Ein Abkommen welches die Hamas an der Macht hält, ist bedeutungslos

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Aufmarsch der Hamas in der Nähe des Ortes, an dem die israelischen Geiseln übergeben wurden, Gaza 19.01.2025. Foto IMAGO / APAimages
Aufmarsch der Hamas in der Nähe des Ortes, an dem die israelischen Geiseln übergeben wurden, Gaza 19.01.2025. Foto IMAGO / APAimages
Lesezeit: 4 Minuten

Diejenigen, die glauben, dass die vom Iran unterstützte palästinensische Terrororganisation Hamas nach dem aktuellen Abkommen ihren Dschihad zur Ermordung weiterer Juden und zur Zerstörung Israels aufgeben wird, liegen falsch.

von Khaled Abu Toameh

Obwohl das Abkommen den aktuellen Konflikt zwischen Israel und der Hamas beenden könnte, bedeutet dies keinesfalls eine Abkehr von der radikalen und gefährlichen Ideologie der islamistischen Gruppierung, wie sie in ihrer Charta von 1988 dargelegt ist. In dem Dokument wird Hassan al-Banna, der Gründer der Muslimbruderschaft (aus der die Hamas hervorgegangen ist), mit den Worten zitiert: „Israel wird entstehen und fortbestehen, bis der Islam es abschafft, so wie er das, was vorher war, abgeschafft hat.“

Die Hauptpunkte der Hamas-Charta lauten:

  • Die Palästinafrage ist ein religiös-politisches Problem der Muslime, und der Konflikt mit Israel ist ein Konflikt zwischen Muslimen und den jüdischen „Ungläubigen“.
  • Ganz Palästina ist muslimisches Land, und niemand hat das Recht, es aufzugeben.
  • Gegen Israel muss ein kompromissloser Dschihad geführt werden, und jedes Abkommen, das sein Existenzrecht anerkennt, muss vollständig abgelehnt werden.

Das aktuelle Abkommen verlangt von der Hamas nicht, die Waffen niederzulegen oder die Kontrolle über den Gazastreifen abzugeben. Für die Hamas ist dies nur ein weiterer Deal, ähnlich den Waffenstillstandsabkommen, die mit Israel nach früheren Kämpfen in den letzten 20 Jahren geschlossen wurden. Die Terrororganisation scheint davon überzeugt zu sein, dass der Deal es ihr ermöglichen wird, die Kontrolle über den Gazastreifen zu behalten und sich auf weitere Massaker an Juden vorzubereiten.

Kurz nach der Bekanntgabe des Deals am 15. Januar machte der Hamas-Führer Khalil al-Hayya deutlich, dass seine Organisation ihren Dschihad gegen Israel fortsetzen will.

In Bezug auf den von der Hamas am 7. Oktober 2023 verübten Angriff auf Israel, bei dem 1.200 Israelis getötet und Tausende verletzt wurden, sagte al-Hayya:

„Die al-Aqsa-Flut [der Name, den die Hamas für die Gräueltaten vom 7. Oktober verwendet] stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der palästinensischen Sache, des Widerstands, dar, und ihre Auswirkungen werden erst mit der Befreiung des besetzten Jerusalem enden.“

Er bezeichnete die Massaker vom 7. Oktober als „eine militärische und sicherheitstechnische Errungenschaft, auf die das palästinensische Volk stolz sein kann“, und lobte den Iran für die Unterstützung des palästinensischen „Widerstands“ und den während des Krieges erfolgten Raketenbeschuss Israels.

Als Reaktion auf das Abkommen gab die Hamas eine Erklärung ab:

„Dies ist ein Erfolg für unser Volk, unseren Widerstand, unsere Nation und die freien Völker der Welt. Es ist ein Wendepunkt im Konflikt mit dem [israelischen] Feind auf dem Weg zur Erreichung der Ziele unseres Volkes, der Befreiung und Rückkehr.“

„Befreiung“ bezieht sich auf das erklärte Ziel der Hamas, Israel zu beseitigen und durch einen islamistischen Staat zu ersetzen. ‚Rückkehr‘ bezieht sich auf die palästinensische Forderung, Israel mit Millionen von ‚Flüchtlingen‘ zu überfluten, damit Juden in ihrem eigenen Heimatland zu einer Minderheit werden.

