Deutschland: 483 “registrierte” islamistische Gefährder

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Terroralarm zum Jahreswechsel: Polizeifahrzeuge rund um den Kölner Dom. Foto IMAGO / Panama Pictures
Terroralarm zum Jahreswechsel: Polizeifahrzeuge rund um den Kölner Dom. Foto IMAGO / Panama Pictures
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In Deutschland sind derzeit 483 Personen als islamistische Gefährder eingestuft. Diese Zahl (Stand 2.1.2024) berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” (Dienstag) unter Berufung auf einen Sprecher des Bundeskriminalamtes (BKA). Damit reduzierte sich das Spektrum der registrierten gefährlichen Islamisten in den vergangenen 13 Monaten um knapp 40 Personen. Zum 1.12.2022 lag ihre Zahl laut BKA noch bei 520.

Von den derzeit 483 registrierten islamistischen Gefährdern sind nur etwa 20 Prozent (97 Personen) in Deutschland in Haft. 208 Gefährder sind auf freiem Fuss und 178 Personen befinden sich im Ausland, wie die Behörde weiter mitteilte.

Ungeachtet des Rückgangs bleibt die Gefahr demnach aber hoch. Die Bundesrepublik sei unverändert ein unmittelbares Ziel von Terrororganisationen wie dem sogenannten Islamischen Staat und Al-Kaida, so das BKA. Der Krieg in Israel und Gaza könne die Lage weiter verschärfen: “Bei einem Andauern des Konflikts und einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage in Gaza ist weiterhin mit einem erhöhten Emotionalisierungs- und Mobilisierungsgeschehen in Deutschland zu rechnen, überwiegend aufseiten des pro-palästinensischen Spektrums”, so der Behördensprecher. 

Das BKA sieht nicht nur in Terrorgruppen eine Gefahr, sondern auch in Einzelpersonen. Für sie könnte die Entwicklung in Israel und Gaza eine “tatauslösende und subjektiv empfundene Ermutigung” für einen Anschlag sein. 

Im vergangenen Jahr verhinderten die Behörden zwei islamistische Anschläge in Deutschland. In Castrop-Rauxel soll ein Mann einen Anschlag mit den hochgiftigen Stoffen Cyanid und Rizin geplant haben. In Hamburg und Kempten drohte mutmasslich ein Anschlag zweier Brüder mit einem selbstgebauten Sprengstoffgürtel. Zum Jahreswechsel galten zudem erhöhte Sicherheitsvorkehrungen am Kölner Dom wegen einer möglichen Terrorattacke.

KNA/oet/cdt/joh

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