Israelischer Gesundheitsminister: Niedrigere Infektionsraten ermutigend, aber noch zu früh um etwas zu sagen

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Coronavirus-Intensivstation im Ichilov-Krankenhaus, Tel Aviv Sourasky Medical Center am 4. Oktober 2020. Foto Eitan Elhadez-Barak/TPS
Coronavirus-Intensivstation im Ichilov-Krankenhaus, Tel Aviv Sourasky Medical Center am 4. Oktober 2020. Foto Eitan Elhadez-Barak/TPS
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Der israelische Gesundheitsminister, Yuli Edelstein, erklärte in einem Briefing vor Reportern, er sei ermutigt angesichts der neuen Infektionszahlen, betonte aber, es sei noch zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen.

“Wir sehen die ersten Auswirkungen des Lockdown und die Zahl der bestätigten Fälle sinkt”, sagt er. “Gleichzeitig würde ich nicht empfehlen, voreilig zu dem Schluss zu kommen, dass es vorbei ist, wir gewonnen haben und die Wirtschaft wieder aufmachen können. Es ist völlig klar, dass wir einen langen Zeitraum brauchen, um sicherzustellen, dass die Situation so ist, wie sie sein sollte.”

“Wir werden keine Schritte [zur Lockerung des Lockdown] unternehmen, nur weil ein bestimmtes Datum gekommen ist. Heute haben wir sehr schwache, vorläufige Gründe für eine Art von Ermutigung”, sagte Edelstein.

In seinen Ausführungen gegenüber Journalisten sagte Edelstein weiter, das Ziel des Gesundheitsministeriums seien 100.000 Coronavirus-Tests pro Tag. Das ehrgeizige Ziel werde durch die Zusammenlegung von Stichproben erreicht werden, so Edelstein. Zwar schwanken die täglichen Testraten, aber die maximale Anzahl lag bisher bei etwa 60.000.

“Mit dem Einsatz verschiedener Methoden werden wir über Technologien verfügen, die gleichzeitige Tests von Dutzenden von Proben ermöglichen, und dies wird das Tempo verbessern und uns zu 100.000 Tests pro Tag führen”, erläutert er.

Die Professorin Gili Regev, Direktorin der Forschungseinheit für Infektionskrankheiten am Sheba Medical, erklärte heute, dass das Land nach ihrer Einschätzung noch mehrere Wochen der Abriegelung benötigt, bevor die derzeitigen Vorschriften gelockert werden können.

“Es wird noch einige Wochen dauern, um aus dem Lockdown herauszukommen, und das ist ein optimistisches Szenario, auf das ich hoffe”, sagte sie gegenüber Reshet Kan Bet. “Aber auch nach Aufhebung des Lockdowns müssen wir lernen, mit der Krankheit zu leben.”