SRF auf moralischem Tiefpunkt: Groteske Gleichsetzung von Netanjahu mit Hamas-Massenmörder

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Foto Screenshot YouTube / Guri Seker
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Am 26. November 2024 veröffentlichte das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in der Sendung «Rendez-vous» ein einseitiges Gespräch mit einem deutschen Geheimdienstexperten unter dem Titel: «Israel hätte Hamas-Attacke verhindern können». Als wäre das nicht genug «Israel-Kritik» für SRF an einem Tag, erschien in der gleichen Sendung auch noch ein Interview mit einem israelischen Historiker, der unwidersprochen behaupten durfte, Benjamin Netanjahu sei ein «Spiegelbild» des palästinensischen Hamas-Massenmörders Yahya Sinwar.

Das SRF-Interview von Anna Trechsel mit dem linken Historiker Adam Raz und der dazu veröffentlichte Artikel «Netanjahu und Sinwar – eine unheilige Allianz» ist ein weiteres Beispiel für eine tendenziöse Berichterstattung, die auf anti-israelischen Narrativen basiert. SRF und deren Auslandredaktorin Anna Trechsel verbreiten gefährliche Halbwahrheiten und tragen somit zur Dämonisierung Israels bei. Bereits im August 2024 berichtete Audiatur-Online über einen einseitigen und teilweise irreführenden Radio-Beitrag im SRF «Echo der Zeit» mit Frau Trechsel.

Schon der Titel des Online-Beitrags spricht Bände. Eine bösartigere Schlagzeile ist kaum vorstellbar: «Netanjahu und Sinwar – eine unheilige Allianz». SRF impliziert damit eine moralische Gleichsetzung zwischen dem demokratisch gewählten Ministerpräsident Netanjahu und dem fanatischen Hamas-Terroristenführer Sinwar, der direkt für die barbarischen Massaker vom 7. Oktober 2023 verantwortlich ist. Sinwar, der sich stolz als Architekt dieses unvorstellbaren Blutbades inszenierte, wird hier auf eine Stufe mit Benjamin Netanjahu gestellt – einem Mann, der bei aller Kritik an seiner Politik niemals die Vernichtung eines Volkes oder die Ermordung von Zivilisten propagiert hat. Solch ein Vergleich entwertet die Opfer der Terroranschläge und verleiht der Ideologie des islamistischen Massenmörders auf beschämende Weise Legitimität.

Adam Raz: Ein linker Historiker und seine kontroversen Thesen

Der Artikel stützt sich massgeblich auf die Thesen des linken israelischen Historikers und Aktivisten Adam Raz, der sich auf die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts und «marxistisches Denken» spezialisiert hat. Raz ist hauptsächlich für die NGO «Akevot» tätig – eine Organisation, die sich der Verunglimpfung und Delegitimierung Israels verschrieben hat und dabei grosszügige finanzielle Unterstützung aus dem Schweizer Aussendepartement (EDA) und auch vom Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS), erhält.

So finanzierte die Schweiz 2021 zum Beispiel ein Projekt von «Akevot» mit dem Titel «Lebendige Erinnerung: Erweiterung des Raums für kritische Reflexion über den israelisch-palästinensischen Konflikt durch Archivdokumentation». Gemäss dem Vertrag zwischen dem EDA und «Akevot» konzentriert sich das Projekt speziell auf die Entmythologisierung und Demontage der Gründungsnarrative Israels, d.h. auf die Hinterfragung der Geschichte Israels mit dem Ziel, seine Legitimität als Staat in Frage zu stellen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Die Schweizer Steuerzahler finanzieren ein Projekt einer NGO, welches die Geschichte und Legitimität des jüdischen Staates in Frage stellt! Man stelle sich die Empörung im umgekehrten Fall vor, wenn eine von Israel finanzierte NGO die Geschichte und Legitimität der Schweiz in Frage stellen würde.

