Israel: Bereits 15.000 Neueinwanderer infolge des Ukraine-Kriegs

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Ukrainische Flüchtlinge am internationalen Flughafen Ben Gurion. Lod, 3. März 2022. Foto Shalev Shalom/TPS
Ukrainische Flüchtlinge am internationalen Flughafen Ben Gurion. Lod, 3. März 2022. Foto Shalev Shalom/TPS
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 Israel hat im Rahmen seiner Rettungsaktion für Juden seit Kriegsbeginn in der Ukraine eigenen Angaben zufolge mehr als 15.000 Einwanderer aus der Region aufgenommen. Wie das Alijah- und Integrationsministerium am Dienstag in Jerusalem mitteilte, sind 8.800 Ukrainer, 5.800 Russen und 400 Weissrussen seit Beginn der Operation “Immigrants Come Home” im Land eingetroffen. Weitere 10.000 hätten sich bereits für die Einwanderung registriert, sagte die zuständige Ministerin Pnina Tamano-Shata laut der “Jerusalem Post”. Das Ministerium bereite sich darauf vor, sie in den kommenden Monaten aufzunehmen.

Unter den Neuzuwanderern sind demnach 24 Prozent Kinder und Jugendliche, 18 Prozent sind älter als 66 Jahre und 32 Prozent gehörten in die erwerbsfähige Altersgruppe (22 bis 60 Jahre). Sie brächten Erfahrungen aus Marketing-, Dienstleistungs- und Handelsberufen mit, andere arbeiteten in den Bereichen Technologie, Ingenieurwesen, Rechnungswesen, Recht und Medizin.

Infolge der ukrainischen Ausreisebestimmungen seien unter den Neueinwanderern doppelt so viele Frauen wie Männer. Viele sind dem Bericht zufolge bereits in dauerhafte Unterkünfte umgezogen. Knapp 3.000 lebten noch in Hotels, die vom Ministerium angemietet wurden. Die meisten Einwanderer aus der Ukraine (932) hätten den Wunsch geäussert, sich in Jerusalem niederzulassen. Es folgen Netanya, Haifa und Tel Aviv.

In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium seien bis Mitte April rund 650 Kinder in Bildungseinrichtungen unterschiedlicher Träger aufgenommen worden, die meisten in der Grundschule, so der Bericht. Inzwischen bietet das Ministerium etwa 40 hebräische Sprachprogramme für Erwachsene an.

Die Einwandererzahlen für Israel dürften 2022 weit über denen der Vorjahre liegen. 2021 folgten – pandemiebedingt – wenig mehr als 20.000 der Alijah. Ein Recht auf Alijah (“Aufstieg”), wie der Akt der jüdischen Einwanderung heisst, hat nach dem 1950 eingeführten Rückkehrgesetz jeder, der seine Abstammung bis zu einem jüdischen Grosselternteil zurückverfolgen kann oder Ehepartner eines zur Alijah Berechtigten ist. “Alijah ist die Verwirklichung des zionistischen Traums”, erklärte Tamano-Shata. Seit der Staatsgründung Israels 1948 wanderten demnach rund 3,34 Millionen Juden nach Israel ein.

KNA/mit/api/iki