Europas linguistischer Kreuzzug gegen Israel

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Foto JFDA / Facebook
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Lesezeit: 5 Minuten

Europa verarbeitet die Holocaust-Schuld und den früheren Kolonialismus, indem es die  Dritt-Welt Muslime idealisiert und den jüdischen Staat der Ersten Welt mit einem linguistischen Kreuzzug, der die Wahrheit pervertiert, dämonisiert.

 

von Daniel Krygier

Kürzlich wiederholte Deutschlands Aussenminister Sigmar Gabriel die Lüge, dass Israel ein Apartheidstaat sei. In der Vergangenheit hat Gabriel behauptet, die deutschen Sozialdemokraten hätten während des Dritten Reichs dasselbe Schicksal erlitten wie die Juden.

Gabriels verstörende antijüdische Karriere beinhaltet, sich unter die iranischen Führer zu mischen, welche offen zu Israels Vernichtung aufrufen, sowie die Einladung des islamistischen Extremisten Hamidreza Torabi an eine Veranstaltung zur „Förderung des religiösen Friedens „ im deutschen Aussenministerium.

Israels Feinde behaupten oft, sie könnten Israel nicht kritisieren, ohne des Antisemitismus beschuldigt zu werden. Diese Behauptung ist nicht nur offenkundig falsch, sondern auch absurd. Kein anderes Land der Welt wird mit mehr Besessenheit kritisiert und international verurteilt als Israel. Egal, dass der jüdische Staat eine lebhafte Demokratie mit eingebauter Selbstkritik ist, welche mit anderen führenden Demokratien der Welt konkurrieren kann.

Das wirkliche Problem besteht darin, dass anders als Kritik an anderen Demokratien, ein Grossteil der „Kritik“ an Israel gewollt mit rassistischer Dämonisierung und Delegitimation des jüdischen Staates verbunden wird. Dieser linguistische Kreuzzug der Europäer gegen Israels Existenz geht Gabriel um mehrere Jahrzehnte voraus.

Während des ersten Libanonkriegs 1982 verglich der verstorbene schwedische Premierminister Olof Palme Israels Umgang mit arabischen Kindern auf unverschämte Art mit Nazideutschlands Umgang mit jüdischen Kindern. Mehr als eine Million jüdischer Kinder wurden im Holocaust ermordet. Im Gegensatz dazu ermordet Israel keine Kinder und zahllose arabische Kinder aus dem gesamten Nahen Osten erhalten medizinische Behandlung in israelischen Krankenhäusern. Dazu gehören auch arabische Kinder aus Feindstaaten, die sich Israels Vernichtung verschrieben haben, so Syrien, dem Irak und dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen.

Im Oktober verglich der niederländische Premierminister Dries van Agt Israels Festnahme von Terroristen mit Nazi-Razzien gegen Juden während des Zweiten Weltkriegs. Herr van Agt bestreitet auch jegliche historische Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land seiner Väter und hat argumentiert, dass Juden als Entschädigung für den Holocaust „ein Stück Land in Deutschland“ hätten bekommen sollen. Der ehemalige niederländische Premierminister hat es ebenfalls abgelehnt, die Hamas als Terrororganisation zu definieren. Schwedens jetzige Aussenministerin Margot Wallström hat Israels Selbstverteidigung ebenfalls mit „aussergerichtlichen Tötungen“ gleichgesetzt und den jüdischen Staat für islamistischen Terrorismus in Europa verantwortlich gemacht.

Das Europa nach 1945 kämpft immer noch mit der Schuld wegen des Holocaust und seiner Kolonialvergangenheit. Europas politische Führung hat allerdings zwei ausgeprägt unterschiedliche Strategien angewandt, um mit diesen Flecken auf Europas historischem Gewissen umzugehen. Der postkolonialen Schuld Europas ist mit der Romantisierung und Idealisierung von Ländern der Dritten Welt im Allgemeinen und der muslimischen Welt im Besonderen begegnet worden.

Im Gegensatz dazu wird die Holocaust-Schuld mit dem Vergiessen von  nicht überzeugenden Krokodiltränen um die  toten Juden addressiert, während lebende Juden und besonders der kollektive Jude unter den Staaten – Israel – dämonisiert wird. Das hat einen scheinbar schizophrenen europäischen mentalen Diskurs geschaffen, der Holocaust Gedenkstätten für sechs Millionen ermordeter Juden begrüsst, aber systematisch ein pulsierendes Israel mit mehr als sechs Millionen lebenden Juden dämonisiert.

