Israel: Zwischenbericht zu Meron-Katastrophe veröffentlicht

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Katastrophe auf dem Berg Meron am Vorabend von Lag B'Omer. 30. April 2021. Foto:Yaron Blustein/TPS
Katastrophe auf dem Berg Meron am Vorabend von Lag B'Omer. 30. April 2021. Foto:Yaron Blustein/TPS
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Die mit der Untersuchung der Massenpanik im nordisraelischen Meron beauftragte staatlichen Kommission hat ihre vorläufigen Empfehlungen für die Sicherheitsvorkehrungen zum diesjährigen Lag ba-Omer-Fest vorgelegt. Man werde „die Schlussfolgerungen des Berichts eingehend prüfen, die sicherstellen sollen, dass die Feierlichkeiten auf dem Berg Meron ab diesem Jahr völlig anders gehandhabt werden“, sagte der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett laut seinem Büro am Montag in einer ersten Reaktion. Details zu den Empfehlungen wurden zunächst nicht bekannt.

Eine Katastrophe wie jene in Meron, bei der 45 Israelis ums Leben kamen, dürfe sich nicht wiederholen, so Bennett, der „Nachlässigkeit, Versagen des Managements und unprofessionelle Berufungen“ für den Verlust von Menschenleben verantwortlich machte. Gleichzeitig betonte er, die Feiern seien ein zentrales Ereignis für die traditionelle und religiöse Öffentlichkeit. Es gelte, sie auf sichere Weise zu ermöglichen und zu unterstützen.

Bei dem Unglück am 30. April starben 45 Menschen; mehr als 150 wurden verletzt, als bei einer Feier zum jüdischen Fest Lag ba-Omer in Meron im Norden Israels eine Panik ausbrach. Zu dem Fest hatten sich Zehntausende ultraorthodoxe Juden am Grab des Rabbiners Schimon bar Jochai zu nächtlichen Gebeten, Gesängen und Tänzen versammelt. Augenzeugen zufolge kam es zu starkem Gedränge, als Menschen auf einer abschüssigen Metallrampe mit Trennwänden aus Wellblech auf den Seiten ins Rutschen kamen. Viele Opfer seien erdrückt worden und erstickt. Noch nie kamen bei einem Unglück in Israel so viele Zivilisten ums Leben.

Das Fest Lag ba-Omer erinnert an den jüdischen Aufstand gegen die römischen Besatzer unter Rebellenführer Bar Kochba im Jahr 132. Rabbi Schimon bar Jochai, der an dem Aufstand beteiligt war, liegt auf dem Meron-Berg begraben. Das Fest wird in der Zeit zwischen Pessach und dem Wochenfest Schawuot gefeiert und durchbricht die vom Gedenken an Katastrophen für das jüdische Volk geprägten „Omer-Tage“, in denen Juden keine freudigen Ereignisse feiern.

KNA/akr/iki