Die Gesellschaft Schweiz-Palästina hat laut einem Bericht im 20 Minuten, eine Art «Liebeserklärung» an den getöteten Hamas-Chef Yahya veröffentlicht. Auf der Website wird er als «Ikone des Widerstands» bezeichnet.
Die Glorifizierung eines Mannes wie Yahya Sinwar, der als Drahtzieher eines der schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust gilt, ist nicht nur verstörend, sondern auch eine widerliche Verhöhnung all jener, die Opfer seiner blutigen Taten wurden.
Die Darstellung von Sinwar als «Ikone des Widerstands» auf der Website der Gesellschaft Schweiz-Palästina, geschrieben von der in pro-palästinensischen Kreisen beliebten Helga Baumgarten, ist nichts weniger als eine schallende Ohrfeige für die Überlebenden und Angehörigen der Opfer des 7. Oktober. Baumgarten war mit dem verstorbenen «palästinensischen» Musiker Mustafa al-Kurd verheiratet und lebt in «Ostjerusalem». Die Hamas, so Baumgarten, verbreite keinen Terror, sondern sei eine «Widerstandsorganisation», zu der man «politische Beziehungen aufnehmen» müsse und die dem palästinensischen Volk Chancen auf «Demokratie und Freiheit» biete.
Geri Müller, ehemaliger Nationalrat der Grünen und langjähriger Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina, hat mit seiner Verharmlosung des brutalen Massakers von Yahya Sinwar und der Hamas die Grenzen der Toleranz weit überschritten. Seine Behauptung, der «Befreiungsangriff» vom 7. Oktober habe nicht die Tötung von Zivilisten zum Ziel gehabt, ist nicht nur naiv, sondern auch zynisch gegenüber den Opfern dieses Massakers. Müller findet auch das Hamas-Verbot zerstöre «die Glaubwürdigkeit der Schweiz», die Hamas sei schliesslich bei den letzten Wahlen 2006(!) mit rund 60 Prozent der Stimmen gewählt worden und er habe aufgeatmet, als die Schweiz «den Volkswillen der Palästinenserinnen und Palästinenser» anerkannt habe. Müller scheint ideologisch völlig verblendet und rechtfertigt mit gefährlicher Ignoranz die Terrorverbrechen der Hamas.
In einer Art historischer Amnesie wird Sinwar im Artikel von Baumgarten zu einem «historischen Helden» stilisiert, während die von ihm zu verantwortenden Gräueltaten – darunter die brutale Ermordung unschuldiger Zivilisten und die gezielte Ermordung von Juden allein aufgrund ihres Glaubens – völlig ausgeblendet werden. Der Versuch, seine abscheulichen Taten als «Befreiungskampf» oder «Widerstand« zu relativieren, ist eine perfide Taktik, die jede moralische und menschliche Integrität mit Füssen tritt. Ein «Aufstand», bei dem Zivilisten brutal ermordet und als Geiseln genommen werden, ist keine Form des Widerstandes, sondern einfach nur Terrorismus.
Die Verehrung von Hass und Terror durch die Gesellschaft Schweiz-Palästina entlarvt sie als Organisation, die nichts zur Friedensförderung beiträgt, sondern Hass und Feindseligkeit weiter anheizt. Wer einen Mann wie Yahya Sinwar als «Ikone des Widerstands» feiert, dessen Verbrechen als legitimen «Befreiungskampf» verklärt und skrupellos Terror glorifiziert und Opfer verhöhnt, hat in einer demokratischen, friedliebenden Gesellschaft nichts verloren und jegliche politische Legitimität verspielt.
- Von Hamas zu Hisbollah: Ein Armutszeugnis für den Schweizer Bundesrat - 29. November 2024
- Warum der Waffenstillstand zwischen Libanon und Israel eine gute Nachricht ist - 27. November 2024
- Wer wirklich die humanitäre Hilfe in Gaza blockiert - 21. November 2024