Veranstaltung zur Kampagne „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“

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Foto Twitter / BDSMovement
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»Warum die Boykottkampagnen gegen Israel ein Angriff auf Juden sind. Darstellung einer kritischen Haltung zu BDS« so der Titel einer Veranstaltung, die am 5. Juli 2017 von 19:30 bis 22:00 Uhr im Zürcher Volkshaus stattfindet.

 

“Der moderne Antisemitismus mag sich vom christlichen Antijudaismus unterscheiden, und doch ist die historische Kontinuität unübersehbar. So wie die Gängelung jüdischer Gewerbe eine Jahrhunderte lange Vorstufe zum nationalsozialistischen Boykott jüdischer Geschäftstätigkeit ab 1933 war, so werden heute „jüdische Waren“ boykottiert, nämlich die Waren des grössten jüdischen Kollektives, des israelischen Staats. Zum Zweck des Boykottes israelischer Waren haben zahlreiche Organisationen 2005 die internationale Kampagne „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“ (BDS) ins Leben gerufen. Die israelischen Jüdinnen und Juden werden von der BDS-Bewegung akademisch, wirtschaftlich, kulturell und politisch ausgegrenzt; Israel als jüdischer Staat soll letztendlich zerstört werden. Ausser dem israelischen wird heute kein anderer Staat mit ähnlicher Ernsthaftigkeit boykottiert und in seiner Existenz fundamental in Frage gestellt.” schreibt die “Initiative gegen Antisemitismus Zürich”, die den Anlass organisiert.

“Erschreckenderweise sei Antisemitismus nicht mehr nur ein Phänomen des rechten oder auch des linken politischen Randes, sondern werde mittlerweile auch aus der Mitte der Gesellschaft heraus verbreitet. Immer häufiger wird Kritik am Staat Israel genutzt, um durch überzogene und einseitige Stellungnahmen Israel zu diffamieren und das Existenzrecht des jüdischen Staates in Frage zu stellen.” so die Organisatoren. Gerade heute, wo Judenfeindschaft wieder “salonfähiger“ geworden ist, sei es absolut notwendig, diesem gefährlichen Trend etwas entgegenzusetzen.

An diesem Abend sollen die Entstehung der BDS-Bewegung, ihre ideologischen Grundlagen, ihre personellen und organisatorischen Verflechtungen und ihre Aktivitäten skizziert und analysiert werden. Dabei soll der Blick auf die internationalen BDS-Strukturen gerichtet, aber auch ein Schwerpunkt auf die historische und aktuelle spezifische Situation der Schweiz gelegt werden.

Referate von Alex Feuerherdt & Sebastian Mohr mit anschliessender Diskussion:

Alex Feuerherdt ist freier Publizist. Er schreibt für verschiedene Zeitschriften und Online-Medien schwerpunktmässig zu den Themen Antisemitismus, Islamismus, Israel/Naher Osten und Fussball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, Jungle World, Audiatur Online, MENA-Watch und n-tv.de. Ausserdem ist er Betreiber des Weblogs Lizas Welt.

Sebastian Mohr ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet im Bereich der Antisemitismusprävention beim Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA) und engagiert sich im Projekt „Watch: Antisemitism in Europe“.

Veranstaltungsort:
Volkshaus Zürich
Stauffacherstrasse 60
8004 Zürich

1 Kommentar

  1. BDS hat heute indirekt einen großen Sieg zu verzeichnen: Der geplante Kauf von fünf Heron-Drohnen von Israel im Wert von 1,5 Milliarden Euro wurde für mindestens ein Jahr “auf Eis gelegt”. Die Chancen stehen sehr gut, dass dieser geplante Deal des deutschen Verteidigungsministeriums und der Pro-Israel Lobby letztendlich gekippt werden kann, ebenso die erneute Subventionierung des Verkaufs deutscher U-Boote an Israel in Höhe von 1/3 des Kaufpreises. Diese steht ebenso auf dem parlamentarischen Prüfstand und ist in der Öffentlichkeit sehr umstritten.
    Solange Israel mit allen erdenklichen Mitteln die Gründung eines palästinensischen Staates auf Westbank, Gaza und Ost-Jerusalem boykottiert, ist ein wirtschaftlicher Boykott Israels völlig legitim und hat mit Antisemitismus nicht das geringste zu tun!

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