
Matthew Levitt, ein führender Experte auf dem Gebiet der Terrorismusbekämpfung, beschreibt in einer Analyse die Bedrohung durch den Iran, der seit den 1980er Jahren ein umfangreiches Arsenal chemischer Waffen entwickelt hat.
Levitt weist darauf hin, dass der Iran sich zunehmend auf den Einsatz pharmazeutisch hergestellter Kampfstoffe (Pharmaceutical-Based Agents, PBAs) konzentriert, die ursprünglich für medizinische Zwecke entwickelt wurden und in der Lage sind, das zentrale Nervensystem anzugreifen und Menschen zu lähmen oder zu töten. Diese Waffen, die aus Substanzen wie Fentanyl bestehen, könnten im Nahen Osten eine verheerende Rolle spielen, zumal der Iran sie bereits an seine Stellvertreter wie die Hisbollah weitergegeben haben könnte.
Levitt betont, dass der Iran bereits in den 1980er Jahren chemische Waffen entwickelt und im Krieg eingesetzt hat. Dies geschah als Reaktion auf irakische Chemiewaffenangriffe während des Iran-Irak-Krieges. Der Iran verwendete dabei Senfgas-basierte Substanzen und entwickelte sein Programm im Laufe der Jahre weiter. Heute konzentriert sich das iranische Programm auf die Herstellung von PBAs, die das zentrale Nervensystem schädigen und Menschen kampfunfähig machen können. Laut Levitt wurden diese Substanzen ursprünglich für medizinische Zwecke wie Anästhesie entwickelt, können aber leicht als nicht-tödliche, aber extrem gefährliche Waffen eingesetzt werden.
Levitt weist in seiner Analyse darauf hin, dass der Iran diese chemischen Substanzen nicht nur für den Eigengebrauch entwickelt, sondern möglicherweise auch an Stellvertreterorganisationen wie die Hisbollah weitergegeben hat. Es bestehe die Gefahr, dass PBAs in zukünftigen Konflikten eingesetzt werden, um beispielsweise israelische Soldaten zu betäuben und zu entführen oder die Zivilbevölkerung anzugreifen. Levitt warnt davor, dass ein solcher Einsatz von PBAs dem Iran und seinen Verbündeten einen erheblichen taktischen Vorteil verschaffen könnte, da die Opfer kampfunfähig und wehrlos zurückgelassen würden.

In der Analyse von Levitt wird deutlich, dass die internationale Staatengemeinschaft, insbesondere die USA, die Entwicklung solcher PBAs immer kritischer sieht. Organisationen wie die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) und die G7 haben öffentlich ihre Besorgnis über das iranische Programm geäussert. Der Iran verteidigt die Entwicklung dieser Substanzen mit dem Argument, sie seien für legitime Zwecke wie die Aufstandsbekämpfung bestimmt. Levitt und andere internationale Experten halten dies jedoch für einen Vorwand.
In den letzten Jahren haben die USA Sanktionen gegen iranische Einrichtungen verhängt, die an der Forschung und Entwicklung von PBA beteiligt sind. Als Beispiel nennt Levitt die Sanktionierung der Shahid Meisami Group im Jahr 2020, einer Organisation, die an der Optimierung chemischer Substanzen für militärische Zwecke beteiligt ist. Laut Levitt hat diese Gruppe enge Verbindungen zu iranischen Militärkreisen und war massgeblich an der Entwicklung von Substanzen für den Einsatz im militärischen Bereich beteiligt.
Die Analyse von Matthew Levitt macht deutlich, dass die Bedrohung durch PBAs aus dem Iran nicht mehr nur theoretischer Natur ist. Es gibt Hinweise darauf, dass diese chemischen Substanzen bereits von iranischen Stellvertretern in Syrien und im Irak eingesetzt wurden. Angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten und der Rolle, die der Iran dabei spielt, könnte der Einsatz von PBAs die Dynamik der regionalen Konflikte erheblich verändern. Levitt warnt davor, dass die internationale Gemeinschaft dringend handeln muss, um diese Bedrohung einzudämmen und zu verhindern, dass solche gefährlichen Substanzen an weitere iranische Verbündete weitergegeben werden.