Der Westen und nicht Israel ist schuld an der Ausbreitung des radikalen Islam

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Taliban-Kämpfer in der Stadt Ghazni im Osten Afghanistans. Foto IMAGO / Xinhua
Taliban-Kämpfer in der Stadt Ghazni im Osten Afghanistans. Foto IMAGO / Xinhua
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Der sunnitische und schiitische Terrorismus zieht sich wie ein roter Faden durch den Libanon, Afghanistan, den Jemen und den Gazastreifen, aber westliche Linke sind nur daran interessiert, Israel die Schuld zu geben, anstatt die wahren Schuldigen zu benennen.

von Ben-Dror Yemini

Die Bewohner des drusischen Dorfes Hasbeya im Südlibanon haben kürzlich die Durchfahrt eines mit Raketen beladenen Fahrzeugs blockiert, welches Kämpfern der Terrororganisation Hisbollah gehörte.

Sie versuchten so zu verhindern, dass der Norden Israels weiter beschossen wird, nachdem bereits 19 Raketen abgefeuert worden waren. Denn ihnen war klar, dass sie den Preis für einen weiteren Konflikt zwischen den vom Iran unterstützten Terroristen und ihrem Nachbarn im Süden zahlen würden.

Was sie getan haben war mutig, doch war es zu spät für einen solchen Schritt und es wird ihnen auch nicht helfen. Der Libanon existiert nämlich nicht mehr als Staat. Er ist ein Stellvertreter des Iran und wird von der Hisbollah regiert.

Die Tatsache, dass Lebensmittel knapp sind und eine Hungersnot droht interessiert nicht, Hauptsache die Terrororganisation verfügt über ein Arsenal von 150.000 Raketen und Sprengkörpern.

In der Zwischenzeit haben die Taliban 3.100 Kilometer Luftlinie von Hasbeya entfernt die Provinz Kundus in Afghanistan übernommen.

Das Schicksal dieses unglücklichen Landes, das seit Jahrzehnten unter einem Krieg nach dem anderen leidet, ist besiegelt. Der Sieg der Taliban ist eine Tatsache.

In einem ähnlichen Abstand zu Kundus toben blutige Kämpfe in der jemenitischen Provinz Ma’rib, wo die vom Iran unterstützten Houthis gegen die verbliebenen Kräfte der Zentralregierung kämpfen.

Und in Teheran traf der neue iranische Präsident Ebrahim Raisi mit Hamas-Führer Ismail Haniyeh zusammen und sicherte ihm die weitere iranische Unterstützung für die palästinensischen Dschihadisten zu. 

Der radikale sunnitische und schiitische Islam ist der rote Faden, der sich durch all diese Schlachtfelder zieht.

Israel hat jahrzehntelang versucht, der Welt das Ausmaß des Schadens und der Zerstörung vor Augen zu führen, dass Organisationen wie die Hisbollah, die Taliban und die Hamas angerichtet haben.

Israelis haben wiederholt betont, dass sie keine Probleme mit der iranischen oder libanesischen Bevölkerung haben und sich auch über das Wohlergehen der Bewohner des Gazastreifens freuen würden.

Aber Fakten sind für progressive, linke Zeitgenossen lästig, und überall in der westlichen Welt richten die Demonstranten ihren Zorn auf Israel.

Ein Beispiel dafür ist Anuradha Mittal, die Vorstandsvorsitzende von Ben and Jerry’s, die kürzlich ankündigte, dass das Unternehmen den Verkauf seiner Produkte in Siedlungen im Westjordanland verbieten werde. Sie und andere wie sie bieten diesen Terrorgruppen Deckung.

Seit den 11-tägigen Kämpfen zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas im Mai hat sich die Lage deutlich verschlechtert.

Es vergeht keine Woche, in der nicht irgendeine Organisation oder Institution in den USA einen Boykott gegen Israel unterstützt, obwohl sie den israelisch-palästinensischen Konflikt zumeist so gut verstehen wie die Feinheiten des Kartoffelanbaus auf dem Mars.

Sie unterstützen den Boykott Israels, weil die verlogene Propaganda funktioniert und weil die Unterstützung der palästinensischen Sache zum Kern der progressiven, linken Denkweise geworden ist und sich schnell ausbreitet.

