Amsterdam: Lokale Behörden reagierten nicht auf Warnungen vor Angriffen auf Israelis

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Personen mit palästinensischen Fahnen während des Spiels Ajax - Maccabi Tel-Aviv, Amsterdam 7. November 2024. Foto IMAGO / ANP
Personen mit palästinensischen Fahnen während des Spiels Ajax - Maccabi Tel-Aviv, Amsterdam 7. November 2024. Foto IMAGO / ANP
Lesezeit: 3 Minuten

Das israelische Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten und die Bekämpfung des Antisemitismus teilte heute Morgen (Freitag) mit, dass die niederländischen Sicherheitskräfte in der vergangenen Nacht drei Warnmeldungen über die Möglichkeit von Anschlägen gegen Israelis in den Niederlanden erhalten haben.

Das Ministerium teilte mit, dass gestern Abend kurz nach 19.00 Uhr in der Leitstelle für die Bekämpfung von Antisemitismus des Ministeriums für Diaspora-Angelegenheiten folgende Meldungen eingegangen sind: Eine ernste Warnung vor einer gewalttätigen Demonstration, die von einem pro-palästinensischen Aktivisten namens Appa angeführt wird. Eine spezifische Warnung vor der Verletzung eines Fans, der ein israelischer Grenzpolizist ist und eine Warnung, dass Anti-Israel-Aktivisten planten, zum Leonardo-Hotel zu gehen, in dem sich Israelis aufhielten. Die Warnungen wurden an die lokalen niederländischen Sicherheitskräfte weitergeleitet, die für die Sicherheit der Fans verantwortlich sind.

Der bedrohte Grenzpolizist wurde um 21.00 Uhr von Israel informiert, und das Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten wurde davon in Kenntnis gesetzt, dass die örtliche Polizei die Details der Drohungen erhalten und gekannt hatte und sich entsprechend vorbereiten würde.

„Unglücklicherweise haben die lokalen Kräfte bei ihrer Aufgabe versagt, die Bürger Israels, die Fussballfans sind, zu schützen“, erklärte das Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten. „Seit 3:30 Uhr haben wir zusätzliche Informationen aus den sozialen Netzwerken und anderen Kanälen erhalten, die den Sicherheitskräften dabei helfen, ein aktuelles Bild der Situation zu erstellen.“

Das israelische Aussenministerium und der Nationale Sicherheitsrat haben um 9:05 Uhr israelischer Zeit neue Anweisungen für Israelis veröffentlicht, die sich nach den antisemitischen Ausschreitungen noch in der Nacht auf Samstag in Amsterdam aufhalten:

  1. Die lokalen Sicherheitskräfte wurden in der Gegend stationiert und wer vom Hotel zum Flughafen gelangen möchte, kann dies tun und die örtlichen Verkehrsmittel benutzen.
  2. Bei Bedrohungen oder Angriffen muss sofort die örtliche Polizei informiert werden, und das örtliche israelische Konsulat ist unter 0031646312161 zu benachrichtigen. Sie können auch das Lagezentrum des Aussenministeriums anrufen: 02-5303155.

Laut den israelischen Sicherheitsbehörden wurden mindestens 10 Israelis ins Krankenhaus eingeliefert und drei können von ihren Familien nicht erreicht werden, nachdem es in der Nacht zu stundenlangen Angriffen auf Israelis und Juden gekommen war, die offenbar grösstenteils von einem Mob von Pro-Palästinensern und arabisch-stämmigen Niederländern verübt wurden. Hunderte weitere Menschen wurden Berichten zufolge in ihren Hotels belagert und fürchteten, erneut angegriffen zu werden, wenn sie versuchten, ihre Flüge nach Hause zu erreichen.

Auf Aufnahmen, die in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, sind israelische Fans zu sehen, die gewaltsam angegriffen, geschlagen und sogar überfahren werden. Einer der Fans wurde gezwungen, „Free Palestine“ zu rufen, bevor er losgelassen wurde. Einige verbarrikadierten sich in Geschäften und an anderen Orten in der Stadt.

