Welle des Antisemitismus in Zusammenhang mit dem COVID-19 Ausbruch

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Foto Felesteen, Gaza
Foto Felesteen, Gaza
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Eine diese Woche veröffentlichte Studie zeigt, dass während der aktuellen COVID-19-Pandemie eine Welle des Antisemitismus über die Welt hereingebrochen ist.

 

Die Studie des Kantor-Zentrums für das Studium zeitgenössischen europäischen Judentums der Universität Tel Aviv stützt sich auf Hunderte von Berichten aus aller Welt und zeigt, dass der durch das Coronavirus inspirierte Antisemitismus in sozialen Mediennetzwerken viral geworden ist, wobei die Behauptung weit verbreitet ist, die Juden hätten die Krankheit entweder verursacht oder profitierten davon.

Der Bericht hält fest, dass der durch das Coronavirus hervorgerufene Antisemitismus in den USA und im Nahen Osten – insbesondere im Iran, in der Türkei und in der Palästinensischen Autonomiebehörde – am stärksten ausgeprägt ist.

Zu den spezifischen Behauptungen gehört, dass sich Juden mit dem Virus infiziert hätten, weil sie Jesus abgelehnt und gekreuzigt hätten. In anderen Fällen sind Karikaturen aufgetaucht mit Abbildungen von Juden, wie sie durch die Verbreitung des Virus versuchen die Welt zu erobern.

 

Im Nahen Osten konzentriert sich diese Form des Antisemitismus auf die “Zionisten” in den USA, die den Virus angeblich geschaffen haben, um eine große Zahl von Muslimen zu töten. Auch Israel ist Ziel des mit dem Coronavirus verbundenen Antisemitismus, wobei dem jüdischen Staat die Schuld dafür gegeben wird, dass er das Virus angeblich absichtlich unter Palästinensern verbreitet hat.

Giovanni Quer vom Kantor-Zentrum kommentierte:

“Die gegenwärtige Welle des Antisemitismus ist beispiellos, weil sie sich in kurzer Zeit über soziale Netzwerke verbreitet hat … und je nach den sozialen und politischen Veränderungen geht sie schnell in einen anderen Diskurs über.”

Er verwies zum Beispiel auf die gewaltigen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die durch das Virus hervorgerufen werden, sowie auf die anhaltende politische Krise in den USA angesichts der aktuellen Rassismusdebatte, die auch antisemitische Elemente beinhaltet, wie zum Beispiel die Verleumdung, dass Israel die US-Polizei ausgebildet habe, um Minderheiten zu töten.

Die Verlagerung des Schwerpunkts vom Coronavirus auf den Rassismus geschah “innerhalb weniger Tage”, sagte Quer, und dennoch “ist der antisemitische Diskurs ebenso gewaltig, und die Quellen, die für seine Verbreitung verantwortlich sind, haben [ihre] antisemitischen Narrative an den sich wandelnden gesellschaftlichen Kontext angepasst.”

1 Kommentar

  1. Die neun-mal-klugen Spezialisten in Sachen Welt-Verbesserung sind gut beraten, die Brille zu wechseln, wenn sie ‘Antisemitismus’ beklagen und damit ‘Antizionismus’ meinen. Umwerfend komisch verwenden sie eine Vokabel, die den eigentlichen Sinn vom ursprünglichen Antisemitismus ausblendet. Dazu ist “nur” einzusehen, dass das ‘semitische Volk der Juden’ aus den sie umgebenden anderen semitischen Völkern ausgesondert wurde, damit etwas “anderes” heraus käme als das, was in der ererbten (semitischen) Werteordnung Gültigkeit hatte.
    Das waren – und sind – die auch heute noch gültigen original-semitischen Zielsetzungen im Kapitalismus :

    1. Wohlstand ohne Arbeit
    2. Vergnügen ohne Gewissen
    3. Bildung ohne Charakter
    4. Handel ohne Moral
    5. Wissenschaft ohne Menschlichkeit
    6. Wertschätzung ohne Opfer
    7. Politik ohne Prinzipien

    Inwieweit Mose – als ausführendes Organ für die Absonderung der Juden von den sie umgebenden anderen Semiten – diese 7 Punkte als “Welt-Sünden” so hätte artikulieren können, spielt keine Rolle, erst recht nicht, wenn (je nach Glaube) ein Zusammenhang mit covid-19 und “Handschrift GOTTES” gesehen wird.

    Darum: Brille wechseln! Oder auch gleich den Optiker!!

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