SRF-Rundschau Gaza-Bericht: Einseitigkeit und Propaganda

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Foto Screenshot SRF-Rundschau
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Lesezeit: 3 Minuten

Die SRF-Rundschau vom 29. Januar 2025 lieferte ein weiteres Beispiel über die problematische Berichterstattung über den Nahostkonflikt im Schweizer Fernsehen. Während sich der Beitrag praktisch ausschliesslich auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung konzentriert, werden die israelischen Opfer des Hamas-Terrors mit keinem einzigen Wort erwähnt.

Kein Wort über die über 200 Geiseln, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt wurden. Kein Wort über die rund 80’000 Menschen, die aus dem Norden Israels aufgrund der ständigen Bedrohung und Beschiessung durch Hisbollah-Raketen evakuiert wurden. Kein Wort über die brutalen Massaker, die an israelischen Familien, Frauen und Kindern verübt wurden. Stattdessen wird ein Narrativ transportiert, das ausnahmslos Israel als Aggressor darstellt.

«Tod den Zionisten-Schweinen»: Fragwürdige Auswahl der Protagonisten

Besonders bedenklich ist die Auswahl der «Kronzeugen» für das Leid in Gaza, das es zweifellos auch gibt. Die Journalistin Ghada Oudah, die in dem Beitrag als zentrale Stimme auftritt, wird in verschiedenen Medien mal als Übersetzerin, mal als Journalistin interviewt – eigene Berichte oder gar Belege für eine journalistische Tätigkeit lassen sich nicht nirgendwo finden. Wieso SRF ausgerechnet sie als neutrale Quelle präsentiert, bleibt rätselhaft.

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Amer El-Sultan mit Terroristen des Palästinensischen Islamischen Jihad. Foto Facebook / Amer El-Sultan

Noch brisanter ist die Rolle von Amer El-Sultan, der als Kameramann und angeblicher Kollege von Oudah in Szene gesetzt wird. Eine kurze Recherche in den sozialen Medien zeigt jedoch, dass El-Sultan tief in die Ideologie des palästinensischen Terrorismus verstrickt ist. Auf seiner Facebook-Seite finden sich unzählige Fotos von Märtyrern, die für Hamas, die PFLP oder den Islamischen Dschihad «im bewaffneten Widerstand» gestorben sind – Terrororganisationen, die nachweislich für Massaker an israelischen Zivilisten verantwortlich sind. Ebenso posiert er mit bewaffneten Kämpfern oder führenden Hamas Exponenten. Ein Mann, der sich offen mit islamistischen Terrorgruppen identifiziert, wird also von der Rundschau als unparteiischer Berichterstatter dargestellt. Im Jahr 2018 huldigte Amer Sultan zwei palästinensische Terroristen der PFLP, die im Gazastreifen durch eine Explosion getötet wurden, als sie Vorbereitungen für den Abschuss einer Rakete auf Israel trafen. Er wünscht dabei „Friede euren Seelen und Tod den Zionisten-Schweinen“.

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Amer Sultan huldigt zwei palästinensische Terroristen der PFLP, die 2018 im Gazastreifen durch eine Explosion getötet wurden, als sie Vorbereitungen für den Abschuss einer Rakete auf Israel trafen. Er wünscht „Friede euren Seelen und Tod den Zionisten-Schweinen“. Foto Facebook / Amer El-Sultan
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Amer Sultan trauert um Fadi Mohammad al-Batsh, ein Mitglied der islamistischen Terrororganisation Hamas, der ein Raketen- und Drohnenexperte war. Foto Facebook / Amer El-Sultan

Die Propaganda

Der Beitrag folgt einer simplen dramaturgischen Formel: Emotionale Erzählungen, traurige Musik, weinende Mütter, zerstörte Häuser – alles unterlegt mit Bildern von Trümmern. Dass diese Trümmer das direkte Resultat eines Krieges sind, der durch das Hamas-Massaker am 7. Oktober ausgelöst wurde, bleibt unerwähnt. Dass sich Israel seit über 20 Jahren gegen Terroranschläge verteidigen muss, findet keinen Platz in der Berichterstattung. Auch die systematische Nutzung ziviler Infrastruktur durch Hamas als Abschussrampen, Waffenlager und Kommandostellen wird ignoriert.