Aus europäischer Sicht besteht daher der arabisch-israelische Konflikt aus Dritt-Welt Muslimen, die nichts falsch machen und zionistischen Juden der Ersten Welt, die nichts richtig machen können.

Wir leben in einer Ära, in der Rassismus das Schlimmste ist, was einem vorgeworfen werden kann. Es sollte daher niemanden überraschen, dass diejenigen, die Israel dämonisieren wollen, versucht sein werden, den jüdischen Staat mit Nazideutschland und dem Apartheid-Südafrika gleichzusetzen. Selbsternannte westliche Linke und ihre islamistischen Verbündete wenden dieselbe Taktik gegen ihre Gegner an, um jeglicher sinnvollen Diskussion über den Islam in westlichen Gesellschaften den Riegel zu vorzuschieben.

“In Europa werden Fake News über Israel als „Wahrheiten“ begrüsst”

Da Geschichte und Fakten ausser Mode geworden sind, werden in Europa Fake News über Israel als „Wahrheiten“ begrüsst. Durch die Darstellung Israels als „böse“ und „rassistisch“ können europäische Judenhasser ihren Hass gegen den jüdischen Staat unter dem Banner des „Antirassismus“ „legitimieren“.

Ein alltäglicher Besuch in einem israelischen Krankenhaus wird die orwellsche Lüge auflösen, die den jüdischen Staat mit „Nationalsozialismus“ und „Apartheid“ gleichsetzt. Arabische und jüdische Pfleger und Ärzte behandeln nebeneinander liegende arabische und jüdische Patienten.

Araber sind in Israel um ein Vielfaches sicherer als Juden in Europa, und müssen nicht durch schwer bewaffnete Polizisten und Soldaten geschützt werden.

Israel der „Apartheid“ in Judäa und Samaria zu beschuldigen ist genauso absurd. Die arabischen Einwohner dieser Gebiete sind keine israelischen Staatsbürger und leben unter der despotischen Herrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörte (PA). Während Araber  die Strassen Israels risikofrei entlanggehen können, riskieren es Juden gelyncht zu werden, wenn sie von der PA beherrschte Gebiete betreten. Während es in Israel eine grosse arabische Minderheit gibt, besteht der „moderate“ PLO-Chef Mahmud Abbas darauf, dass die PA judenfrei sein muss, genauso wie der von der Hamas beherrschte Gazastreifen und der grösste Teil der arabischen Welt.

Der wahre Nationalsozialismus und die wahre Apartheid wird von Israels Feinden im Nahen Osten und ihren weltweiten Anhängern verwirklicht, indem sie es sich zum Ziel machen, den einzigen jüdischen Staat der Welt im Namen der „Menschenrechte“ und des „Antirassismus“ zu vernichten.

Wenn Führungspolitiker und angeblich aufgeklärte europäische Demokratien dieselben antisemitischen Lügen übernehmen wie nahöstliche Despoten und Terroristen, dann sollte das allen anständigen Europäern Sorge bereiten, die echte Menschenrechte und Frieden befürworten.

Europas linguistischer Kreuzzug und Perversion der Wahrheit gegen den jüdischen Staat untergräbt nicht nur die Friedensaussichten zwischen Arabern und Juden. Er verletzt damit schamlos die wahren Opfer von Nationalsozialismus, Völkermord und Apartheid.

Auf Englisch zuerst erschienen bei MiDA. Übersetzung Heplev.

2 Kommentare

  1. Sagen Sie mir, wieso jüdische Journalisten, Botschafter meckern gegen die Regierung in

    Österreich, gegen die AfD : Regierung u. AfD bemühen sich die muslimische Unterwanderung
    realistisch zu erkennen, mit Logik u. Sachverstand dagegen vor zu gehen :
    wieso meckern diese….

  2. Brillanter Bericht über diesen linguistischen Kreuzzug Europas gegen Israel! Judenhass, Antisemitismus sowie “Antizionismus” sind und waren permanent mit der europäischen Geschichte und Kultur eng verflochten. Europäischen Politikern und Medien würde es besonders gut anstehen, sich einmal grundlegende Gedanken über ihre eigenen Moral und Wertevorstellungen anzustellen, anstatt den jüdischen Staat ständig an den Pranger zu stellen und zu dämonisieren!

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