Bericht: Massiv mehr antisemitische Vorfälle 2021

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Symbolbild. Fotos RIAS Bayern
Symbolbild. Fotos RIAS Bayern
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2021 sind täglich durchschnittlich zehn antisemitische Vorfälle dokumentiert worden. Das geht laut der Zeitung “Jerusalem Post” (Freitag) aus dem jährlichen Antisemitismusbericht hervor, den die Zionistische Weltorganisation (WZO) und die staatliche israelische Einwanderungsorganisation “Jewish Agency for Israel” zum internationalen Holocaust-Gedenktag (27. Januar) veröffentlichten. Das abgelaufene sei damit das Jahr mit den meisten Fällen im vergangen Jahrzehnts gewesen.

Zu den Vorfällen zählen demnach unter anderem Graffiti, Vandalismus und Propaganda. Verbale und körperliche Gewalt machten demnach knapp ein Drittel der erfassten Vorfälle aus. Insgesamt liege die Zahl der Vorfälle vermutlich höher, da viele gar nicht gemeldet würden. Knapp die Hälfte aller antisemitischen Vorfälle wurden laut Bericht in Europa verzeichnet, gefolgt von den USA (30 Prozent).

Einen besonderen Anstieg der Zwischenfälle wurde laut Bericht im Mai festgestellt, was auf verschiedene jüdische und arabische Feier- und Gedenktage sowie die eskalierende Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt zurückgeführt wird. Die Corona-Pandemie habe durch Vergleiche zwischen den Einschränkungen und dem Holocaust zu einem weiteren Anstieg geführt.

Jüdische Gemeinden weltweit sähen sich mit den Herausforderungen eines steigenden und sich ständig verändernden Antisemitismus konfrontiert, sagte die Leiterin der WZO-Abteilung zur Bekämpfung von Antisemitismus, Raheli Baratz-Rix, laut Zeitung. Grund für Optimismus sah sie unterdessen in der breiten Annahme der Antisemitismus-Definition der IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance) sowie im andauernden Kampf gegen die BDS-Bewegung.

KNA/akr/brg