Ein weiteres Zeichen für die Absicht der Hamas, den Kampf gegen Israel fortzusetzen, war, dass Anhänger der Terorrorganisation in der Stadt Khan Yunis im südlichen Gazastreifen auf die Strasse gingen, um den Deal zu feiern. Sie riefen: „Wir werden nach Jerusalem gehen, wir werden Millionen Märtyrer opfern!“

Mitglieder der Hamas al-Qassam Brigaden, nahmen ebenfalls an der Feier teil und erklärten: „Wir sind auf dem Schlachtfeld und werden auf dem Schlachtfeld bleiben.“

Die Feierlichkeiten breiteten sich auf das Westjordanland aus, wo Hamas-Anhänger in Ramallah, der de-facto-Hauptstadt der Palästinensischen Autonomiebehörde, Parolen zur Unterstützung der getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar und Mohammed Deif, den Drahtziehern des Blutbads vom 7. Oktober, skandierten.

Ein Deal, der es der Hamas ermöglicht, an der Macht zu bleiben, bedeutet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Terrororganisation einen weiteren Angriff auf Israel im Stil des 7. Oktobers versucht. Um mehr Gewalt und Blutvergiessen zu vermeiden, muss die neue US-Regierung darauf bestehen, dass die Hamas entmachtet wird.

Dies kann nur erreicht werden, indem Druck auf die katarischen und iranischen Sponsoren der Hamas ausgeübt und Sanktionen gegen sie verhängt werden. Die Hamas muss vollständig besiegt und eliminiert werden, und darf nicht für das grösste Verbrechen gegen Juden seit dem Holocaust belohnt werden.

Die trotzigen Äusserungen der Hamas nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zeigen, dass die Terrororganisation fest entschlossen ist, Israel weiterhin anzugreifen. Die Äusserungen zeigen auch, dass die Hamas-Führung bereit ist, weitere Menschen zu opfern, um ihr Ziel, die Zerstörung Israels, zu erreichen. Offensichtlich hat sie keine Lehren aus der Katastrophe gezogen, die sie über die Palästinenser gebracht hat. Der Hamas-Führung ist es gleichgültig, wenn im Rahmen ihres Dschihad gegen Israel tausende Palästinenser getötet werden. Ausserdem sind die Hamas-Führer offenbar nicht daran interessiert, den Gazastreifen wiederaufzubauen und seinen Bewohnern Sicherheit, Stabilität und Wohlstand zu bieten. Ihr vorrangiges Ziel ist es offenbar nach wie vor, so viele Juden wie möglich zu ermorden.

Der einzige Deal, der tatsächlich Frieden bringen wird, ist ein Waffenstillstand, bei dem die Hamas aufhört zu existieren.

Khaled Abu Toameh ist ein preisgekrönter israelisch-arabischer Journalist, Dozent und Dokumentarfilmer, der sich auf palästinensische Angelegenheiten spezialisiert hat. Auf Englisch zuerst erschienen beim Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.

2 Kommentare

  1. Mitglieder der Hamas al-Qassam Brigaden, nahmen ebenfalls an der Feier teil und erklärten „Wir sind auf dem Schlachtfeld und werden auf dem Schlachtfeld bleiben.“

    Ihr Wort in G“ttes Ohr. Mögen diese Verbrecher auf dem Schlachtfeld liegen bleiben.

    Am Israel Chai!

  2. Sehe ich ganz genau so. Der Deal war ein Fehler, die Geiseln hätten von der israelischen Armee im Zuge der Vernichtung der Hamas befreit werden müssen.

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