, aus dem Gazastreifen einzureisen, um Geschäfte zu machen und zu arbeiten, anscheinend als Teil der Waffenstillstandsvereinbarungen, die unter der Schirmherrschaft Ägyptens, Katars und der UNO erzielt wurden.
Zuvor hatte Israel Katar erlaubt, Millionen von Dollar in bar zu liefern, damit die Hamas ihren Mitarbeitern Gehälter zahlen kann. Darüber hinaus hat Israel den Vereinten Nationen erlaubt, die Hilfsbemühungen im Gazastreifen zu verstärken.
Offensichtlich tut Israel mehr, um den Palästinensern im Gazastreifen zu helfen, als die Führer des Islamischen Dschihad und der Hamas. Wie die jüngsten Erklärungen dieser Anführer zeigen, haben die beiden terroristischen Gruppen ihrem Volk nichts zu bieten. Die einzige Zukunft, die sie beschreiben, ist eine Zukunft, die aus Terrorismus und Dschihad besteht. Die einzige Zukunft, die sie versprechen, ist eine, in der noch mehr junge Palästinenser als Selbstmordattentäter und Dschihadis in einem Heiligen Krieg rekrutiert werden, dessen Hauptziel es ist Israel zu eliminieren und durch einen iranisch unterstützten islamistischen Staat zu ersetzen.
Mit solchen Anführern brauchen die Palästinenser keine Feinde. Hamas und Islamischer Dschihad setzen ihre Lügen gegenüber den Ägyptern, den Kataren und dem Rest der Welt mit ihrer Rede von einem Waffenstillstand mit Israel einfach fort.
Für sie bedeutet ein Waffenstillstand, weitere Waffen zu beschaffen und ihr Volk auf den Krieg vorzubereiten, ohne sich um die israelische Militäraktion zu kümmern. Wann wird die internationale Gemeinschaft ihren Kopf aus dem Sand ziehen und verstehen, dass der Gazastreifen unter der Leitung von Organisationen wie der Hamas und dem Islamischen Dschihad die humanitäre Katastrophe bleiben wird, die Israel so vehement vorgeworfen wird?
Khaled Abu Toameh ist ein in Jerusalem lebender, mit mehreren Preisen ausgezeichneter Journalist und Shillman-Journalismus-Stipendiat des Gatestone Institute. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.