Der Islam und der Terror

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In Wien ereignete sich am 2. November 2020 ein islamistischer Terroranschlag. Dabei wurden vier Personen getötet und 23 weitere teils schwer verletzt. Foto imago images / photonews.at
In Wien ereignete sich am 2. November 2020 ein islamistischer Terroranschlag. Dabei wurden vier Personen getötet und 23 weitere teils schwer verletzt. Foto imago images / photonews.at
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Paris, Nizza, Wien: In den letzten Wochen haben Muslime wieder unschuldige Frauen und Männer aufgeschlitzt, geköpft, erschossen. Seit Jahrzehnten leben wir mit diesem Horror. Seit Jahrzehnten wird Islam-Kritik gleichgesetzt mit Kritik an allen Muslimen. Seit Jahrzehnten ist es heikel, öffentlich klarzustellen: hier wird nicht gemordet für Buddha, Jesus oder Karl Marx, sondern für Mohammed und Allah. Hier steuert man nicht Flugzeuge in Hochhäuser, Lastwagen in Menschenmengen, weil ein paar Gestörte den Islam falsch verstehen. Hier werden nicht Flughafenhallen gesprengt und Maschinenpistolen-Massaker in der Disco verübt, weil man eine sozialistische oder jüdische Weltherrschaft anstrebt, sondern eine islamische.

Der Hass auf emanzipierte Frauen, auf Christen, Juden, Ungläubige? Gehört das nicht zum Islam, sondern nur zum „Islamismus“? Ist das ein Missbrauch des Islam und seines Propheten Mohammed? Der zunehmende Antisemitismus und Antiisraelismus in Europa, auf der Strasse, in den Schulen, in nationalen und internationalen Parlamenten, bis hin zur UNO? Zufall? Hat das nichts mit dem Islam zu tun? Fragen, die man in der Regel nicht einmal stellen darf, geschweige denn, dass man es schafft, öffentlich sachliche Antworten zu diskutieren.

Es ist klar: wir wollen keine solchen Debatten. Wir wollen keine Debatte über das grundsätzliche Verhältnis Mohammeds zur Gewalt. Wir wollen nicht fragen: Wird Gewalt von Mohammed abgelehnt? Lässt sich mit Mohammed oder dem Koran eine Trennung von Staat und Religion begründen, eine freiheitliche Gesellschaft? Meinungsfreiheit? Die Freiheit, seine Religion zu wechseln? Nein, dazu wird es keine Talkshows geben. Die gibt es, wenn Rassisten oder Rechtsradikale töten. Dann wird zu Recht aufgeklärt. Wie bei früheren Formen des Terrors, etwa während des Nordirlandkonflikts 1969-1998. Damals hat man über die religiös-politischen Hintergründe aufgeklärt: über die englisch-schottischen Protestanten und die irisch-nationalistischen Katholiken. Auch bei der RAF in den 1970’er Jahren haben Regierung und Medien die Ideologie ausführlich thematisiert (Antiimperialismus, Kommunismus). Man wollte über die Weltanschauung der Gewalttäter aufklären. Man wusste: ohne Aufklärung treiben Ideologien giftige Blüten, besonders bei junge Menschen. Warum soll das beim Terror aus dem Islam anders sein?

Wollen wir das Gewaltproblem um jeden Preis loslösen von Mohammed und dem Koran, um friedliche Muslime vor Diskriminierung zu schützen? Aber wollen diese Muslime wirklich, dass wir nicht aufklären? Dass wir nicht über die geistigen Wurzeln der Gewalt sprechen? So oder so: der Terror geht weiter. Unsere Politik ist dabei keine Hilfe. Oder mit den Worten des Islamkritikers Hamed Abdel Samad: „Eine Stadt, die die Hasspredigten der Salafisten duldet, aber keine kritischen Thesen zum Islam, gibt sich selbst auf. Ein Land, das Islamkritik abwürgt, aus Angst vor Islamisten oder Rechten, kniet sowohl vor Islamisten wie vor Rechtsradikalen.»

Über Giuseppe Gracia

Giuseppe Gracia (54) ist Schriftsteller und Kommunikationsberater und Mitglied im Stiftungsrat der Audiatur-Stiftung. Sein neuer Roman «Auschlöschung» (Fontis Verlag, 2024) handelt von Islamisten, die einen Kulturanlass in Berlin stürmen und den Terror live ins Internet streamen.

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1 Kommentar

  1. Ja, das stimmt natürlich => solange man die Dinge nicht beim Namen nennen kann, ohne dass man Repressalien fürchten muss, fördert man das ängstliche Schweigen einer breiten Masse, die sich von Gewalttätern distanzieren möchte.

    Ein offenes Gespräch über diese Terroranschläge, und eben in diesem Zusammenhang auch darüber, inwiefern der Islam als Motivation für Morde an *Ungläubigen* hergenommen wird, wird durch Entscheidungsträger und Presse, und nicht zuletzt durch gewaltbereite Muslime unterdrückt.

    Was kann man überhaupt tun, um das Schweigen zu brechen, ohne dass man dafür in Lebensgefahr gerät? Man müsste ja alle Muslime, die in Europa zur Gewalt aufrufen, ausweisen, und dafür sorgen, dass sie nicht mehr einreisen können. Dazu bräcute es wichtige Entscheidungen und deren Durchsetzung, und es bräuchte auch wirksame Grenzen, die man nicht einfach durch das Überklettern von Zäunen überwinden kann.
    Ausweisungen hier – und militärischen Grenzschutz, um Gewalttäter außenvor zu halten, wären das mindeste. Nach meinem Ermessen ollte man in Europa überhaupt keine weiteren Muslime mehr einreisen lassen. Auch keine Frauen und Kinder, die dann eine *Familienzusammenführung* verlangen können.

    Das alles liest man nicht gerne. Ist mir schon klar. Es klingt wie eine Diskriminierung. Aber genau genommen haben wir in Europa, und ganz besonders hier in DL, schon so viele Gewalttäter aus isamischen Ländern hier aufgenommen, dass unser aller Leben in Gefahr ist. Ich bitte in diesem Zusammenhang darüber nachzudenken, wie viele Waffenlager von unseren Fahndern schon ausgehoben wurden. Tausende Gewehre und weiteres Kriegsgerät. Wie kommt man in diesem Land an so viele illegale Waffen? Wie kommt man hier an Sprengstoff? Diese Wege muss man offenlegen, und jeder, der daran beteiligt ist, solche Waffen usw. zu beschaffen und einzulagern, gehört hinter Gitter.

    Wenn es nicht schon zu spät ist, europische Länder vor Attentaten durch islamische Extremisten zu schützen, dann müsste man mit Vollgas alle Fahnder fördern, alle Täter rausschmeißen, und am besten alle Moscheen schließen, in denen zur Gewalt aufgerufen wird.

    Es gibt da einen dringenden Handlungsbedarf.
    Aber die Politiker scheinen solche wichtigen Entscheidungen auszusitzen.
    Wie lange noch?

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