ALEH – Eine Oase der Akzeptanz in Israel

0
Eine beduinische Pflegerin bei ALEH . Foto zVg
Eine beduinische Pflegerin bei ALEH . Foto zVg
Lesezeit: 3 Minuten

Fern von der alltäglichen Politik und den schwelenden Konflikten ist das Leben und Arbeiten bei ALEH Israel, einer wohltätigen Organisation, die sich der Pflege von schwerbehinderten Kindern und Erwachsenen widmet. Sowohl Mitarbeiter als auch Bewohner, Schüler und ambulante Patienten von ALEH sind jüdisch, muslimisch oder christlich, Drusen und Beduine. ALEH ist eine Oase der Akzeptanz, die sich an vier Niederlassungen in ganz Israel ausstreckt, namentlich in Jerusalem, Negev-Nahalat Eran, Moriah-Gedera und Bnei Brak.

Von Frühintervention über Kindergarten bis zur Schule erstreckt sich das Angebot für die kleineren von ALEHs Schützlingen; die Älteren haben die Möglichkeit, sich im hauseigenen Workshop der Töpferei zu widmen, zu gärtnern oder – im Rehabilitationsdorf in Negev-Nahalat Eran – sich um die Tiere im kleinen Zoo zu kümmern. Manche wohnen bei ALEH und manche kommen tagsüber, zum Lernen oder zur Therapie. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie werden akzeptiert, so wie sie sind, und ihnen wird die Liebe und Zuneigung gegeben, die ihnen zusteht. Dabei ersetzt ALEH nicht die Rolle der Eltern und Familie, sondern unterstützt die Familien dabei, ihre Kinder zu besuchen, sie wenn möglich mit nach Hause zu nehmen. 

Bei ihrer Aufgabe wird das Pflege- und medizinische Personal tatkräftig von Zivildienstleistern und Freiwilligen aus aller Welt unterstützt. Gemeinsam spielen sie mit den Kindern, helfen ihnen bei all dem, was Menschen ohne Behinderungen Tag ein, Tag aus problemlos alleine meistern: Ankleiden, Essen, Stehen, Gehen und so viel mehr. Obwohl die Niederlassungen mit Technik auf dem letzten Stand ausgestattet sind und über einen internen Krankenhausflügel verfügen, ist ALEH doch keine Institution, sondern ein Zuhause; deswegen sind die Wände mit Fotos behangen, Projekte, die im Klassenzimmer gemeinsam gemacht werden, sind ausgestellt und geben den farbenfrohen Räumen und Fluren ein gemütliches und leichtes Flair.

Doron Almog, Generalmajor in Reserve, hat durch seinen Sohn Eran inspiriert, ALEH Negev-Nahalat Eran gegründet, damit Kinder wie sein Sohn einen Ort haben, an dem sie unabhängig von ihrem Alter mit Liebe aufgenommen werden:

“Das Ziel von ALEH ist es sich sowohl um die Kinder und Erwachsenen zu kümmern, als auch in der Gesellschaft das Verständnis zu verbreiten, dass Behinderung keine Schande ist. Menschen mit Behinderungen sind ein Teil unserer Gesellschaft, und es ist an uns, sich um die Schwächsten unter uns zu kümmern, anstatt sie wegzusperren. Deswegen machen wir auch Führungen für Besucher, die sich das ALEH Wunder anschauen möchten – es ist immer bewegend für die Besucher; und die Kinder freuen sich, wenn der Teil der Aussenwelt, der für die aufgrund von Mobilitätsschwierigkeiten nur eingeschränkt zugänglich ist, zu ihnen kommt. Auf diese Art und Weise bekommen sie eine andere Art von Zugang zu der Aussenwelt.”

Doron Almog mit seinem Sohn Eran . Foto zVg
Doron Almog mit seinem Sohn Eran . Foto zVg

Inzwischen hat sich der israelische Staat mehr und mehr die Anliegen von behinderten Menschen zu Herzen genommen und die Arbeit von ALEH wird grösstenteils vom Gesundheitsministerium abgedeckt. Das Niveau in den Einrichtungen ist jedoch auf einem so hohen Niveau, dass ALEH nach wie vor auch auf Spenden angewiesen ist: “Pflege rund um die Uhr, Hydrotherapie oder auch Ausflüge in den Park sind zwar keine Faktoren, die als essenziell eingestuft werden, jedoch die Entwicklung der Kinder ungemein fördern und ihre Lebensqualität unendlich verbessern.” so eine Sprecherin von ALEH.

ALEH kann man auf viele Arten unterstützen: Zum Beispiel mit einer Spende, einem Freiwilligendienst, einem Besuch oder einfach dadurch, dass Sie das hier gelesene mit anderen teilen.