Gemobbte UNO-Funktionärin: «Sie nannten mich eine zionistische Ratte»

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Alice Wairimu Nderitu, UN-Sonderberaterin für die Verhütung von Völkermord, am 16. Juni 2023 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. Bild: EuropaNewswire USA / Luiz Rampelotto / ZUMA Press
Alice Wairimu Nderitu, UN-Sonderberaterin für die Verhütung von Völkermord, am 16. Juni 2023 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. Bild: EuropaNewswire USA / Luiz Rampelotto / ZUMA Press
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Die ehemalige UNO-Sonderberaterin für die Verhütung von Völkermord, Alice Wairimu Nderitu, hat sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt erstmals öffentlich über die Umstände ihres Vertragsendes geäussert. Ihr Fall zeigt die tiefe Politisierung der Vereinten Nationen (UNO). Die UNO ist im Gaza-Krieg kein Vermittler, sondern Partei gegen Israel.

Im November 2023 entschied sich UNO-Generalsekretär António Guterres, den Vertrag von Nderitu nicht zu verlängern. Der Hintergrund: Sie hatte sich geweigert, Israels Krieg gegen die Hamas als Völkermord zu bezeichnen. Diese Entscheidung löste erhebliche Diskussionen aus. Die Wall Street Journal lobte Nderitus Mut und warf der UNO eine gezielte Kampagne gegen Israel vor.

Einseitiger Fokus der UNO

Nderitu selbst berichtet nun, dass sie intern massiv unter Druck gesetzt wurde. «Ich wurde Tag und Nacht belästigt und schikaniert, ohne jeglichen Schutz», sagte sie gegenüber Air Mail. Besonders auffällig sei gewesen, dass es diesen Druck in anderen Konflikten nicht gegeben habe: «Nicht bei der Ukraine, nicht beim Sudan, nicht bei der Demokratischen Republik Kongo, nicht bei Myanmar.»

Interner Druck
Bereits nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 hatte Nderitu eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Freilassung der israelischen Geiseln forderte und die Angriffe der Hamas als Verbrechen bezeichnete. Dies brachte ihr umgehend Kritik ein. Ein hoher Mitarbeiter des UNO-Büros für Menschenrechte sandte ihr eine E-Mail mit der Aufforderung, ihre Stellungnahme «auszubalancieren», um den «Ruf der UNO als neutrale und unparteiische Organisation» zu wahren.

Interne Memos und E-Mail-Protokolle zeigen, dass insbesondere Mitarbeiter des UNO-Büros für Menschenrechte und des UNO-Sekretariats in New York Nderitus Aussagen als «einseitig» kritisierten. Mehrere hochrangige Diplomaten drängten sie, ihre Wortwahl zu ändern, um eine «ausgewogene Position» einzunehmen.

Wenige Tage später wurde eine anonyme Petition mit über 22’000 Unterschriften lanciert, die ihren Rücktritt forderte – nur zwei Tage darauf folgte aber eine Gegenpetition mit über 7’000 Unterschriften zu ihrer Unterstützung.

Massive Belästigung und Bedrohungen

Neben dem institutionellen Druck sah sich Nderitu auch persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Ihre Social-Media-Kanäle wurden mit Hassnachrichten überflutet, und sie erhielt Drohungen per E-Mail und sogar auf ihrem privaten Telefon. «Sie nannten mich eine ‚dreckige zionistische Ratte‘, die ‚in der Hölle brennen‘ werde», berichtete sie. Besonders beunruhigend war für sie, dass diese Angriffe nicht nur von anonymen Personen kamen, sondern auch von Kreisen innerhalb der UNO befeuert wurden.

«Sie haben aus allen Richtungen das Feuer auf mich eröffnet», sagte sie. Besonders erschütternd sei für sie gewesen, dass die UNO ihr keinerlei Schutz geboten habe. «Ich war völlig auf mich allein gestellt», so Nderitu.

Instrumentalisierung des Völkermordbegriffs

Ein zentrales Problem, das Nderitu anspricht, ist der selektive Umgang mit dem Völkermordbegriff. Während internationale Gerichte wie der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) oder der Internationale Gerichtshof (IGH) in anderen Konflikten oft zurückhaltender agieren, sei die UNO im Fall Israels besonders eifrig, so ihre Einschätzung.

Die UNO taugt nicht als Vermittler

Der Fall Nderitu zeigt auf, wie korrumpiert die UN-Nahostpolitik ist. Die Debatte um den Gaza-Krieg hat das Vertrauen in die UNO als unparteiische Instanz erheblich erschüttert. Nderitu sagt darum klar: «Wir sollten aufhören, uns zu sehr auf Institutionen zu verlassen, und nach neuen Vermittlern suchen.»

3 Kommentare

  1. Sehr, sehr mutige Frau. Seien Sie sehr gesegnet und grosse Bewahrung. Wo sind all die anderen, mutigen Leute??
    UNO AUFLÖSEN IST KLAR…

  2. Diese Mitteilung gibt Zeugnis das es tatsächlich gegen Israel geht.Aber Es ist sehr schön das yFrau Nderutu den Mut hat was mit ihr passiert ist öffentlich zu machen.

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