UNIFIL hütete Hisbollahs Terroristenfrieden. Israel hat keine Pflicht, sich von ihr behindern zu lassen

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An der libanesisch-israelischen Grenze in Kfarkela, im August 14, 2024. Foto IMAGO / ZUMA Press Wire
An der libanesisch-israelischen Grenze in Kfarkela, im August 14, 2024. Foto IMAGO / ZUMA Press Wire
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UNIFIL-Truppen agieren als menschliche Schutzschilde für Hizbollah. Werden sie von Israel beschossen, trägt das UNIFIL-Kommando die Verantwortung

Seit Anfang Oktober operiert Israel mit Bodentruppen im Südlibanon. Das Ziel der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ist, den intensiven, anhaltenden Raketenbeschuss durch die Hisbollah zu unterbinden und ein 7. Oktober-Szenario in Nordisrael zu verhindern. Um freie Hand gegen die schiitische Terrororganisation zu haben, forderte Israel die sich im südlibanesischen Operationsgebiet befindenden Truppen der United Nation Interim Forces in Lebanon (UNIFIL) auf, ihre Stellungen zu verlassen. Die UNIFIL weigerte sich, dieser Forderung nachzukommen, worauf einzelne UNIFIL-Truppen unter israelischen Beschuss kamen.

Die verletzten UNIFIL-Soldaten liessen die weltweite Anti-Israel-Front in den roten Bereich hochdrehen. UNO-Generalsekretär António Guterres verkündete, Israels «Angriff auf die Friedenstruppen» sei «völlig inakzeptabel» und «möglicherweise ein Kriegsverbrechen». Ein Guardian-Kommentator vermeldete, Israel habe «der UNO den Krieg erklärt», sei ein «Schurkenstaat» und müsse aus der UNO ausgeschlossen werden. Im Spiegel war derweil zu lesen, Israel habe «der Weltordnung den Krieg erklärt» und «bekämpfe die internationale Rechtsordnung».

Die DDR unter den «Friedenstruppen»

Im Zentrum des Zorns von Guterres und seinen Brüdern im Geiste steht der Vorwurf, Israel habe nicht normale Truppen, sondern «Peacekeeper» beschossen. Anständige Staaten, so die Insinuation, können gegen andere Staaten Krieg führen, aber nur ein verkommener jüdischer Staat greift Friedenstruppen an – und damit die UNO, die internationale Rechtsordnung, ja die Menschheit an sich.

Egal, wie schwer der Vorwurf, Israel beschiesse Friedenstruppen, auf den ersten Blick wiegen mag: Er wird lächerlich, sobald man Label und Inhalt unterscheidet. Die DDR hatte «Demokratische Republik» in ihrem Namen. Änderte das etwas daran, dass sie eine Diktatur war? Genauso belanglos ist, als was UNIFIL bezeichnet wird. Wie legitim der (israelische) Beschuss von UNIFIL-Truppen ist, hängt davon ab, was diese Truppen tun – und nicht, unter welchem Label sie operieren.

UNIFIL hat seit 2006 einen einzigen Hauptauftrag. Dieser Auftrag ist, den Südlibanon Hisbollah-frei zu halten, um eine Gefährdung Israels durch die schiitische Terrororganisation zu verhindern. Und diesen Auftrag hat UNIFIL in den letzten 18 Jahren nicht einmal ansatzweise erfüllt. Im Gegenteil: Sie liessen Hisbollah das von ihr zu kontrollierende Gebiet völlig ungehindert in eine Terrorbasis verwandeln. Das Versagen von UNIFIL ging so weit, dass Hisbollah in Sichtweite von UNO-Stützpunkten Waffenlager anlegen und Tunnelanlagen bauen konnte. Agierte UNIFIL als «Peacekeeper», dann als Hüterin von Hisbollahs Terroristenfrieden.

Verantwortlich ist das UNIFIL-Kommando

Weil UNIFIL zwei Jahrzehnte lang Däumchen drehte, konnte Hisbollah eine Terrorinfrastruktur aufbauen, die die israelische Sicherheit ernsthaft gefährdet. Nun muss die IDF die Arbeit von UNIFIL selbst machen und die Hisbollah aus dem Südlibanon vertreiben. Dass sie sich dabei nicht von «Friedenstruppen» behindern lassen will, die sich fast zwanzig Jahre lang geweigert haben, ein Hindernis für die Hisbollah zu werden, ist nur vernünftig. Indem das UNIFIL-Kommando die israelische Abzugsforderung in den Wind schlägt, macht es seine Truppen zu menschlichen Schutzschildern für islamische Terroristen.

Wäre der journalistische Mainstream etwas weniger von suizidalem Selbst- und Judenhass zerfressen, würde er sich nicht über Israel empören. Er würde die UNIFIL-Verantwortlichen anklagen, die das Leben junger Soldaten aus westlichen Ländern aufs Spiel setzen, um einem westlichen Staat die Selbstverteidigung gegen islamische Barbaren unnötig zu erschweren.

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Über Lukas Joos

Lukas Joos studierte Philosophie und Osteuropäische Geschichte. Er ist selbstständiger Berater im Bereich strategische Kommunikation.

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1 Kommentar

  1. Die Solidarität in Europa mit Israel ist schon lange nur noch ein Lippenbekenntnis. Europäische Länder gehören seit langem zu den grosszügigsten Financiers der „Palästinenser“. Auf Europas Strassen und Universitäten darf sich der Israelhass weitgehend ungehindert austoben, ohne Konsequenzen. Die Entwicklung wird immer rasanter. Israel kann sich nur noch auf die eigene Stärke und, bis zu einem gewissen Grad, auf die USA verlassen. Europa, wer solche „Freunde“ hat…

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