Ein Sieg der Taliban in Afghanistan könnte Hamas und Hisbollah Auftrieb geben

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Mitglieder der afghanischen Sicherheitskräfte inspizieren ein beschädigtes Fahrzeug in Kabul am 20. Juli 2021. Mehrere Raketen wurden am Dienstag auf den Präsidentenpalast in Kabul abgefeuert, trafen aber das Ziel nicht. Foto IMAGO / Xinhua
Mitglieder der afghanischen Sicherheitskräfte inspizieren ein beschädigtes Fahrzeug in Kabul am 20. Juli 2021. Mehrere Raketen wurden am Dienstag auf den Präsidentenpalast in Kabul abgefeuert, trafen aber das Ziel nicht. Foto IMAGO / Xinhua
Lesezeit: 3 Minuten

Die sich abzeichnende Krise in Afghanistan, in der die Taliban auf einen Sieg gegen die Regierung zuzusteuern scheinen, könnte die unbeabsichtigte Folge haben, dass sie die Hamas und die Hisbollah befeuert.

von Seth J. Frantzman

Die Taliban sind eine militante Bewegung, die versucht, die international anerkannte Zentralregierung des Landes zu entmachten. Viele Länder scheinen die Taliban im Stillen zu hofieren und zu unterstützen.

So ähnlich, wie die Hisbollah und die Hamas mit ausländischer Unterstützung gedeihen und Legitimität erhalten, obwohl sie illegale Waffen horten und aussergerichtliche Morde und illegale militante Bewegungen einsetzen, um die Region zu terrorisieren.

Jahrelang sollte die Kennzeichnung von Hamas und Hisbollah als terroristische Gruppen sie ächten und sie aus dem Bereich der akzeptablen Organisationen verbannen. Aber viele grosse Länder sahen sie nicht als Terroristen an, insbesondere die Türkei und der Iran. Beide unterstützen die Hamas und der Iran finanziert auch die Hisbollah. Die Hamas-Führer wurden in zahlreichen Ländern, von der Türkei bis Katar und sogar Malaysia, mit einem roten Teppich empfangen.

Die Siege der Taliban in Afghanistan sowie ihre Fähigkeit, sich Türen von Katar bis hin zu Russland und dem Iran zu öffnen, zeigen, dass das Modell militanter extremistischer Bewegungen, die international «koscher» sind, immer häufiger auftritt.

Es gab eine Zeit, in der Länder während des Kalten Krieges verschiedene Stellvertretergruppen förderten. Das Ende dieses Krieges führte zu einem kurzen Intermezzo in der internationalen Politik, in dem eine hegemoniale US-amerikanische und liberale Weltordnung die Zahl der militanten Bewegungen, die wie Staaten behandelt werden, zu reduzieren schien.

Jetzt ist das globale Chaos zurück und der Aufstieg verschiedener autoritärer Regime, die eine multipolare Welt wollen und alle gegen die USA sind, bedeutet, dass Gruppen wie Hamas und Hisbollah wieder florieren.

Die grosse Frage ist, wie viel mehr Ansehen können Hamas und Hisbollah gewinnen? Die Hamas hielt im März ein hochrangiges Treffen mit Russland ab. Sie wurde von der Türkei empfangen, obwohl Ankara kürzlich auch den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, zu Gast hatte. Die Frage ist, ob ein Sieg der Taliban die Länder dazu verleiten könnte, bei der Aufnahme hochrangiger Hamas- und Hisbollah-Führer flexibler zu sein.

Bislang hat die internationale Gemeinschaft kaum Druck auf diese Gruppen ausgeübt, ihre Waffen niederzulegen. Die Hisbollah besitzt nicht nur 150’000 Raketen, sondern scheint auch die Aussen- und Militärpolitik für den Libanon zu führen und den Staat langsam zu verdrängen. Vielleicht ist sie bereits reicher und mächtiger geworden als der Staat, der sie beherbergt.

Die Hamas rekrutiert auch Kindersoldaten und beschiesst Israel mit Raketen. Die Tatsache, dass diese Organisationen zu gedeihen scheinen und finanziert werden, zeigt, dass man von ihnen keine Rechenschaft verlangt.

Die mehr als 4’000 Hamas-Raketen, die auf Israel abgefeuert wurden, führten nicht zu einer weltweiten Verurteilung. Das bedeutet, dass die Taliban, die ihre Gewinne zu konsolidieren scheinen, den unbeabsichtigten globalen Effekt haben könnten, die Hamas und die Hisbollah und ihre Gefahr für den Nahen Osten zu befeuern – ebenso wie die grössere Gefahr, die militante Gruppen für die Weltordnung darstellen.