Der von SRF propagierte Historiker Adam Raz behauptete im Oktober 2020 in einem Webinar der linksgerichteten «Foundation for Middle East Peace», dass «Israel von einer Generation von Plünderern gegründet wurde».

Gefährliche Propaganda

Die zentrale These von Raz – eine angebliche «Allianz» zwischen Netanyahu und Sinwar – ist nicht nur haltlos, sondern reine Propaganda und zudem gefährlich. Er konstruiert eine Verschwörung, die jeder faktischen Grundlage entbehrt. Netanyahus «Quiet for Cash»-Politik, bei der Gelder über Katar nach Gaza flossen, war Teil eines pragmatischen Versuchs, kurzfristig für Ruhe zu sorgen. Dies als «Allianz» zu bezeichnen, ist eine böswillige Verzerrung, die den Kontext und die komplexen Realitäten der israelischen Sicherheitslage ignoriert. Israel hat die Hamas nicht finanziert, es hat Katar lediglich erlaubt, Geld zu transferieren.

Adam Raz behauptet weiter, Netanjahu habe bewusst die Hamas gestärkt, um Mahmoud Abbas und die Zweistaatenlösung zu schwächen. Hier zeigt sich eine bemerkenswerte Verkennung der politischen Realitäten: Die Hamas ist eine Terrororganisation, die weder an einer friedlichen Lösung noch an der Existenz Israels interessiert ist. Sie hat humanitäre Hilfe immer wieder zur Aufrüstung und für ihre terroristische Infrastruktur missbraucht. Die Versuche Israels, solche humanitären Krisen zu entschärfen, als strategische Zusammenarbeit darzustellen, stellt Israels Bemühungen, den Konflikt in einer der komplexesten geopolitischen Regionen der Welt zu bewältigen, auf eine Stufe mit der skrupellosen Agenda der Hamas.

Skandalöses journalistisches Versäumnis

Es ist unerhört, dass SRF einen solchen Beitrag veröffentlicht, ohne die Thesen von Raz kritisch zu hinterfragen oder alternative Perspektiven einzubeziehen. Stattdessen wird eine völlig einseitige Darstellung präsentiert, die unhinterfragt die Thesen von Raz übernimmt und die israelische Regierung wieder einmal pauschal verurteilt.

Im Beitrag von SRF-Auslandsredaktorin Anna Trechsel werden die Anschläge vom 7. Oktober verharmlost, anstatt als das benannt zu werden, was sie waren: ein gezielter, koordinierter Terrorakt mit dem Ziel, möglichst viele Juden zu töten. Die Opferperspektive wird völlig ausgeklammert, die Verantwortung der Hamas nur am Rande erwähnt – ein skandalöses journalistisches Versäumnis.

Mit solchen einseitigen und verzerrten Berichten trägt SRF dazu bei, das Bild Israels in der Öffentlichkeit zu verzerren und antiisraelische Ressentiments zu schüren. Dass ein gebührenfinanzierter öffentlich-rechtlicher Sender einer solchen Agenda eine Plattform bietet, ist unverantwortlich und muss endlich aufhören.

4 Kommentare

  1. Ich möchte zu dem Artikel mal etwas klarstellen und zwar in ganz einfachen verständlichen Worten:
    Die Hamas hat in brutalster Weise am 7. Oktober Menschen abschlachten lassen, auf eine Weise, die man sich nicht vorstellen mag………
    Würde Netanjahu eine solche Aktion planen und ausführen? (Man kann halten von ihm, was man will)
    Die Hamas hat ein ganzes Land untertunnelt mit der Absicht das jüdische Volk zu VERNICHTEN. Bevorzugt unter Krankenhäusern und Schulen.
    Hat man von Netanjahu je das Wort VERNICHTUNG gehört?
    Ich kann mich nicht erinnern.
    Die Hamas hat einen Kibbuz überfallen, in dem viele Juden lebten, die Palästinenser unterstützten oder gar mit ihnen befreundet waren.
    Wer hat diesen Kibbuz auf brutalste Art überfallen und ausgelöscht, und das mit voller Absicht, um diese Aktion danach ausgelassen zu feiern?
    Hat man Netanjahu einen Sieg jemals feiern sehen?
    Usw usw usw……………..
    Ich spreche hier nicht als Journalist in Worten, die man kaum versteht sondern als Mensch, der logisch denkt und mitfühlt…
    Wer meine Fragen aufrichtig beantwortet kann sich die Antworten selber geben
    Liebe Grüße von Marita aus Deutschland

