Berlin – Angriff auf Rabbiner

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Chabad Lubawitsch Berlin. Foto Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53126128
Chabad Lubawitsch Berlin. Foto Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53126128
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Am Freitag, den 26. Juli 2019, wurde Rabbiner Yehuda Teichtal in Berlin-Wilmersdorf antisemitisch angegriffen. Teichtal war mit einem seiner Kinder auf dem Rückweg von der Synagoge, wo er zuvor den Gottesdienst geleitet hatte, als er von zwei Männern aus einem Mehrfamilienhaus heraus in arabischer Sprache beschimpft und angespuckt wurde. Die Angreifer, deren Identität unbekannt ist, sollen unter anderem „Jude, Jude!“ und „Freiheit für Palästina!“ gerufen haben.

 

In der Pressemitteilung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erklärte Teichtal, dass „die Aggressionen gegen Juden sowohl auf den Schulhöfen als auch auf den Strassen Berlins ein Eigenleben entwickelt haben“. Der Vorsitzende der Gemeinde, Dr. Gideon Joffe, forderte verstärkte Präsenz von Zivilpolizisten, um die Sicherheit der Gottesdienstbesucher und -innen sicher zu stellen.

Zwar habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen und wolle laut Meldung der Polizei „mit aller Konsequenz gegen religiös motivierte Straftaten, zu denen auch antisemitische Straftaten gehören“ vorgehen. Der Angriff steht in einer Reihe weiterer Übergriffe auf jüdische Personen, wie etwa auf Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und das Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde, Eliezer Noe, in Hamburg Anfang dieses Jahres oder der Angriff auf einen Düsseldorfer Rabbiner im Juni.

Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e. V. (JFDA), forderte: „Es muss endlich gehandelt werden! Wie lange sollen wir Juden noch warten, bis Gesetze, die existieren, umgesetzt werden!“ Deutlich werde an diesem wie an anderen Angriffen dieser Art, dass es sich nicht ausschliesslich um religiös motivierte Taten handelt, sondern immer auch israelbezogene antisemitische Ressentiments in verbale oder physische Gewalt umschlagen. Süsskind weiter: „Gerade in arabischen und muslimisch geprägten Milieus muss dies nicht nur als Problem benannt, sondern von zivilgesellschaftlicher wie politischer Seite endlich bearbeitet werden. Bekenntnisse der Anteilnahme reichen nicht aus.”