Seth J. Frantzman ist Ginsburg-Milstein Writing Fellow beim Middle East Forum und leitender Nahost-Korrespondent bei der Jerusalem Post. Auf Englisch zuerst erschienen bei The Jerusalem Post. Übersetzung Audiatur-Online.

4 Kommentare

  1. Ein Beispiel:
    Dr. Franz Schweyer (Bayrischer Innenminister) hat in seinem Buch Politische Geheimverbände 1926 „Die Nationalsozialisten“ Seite 107 zwischen Ku-Klux-Klan, Camorra eingereiht. Sieben Millionen Arbeitslose schrieen nach der Totalen so totalen Arbeit wie man sie sich nicht vorstellen konnte. Ohne nach der Art der Arbeit zu fragen wählte das Volk. Deutschland verlor, viele Menschen verloren nicht nur ihr Leben, sie verloren auch das was ihnen lieb war. Jetzt ist es wieder so und Sie trauen Sich wetten gegen die Ignoranten und dummen Besserwisser Sie haben Mut da zu wetten. Noch ein Beispiel:
    Ein Gespräch am Evangelischen Kirchentag Berlin verlief wie folgt.
    Der Bundestagspräsident Norbert Lammert fragte: „Gibt es Situationen in dem sich heute ein Muslim auf den Islam berufen darf, wenn er einen anderen Menschen tötet, sei das es ein Gläubiger oder Ungläubiger?“ Der Großimam aus Kairo sagte:
    „Wir lernen vom Koran, der Koran befiehlt uns. Wenn die Muslime in einem Land sind, ein Land beherrschen, so sollen sie keine töten, keinen Menschen töten. Wenn sie den Islam annehmen, dann ist es schön, wenn sie aber ihre Religion Christentum oder Judentum behalten, dann ist es auch gut. Die sollten dann eine kleine Kopfsteuer zahlen damit man sie schützt und damit man sie weiterhin als Bürger in diesem Land lebt läst. Wenn sie das aber ablehnen und die Muslime bekämpfen, dann darf man sie bekämpfen.“
    Was machte der Bundestagspräsident Norbert Lammert? Nichts, nichts, nichts!
    Das mit der Kopfsteuer finde ich nicht, nicht gut, aber so könnte Deutschland von den gut integrierten Muslimen eine solche Abgabe erpressen, Bis der Islam Verfassungkommform ist Doch keine Rasse, Religion oder Gesellschaft darf von anderen eine auf andere gerichtete Steuer oder Schutzgeldgebühr verlangen. Wir Bürger der BRD und der von Europa ja der ganzen Welt sind alle gleich. Das Grundgesetz schützt vor derartig ungleicher Behandlung. Das muss Allah auch begreifen.
    Ein Spruch von Kauder aus der Sendung „hart aber fair“
    Kauder CDU erzählte bei „hart aber fair“, dass der höchste Islamgelehrte aus der Kairoer Universität zu ihm sagte: „Hören Sie bitte auf mit mir darüber zu reden, dass der Islam durch die Aufklärung muss. Wir wollen nicht durch die Aufklärung, denn bei der Aufklärung ist das Ergebnis gewesen, dass der Staat über der Religion steht. Bei uns muss die Religion über dem Staat stehen.“ So O-Ton Kauder. Es ist der gleiche Islamgelehrte, wie am Evangelischen Kirchentag der dort mit Norbert Lammert sprach, der das zu Kauder CDU sagte.
    „Wir wollen nicht durch die Aufklärung“
    Nun die Frage: Welche Religion soll Ihrer Meinung nach über dem Staat stehen?
    Ihre, meine, keine? Ich wette keine, der Wind der Sand über die Erde treibt.

  2. Selbst am Ende des kalten Krieges war das unwahrscheinlich. Die Taliban sind ein Verbrechen der NATO im Rahmen des kalten Krieges. Alle Seiten denken, sie könnten rechtsradikale kontrollieren. Und irren.

  3. Vielleicht hätte man die Sowjetunion in Afghanistan unterstützen sollen, statt die Mudjahedin aufzurüsten.

  4. Vor allem wird der Sieg der Taliban weitere Kriege nach sich ziehen. Pakistan ist direkt betroffen, Usbekistan auch, diese Länder geraten damit direkt in den Fokus des Iran und werden ihn stärken. Es war unglaublich verantwortungslos von Trump und biden, dort abzuziehen. Und verantwortungslos von der Nato. Millionen sind auf der Flucht. Ihr Leben ist zerstört und wen kümmert das nicht….und für Israel wird das ebenfalls schwierig…der absehbare Sieg der Taliban. Die Nato sollte sofort in voller starke dort hin und den Taliban das Land weg- und den pashtunen zurückgeben.

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