Molina nimmt Jerusalem-Preis an

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Foto Hpschaefer, www.reserv-art.de. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.
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Der gefeierte spanische Schriftsteller Antonio Muñoz Molina erklärte am Sonntag, dass er den Jerusalem-Preis annehmen werden, trotz der Aufforderung seitens pro-Palästina Aktivisten, den jüdischen Staat zu boykottieren. Der 57-jährige Schriftsteller sagte, dass er nicht glaube, zum „Komplizen“ der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern zu werden, wenn er den Preis annehme. Oftmals setzen pro-Palästina Aktivisten internationale Künstler unter Druck, weder nach Israel zu reisen noch dort ihnen verliehene Preise anzunehmen, weil somit Israel für seine Militärherrschaft über die Palästinenser getadelt werden solle.

Der Jerusalem-Preis für die Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft ist das kulturelle Highlight der internationalen Jerusalem Buchmesse, die alle zwei Jahre stattfindet. Die 26. Jerusalem Büchermesse findet in diesem Jahr vom 10. – 15.02. 2013 statt. Der Preis wird von der Stadt Jerusalem engagierten Schriftsteller verliehen; Molina hat der Jury zufolge in seinem Werk das Thema »Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft« am besten umgesetzt.

Fünf Schriftsteller, die diesen Preis erhielten, wurden später auch mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

In Molinas Büchern werden die starke Bindung an die internationale Kultur, Literatur und Geschichte betont. In einzelnen Werken wird die weitreichende Veränderung in Spanien im Übergang von der Diktatur zur Demokratie reflektiert und die traumatische kollektive Erinnerung offengelegt.

Molina fühle sich geehrt, diesen Preis zu erhalten. „Der Wert eines Preises hängt von den Menschen ab, die ihn zuvor erhalten haben“, sagte Molina gegenüber Journalisten. „Ich wäre gerne so gut wie viele von ihnen.“ Preisträger des Jerusalem-Preises sind u.a. Max Frisch (1965), Mario Vargas Llosa (1995), Jorge Semprún (1997), Susan Sontag (2001) und Haruki Murakami (2009).

Molina berichtet, dass er unter Druck geraten sein, diesen Preis nicht anzunehmen, aber soweit er weiss, habe kein Palästinenser versucht, ihn zu kontaktieren. Von Molina sind zahlreiche Bücher auf Deutsch erschienen, wie Die Nacht der Erinnerungen (2011), die Augen eines Mörders (2011) und Sephard (2004).

Quelle: Spanish author says he’ll accept Jerusalem Prize © Times of Israel, February 10, 2013.

 

2 Kommentare

  1. Die pro-Palästina Aktivisten sind durch das BDS-Movement, die palästinensische Boykottorganisation, auch an Amerikanischen Unis aktiv: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4344736
    In der Schweiz wird BDS, die Organisation um Israel zu defamieren, delegitimieren und dämonisieren von den jüdischen Gruppen EJJP.ORG und JVJP.CH unterstützt. Ob als Anstifter oder Kollaborateure ist mir noch nicht klar. Ich rufe dazu auf, diese Gruppen zu ächten: sozial, kulturell und wirtschaftlich.

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