Sie befürworten einen Boykott Israels, weil sie die Welt in Unterdrücker und Unterdrückte einteilen und dabei übersehen, dass die Hisbollah, die Hamas, die Taliban und die anderen dschihadistischen Bewegungen die wahren Unterdrücker sind.

Sie verstehen auch nicht die Tatsache, dass ein Abzug Israels aus dem Westjordanland dazu führen würde, dass das Gebiet, das erleben würde, was Afghanistan jetzt durchmacht. Es wird keine blühende Demokratie, keine Freiheit, keine Unabhängigkeit geben. Dafür wird die Hamas – die lokale Version der Taliban – sorgen.

Die Anliegen der Dorfbewohner im Südlibanon sind, wie die der meisten Araber im Nahen Osten, nicht von Bedeutung. Nur die Ansichten der Palästinenser sind relevant, und bei ihnen gibt es einige Anzeichen für einen Wandel.

Aber wie das berühmte Sprichwort besagt: „Politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.“ (Mao Tse-tung 1893–1976, Anm.d.Red.). So wie kriminelle Banden Slums übernehmen, übernehmen Hamas, Hisbollah, Taliban und die schiitischen Kleriker des Iran Teile der Welt.

Und anstatt diese Kräfte des Bösen auf internationaler Ebene zu bekämpfen, zielen die westlichen Linken auf die einzige Nation in der Region, die den Kampf noch nicht aufgegeben hat.

Die Dorfbewohner im Südlibanon haben das kapiert, was die Intellektuellen in Harvard und Berkley nicht begriffen haben.

Ben-Dror Yemini ist Jurist, Wissenschaftler und Kolumnist der israelischen Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“. Auf Englisch zuerst erschienen bei Yedioth Ahronoth. Übersetzung Audiatur-Online.

3 Kommentare

  1. Es ist schön Susana dass Sie das gut zeichnen, Sie schreiben: „Drittens weiss jeder, dass die Taliban ein Verbrechen der Nato und des Kalten Krieges sind.“ Frau Susana das weiss nicht jeder,
    Ein Beispiel:
    Die speziellen Aktivitäten des GRÜNEN Landtagsabgeordneten Toni Schuberl in Sachen Islam.
    Im Dezember letzten Jahres betrat ER die Buchhandlung am Stadtplatz Grafenau, nicht Kabul um, wie sich kurz darauf herausstellte, Heimatbücher zu kaufen. Dabei entdeckte ER ein ungemein kleines Sortiment an islamkritischen Büchern aus einem christlichen österreichischen Verlag, bei dem ER allein schon durch die Titel sich empörte. Erbost fragten ER die Verkäuferin,, warum sie solche Bücher anbieten würden. Auf die Antwort, dass sie Bücher jeder Art, die nicht verboten sind, verkaufen, legten ER die bereits ausgesuchten Heimatbücher verärgert zurück auf den Tresen und verließen mit einigen negativen Bemerkungen das Geschäft.
    Ein Follower des Herrn Toni Schuberl sprach sogar von einer „Drecksbuchhandlung“
    https://www.pnp.de/lokales/landkreis-freyung-grafenau/grafenau/Boykottaufruf-Buchhaendler-attackiert-MdL-Toni-Schuberl-3868584.html
    Auch ein Spruch von Kauder aus der Sendung „hart aber fair“ Kauder CDU erzählte bei „hart aber fair“, dass der höchste Islamgelehrte aus der Kairoer Universität zu ihm sagte: „Hören Sie bitte auf mit mir darüber zu reden, dass der Islam durch die Aufklärung muss. Wir wollen nicht durch die Aufklärung, denn bei der Aufklärung ist das Ergebnis gewesen, dass der Staat über der Religion steht. Bei uns muss die Religion über dem Staat stehen.“ So O-Ton Kauder.
    Aus diesen Grunde bin ich der Meinung: Wer GRÜN wählt, der wählt die Farbe des Propheten.
    Man braucht kein Prophet sein, die Zukunft schaut auch in Deutschland nicht gut aus.

  2. Erstens bin ich wie die Genossin Meir auch Sozialistin. Zweitens schliessen sich Sozialismus und Zionismus nicht aus. Drittens weiss jeder, dass die Taliban ein Verbrechen der Nato und des Kalten Krieges sind. Viertens leiden viele diffus linke Deutsche an Realitätsverlust. Besonders schlimm ist aktuell Herr micha brumlik, der offenbar nur ein weltfremder Schwätzer ist, der sich in der Rente langweilt.

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