Moldau verweigert jüdischen Pilgern Landegenehmigung

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Ein chassidischer Junge in Uman, Ukraine, zur Zeit des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schana. Foto IMAGO / Depositphotos
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Die traditionelle Wallfahrt ultraorthodoxer Juden ins ukrainische Uman stösst einmal mehr auf Hindernisse. Diesmal verweigern moldauische Behörden die Landeerlaubnis für zehntausende Pilger – aus Sicherheitsgründen.

Die traditionelle Wallfahrt strengreligiöser Juden ins ukrainische Uman stösst erneut auf Schwierigkeiten. Moldau verweigere orthodoxen Juden die Einreise über den Flughafen Chisinau, berichteten israelische Medien (Sonntagabend) unter Berufung auf einen israelischen Reiseveranstalter. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 sind Flüge in die Ukraine unterbrochen.

Man suche derzeit nach alternativen Reiserouten, so die Reiseagentur Netivim Tours, die sich auf Uman-Reisen für jüdische Pilger spezialisiert hat. Betroffen sind demnach 15.000 orthodoxe Juden, die über den Anbieter Flugtickets gebucht hatten, etwa die Hälfte der erwarteten Pilger. Alternative Routen könnten über Polen oder Rumänien führen.

Traditionell pilgern jeweils zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Abend des 2. Oktober beginnt, Zehntausende gläubige Juden ins ukrainische Uman zum Grab des Rabbiners Nachman (1772-1810), eines des Begründers der strengreligiös-jüdischen Strömung des Chassidismus.

Laut Bericht der Zeitung „Haaretz“ (Sonntagabend) steht die Union der Brazlawer Chassidim in Uman seit mehreren Monaten in intensivem Kontakt mit der moldauischen Regierung, um Flüge für die Pilger zu ermöglichen. Demnach hatten moldauische Behörden zunächst eine Liste mit Einreisebedingungen an die Gruppe übergeben, dann aber beschlossen, die Flüge nicht zu genehmigen. Sie begründeten dies mit Sicherheitsbedenken.

Im vergangenen Jahr hatten sowohl israelische als auch ukrainische Behörden aufgrund des anhaltenden Kriegs vor Reisen nach Uman gewarnt. Dennoch hatten sich laut Medienberichten rund 22.000 Juden auf die Pilgerfahrt begeben.

Mit dem Neujahrsfest beginnt der jüdische Festmonat Tischri, in den auch der höchste jüdische Feiertag, der Versöhnungstag Jom Kippur (Vorabend des 12. Oktober), sowie das achttägige Laubhüttenfest (Sukkot) und das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora) fallen.

KNA/akr/iki