  2. @Fredy Richter: Danke für Ihre Rückmeldung. Ihr Kommentar verfehlt allerdings die zentrale Kritik meines Beitrags. Der SRF-Artikel und der Radio Beitrag (den Sie vielleicht nicht angehört haben) basiert auf der fragwürdigen These von Adam Raz, der Netanjahu und Sinwar moralisch gleichsetzt – eine absurde und gefährliche Verzerrung. Raz‘ Konstrukte, wie die angebliche «Allianz» zwischen Netanjahu und der Hamas, entbehren jeder faktischen Grundlage und dienen letztlich der Delegitimierung Israels. Es geht hier nicht um «kritische Aufarbeitung», sondern um einseitige Propaganda, die vom SRF unkritisch verbreitet wird.

    SRF mag Adam Raz als «kritischen Historiker» vorstellen. In Wahrheit handelt es sich aber offenbar um einen ideologisch motivierten Aktivisten, der Israel systematisch delegitimieren möchte. Seine Aussagen sind Teil eines Musters, wie es auch in seiner NGO-Aktivität sichtbar wird, die durch Schweizer Steuergelder finanziert wird. Dass SRF solche Thesen ohne Gegenstimmen veröffentlicht, zeigt die Einseitigkeit ihrer Berichterstattung.

    Wenn Sie behaupten, meine Darstellung sei ebenso einseitig wie der SRF-Artikel, dann mag das stimmen. Sie übersehen aber den entscheidenden Unterschied: Meine Kritik zielt darauf ab, diese verzerrte Darstellung zu korrigieren und die israelische Perspektive in den Vordergrund zu stellen – etwas, das SRF völlig ausklammert.

    Und noch wichtiger: Mein Kommentar ist im Gegensatz zu SRF nicht auf einer öffentlich-rechtlichen Plattform erschienen, die durch Zwangsgebühren der Bürger finanziert wird und damit zur Ausgewogenheit verpflichtet ist. SRF jedoch nutzt seine Position, um anti-israelische Narrative zu propagieren, ohne die andere Seite einzubeziehen. Das ist nicht nur journalistisch fragwürdig, sondern ein Verstoss gegen den Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders.

    Die Tatsache, dass SRF mit unseren Gebühren solche einseitigen Berichte verbreitet, macht meine Kritik nicht «einseitig», sondern notwendig.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

  3. Herr Raffa, haben wir den gleichen Artikel gelesen? Prämisse des verlinkten Artikel ist die Erkenntnis einer Untersuchung von Überlebenden des Terrorakts vom 7. Oktober, die zum Schluss kommen, dass der Sicherheitsapparat versagt hat. Die Cash for Quiet Praxis wird als „fataler Irrtum“ und nicht mehr oder weniger beschrieben. Zudem wird Raz als „kritischer Historiker“ vorgestellt, der sich eine ähnlich schonungslose Aufarbeitung ihrer Regierung von palästinensischen Historikern wünscht. Ihre Darstellung hier ist mindestens so einseitig wie der Artikel.

  4. Das Konzept eines Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks scheint in der DACH-Region überall zum gleichen Ergebnis zu führen: Einer Vereinnahmung der Informationskanäle durch Gewissenlose Journalisten, die bei der Durchsetzung ihrer ideologischen Agenda keinerlei Grenzen kennen. Vielleicht sollte man mal grundsätzlich darüber nachdenken, ob solche Steuerfinazierten Institutionen noch zeitgemäß sind zu Zeiten des Internets, oder ob man das Geld nicht sinnvoller verwenden könnte.

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