Ein Israeli, der Zeuge des Geschehens war, sagte gegenüber dem israelischen Sender Kan 11 News: „Sie warteten in Gruppen an jeder Ecke, und sobald sie Juden erkannten, begannen sie, sie zu jagen. Andere warteten in der Nähe von Hotels und in der Nähe des Casinos in grösseren Gruppen, und auch dort griffen sie Fans an.“

„Die Polizei war nach Spielende nicht anwesend, und die Araber warteten in der Nähe der Bahnhöfe auf israelische Fans und folgten ihnen“, sagte ein anderer Israeli. „Die Polizei begann erst nach etwa einer halben Stunde bis 45 Minuten nach den Attacken einzugreifen, nachdem die Angreifer auch Feuerwerkskörper auf Menschen und in Gebäude geworfen hatten.

Die niederländischen Behörden teilten am Morgen mit, dass sich die Lage offenbar beruhigt habe und dass sie Dutzende von Festnahmen vorgenommen hätten. Der niederländische Premierminister Dick Schoof verurteilte die „inakzeptablen antisemitischen Angriffe auf Israelis“. Er fügte hinzu, dass er mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu gesprochen habe, um ihm zu versichern, dass „die Täter aufgespürt und strafrechtlich verfolgt werden“.

UPDATE, 08. November 2024, 14:15 Uhr: Das israelische Aussenministerium hat inzwischen alle Israelis erreicht, die zum Spiel zwischen Ajax und Maccabi Tel Aviv in Amsterdam waren. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen der vergangenen Nacht konnten die israelischen Behörden zunächst mehrere Personen nicht erreichen.

6 Kommentare

  1. So überraschend kommt das alles nicht. Nach Jahren ungeregelter Migration ist Europa voll von Menschen, die den Westen und die Zivilisation verachten, Israel hassen und ihren kulturell verwurzelten Antisemitismus mitbringen.

  2. Peter Klein: Ernsthaft? Die BBC als unparteiischer Berichterstatter? Die BBC macht das, was sie immer macht. Den Juden die Schuld geben. Eine Reportererin, die mit einem Fan gesprochen hat, der gehört hat, dass jemand gesehen hat, dass israelische Fußballfans randaliert haben? Audiatur-Online ist meines Wissens nicht die BBC und auch nicht das ZDF oder die ARD und das ist auch gut so! Ansonsten steht es jedem frei, sich woanders zu informieren.

  3. Ich bitte um umfassende und unparteiische Berichterstattung! Wenn auch Israelische Fußballfans randaliert haben, möchte ich das nicht aus der BBC erfahren, sondern hier! Das entschuldigt keineswegs die Angriffe auf sie durch Faschisten allerlei Herkunft (einer wurde gezwungen, seinen Ausweis herzuzeigen – er kam aus der Ukraine!), aber darüber nicht zu berichten löst einen „Gil Ofarim“ Effekt aus, den sich kein Jude wünschen kann.
    Daher bitte das ganze Bild zeigen – der verständige Leser wird die einzelnen Mosaikstückchen schon selbst einordnen können.

  4. Was die Niederlande betrifft hat G. Wilders alles klar gesagt: „Verhaftet und deportiert den multikulturellen Abschaum, der die Fans von Maccabi Tel Aviv auf unseren Straßen angegriffen hat“
    Wäre noch anzufügen, dass das für ganz Europa gelten sollte.

  5. Die halbe Menschheit sucht nach Ausserirdischen oder Daemonen und ist von der Vorstellung fasziniert. Diese Ausserirdischen offenbaren sich häufig: Angriff gegen Israelis am 7 Oktober 2023, dieses jetzige Pogrom, weitere Anschläge gegen Juden und Westler usf.

  6. Völkische Ideologien müssen geächtet werden. Blut ist ein Transportmittel für Sauerstoff. Solange das nicht klar ist, wird das ständig passieren. Und besonders unter Arabern, denn in magreb und mashreg sind solche Ideologien weit verbreitet. Und der kalte Krieg muss enden, um diesen Ideologien die Grundlage zu entziehen.

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