Widersprüche in der Berichterstattung

Eine Diskrepanz im Beitrag ist die Behauptung, dass es im Norden Gazas weder Internet noch Kommunikationsmöglichkeiten gebe. Nur wenige Minuten später wird jedoch berichtet, dass Amer El-Sultan SRF umgehend Videos von seiner Rückkehr zu den Trümmern seines Hauses geschickt habe. Wie konnte er dies ohne Internet tun? Solche kleinen aber wichtigen Unstimmigkeiten untergraben die Glaubwürdigkeit des gesamten Beitrags.

Warum ignoriert die Rundschau in diesem Bericht systematisch das israelische Leid? Warum wird in einem 10-minütigen Beitrag kein einziges Wort über die jüdischen Opfer und die verschleppten Geiseln verloren? Und wieso werden zweifelhafte Protagonisten, die teilweise dem Terrorismus nahestehen, als seriöse Zeugen präsentiert?

SRF müsste dringend seiner Verpflichtung zur ausgewogenen Berichterstattung nachkommen, doch stattdessen werden einseitige Narrative verstärkt und unkritisch verbreitet. Die Radio- und Fernsehabgaben Zahler in der Schweiz verdienen Besseres als diese Art von journalistischer Manipulation.

4 Kommentare

  1. Ja, oder beim SRF Sparprogramm, ev. werden diese scheinheiligen Journalisten endlich entlassen.

  2. Ich bin so voller Wut darüber, dass SRF immer und immer wieder die journalistische Sorgfaltspflicht mit füssen tritt, ja schlimmer noch, nichts aber auch gar nichts aus vergangenen Fehlern was das Thema Nahost betrifft, dazu gelernt hat, im Gegenteil !!!
    Ich habe mit Wut im Bauch den SRF Verantwortlichen eine Mail geschrieben die meine grosse Unzufriedenheit darüber ausdrückt. Hier der Text:
    Rundschau vom 29.1.2025
    Mir fehlen die Worte zu ihrer wohl einseitigsten Sendung die es je gab zum Thema Nahost. Ihr sog. Journalismus ist nur noch verwerflich und ein einziges Trauerspiel. Nichts von dem was man als „ausgewogene und faire Berichterstattung“ bezeichnen würde trifft auf euer fragwürdiges Team in Nahost zu. Einfach nur noch erbärmlich was SRF abliefert und für solch unbrauchbaren Journalismus muss man auch noch bezahlen !!!!
    Ihr seit eine Schande für unser Land, für unsere Nation, für alle Journalisten die ihren Beruf gewissenhaft ausführen. Da könnte man gerade so gut palästinensische Aktivisten oder Terrorunterstützer losschicken, um einen solchen Beitrag zu erstellen. Die Hamas dankt es euch!!! Was für ein Verbrechen an den tatsächlichen Begebenheiten, an den israelischen Opfern, an der journalistischen Sorgfaltspflicht. Wenn ich die finanziellen Mittel hätte ich würde euer gesamtes Team vor Gericht ziehen, denn ihr seit mitverantwortlich für Judenhass und Antisemitismus !!!

  3. Es sollte doch möglich sein, dass sich unter den gefühlt sehr vielen kompetenten Rechtsanwälten der Schweiz wenigstens ein einziger findet, welcher ein Schreiben aufsetzt, welches wir uns dann runterladen und ausfüllen können – etwa des Inhalts, wonach wir weiterhin keinen Anlass mehr sähen, die mit Zwang erhobene Rundfunkgebühr (hier auch Stichwort „paywall“ einfügen) abzuliefern; solange nicht, bis sich SRF für die antisemitischen, zu Hass aufwiegelnden unausgewogenen, tendenziösen und manche Hörer und Hörerinnen diskriminierenden Berichterstattungen entschuldigt und spürbar davon Abstand nimmt. Oder so.

  4. Entweder diese „Journalisten“ haben die schlechteste Ausbildung aller Zeiten genossen oder es sind die schlechtesten ihres Jahrgangs oder sie haben einen ausgesprochen hinterhältigen Auftraggeber. Einfach nur 💩 zum aufregen.

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