Trumps Sieg – Hoffnung in Israel

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Symbolbild. Foto TPS-IL
Symbolbild. Foto TPS-IL
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Wenn man in den letzten Tagen durch Tel Aviv gefahren ist, hätte man glauben können Donald Trump ist ein Präsidentschafts-Kandidat in Israel. Auf hauswandhohen Videowänden war zu lesen: Israel wählt Trump. Das kann niemand wundern, der Israels jüngste Geschichte im Nahen Osten einigermassen kennt.

Trump hat Israels Hauptstadt Jerusalem offiziell anerkannt und die Botschaft der USA in die 3000 Jahre alte Stadt, in das geographische und spirituelle jüdische Zentrum verlegt. Das lehnt mehr als die halbe Welt seit Jahrzehnten ab, weil sie nicht akzeptieren wollen, dass Jerusalem von König David gegründet wurde. Trump ist vielleicht nicht der gebildetste US-Präsident. Aber er weiss: König Salomon war der erste, Jesus, der zweite und Mohammed der dritte, die das Bild der Heiligen Stadt im Abstand von 1000 bzw. 1600 Jahren geprägt haben. Das ist in allen Bibliotheken, die diesen Namen verdienen, in allen gängigen Sprachen dokumentiert. Nur nicht bei den Vereinten Nationen, der EU und ihren Unter-Organisationen. Der Name der Stadt kommt 800-mal in der Bibel vor. Im Koran kein einziges Mal.

Trump hat während seiner Amtszeit im Jahr 2020 die Abraham-Abkommen unterzeichnen lassen und damit die arabische Kooperation mit Israel friedlich massiv erweitert. Damals haben ehemalige Erzfeinde Israels wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, Bahrein und der Sudan einen Friedensvertrag unterzeichnet und diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen. Die Emirates-Airline transportiert seither und auch in diesen Kriegszeiten fast täglich Passagiere und Güter zwischen dem Zayed- und dem Ben-Gurion-Flughafen furchtlos hin und her. Viele westliche Fluggesellschaften kneifen.

Saudi-Arabien stand im Sommer 2023 kurz davor Israel anzuerkennen. Das wäre ein weiterer grosser Schritt in Richtung Verständigung zwischen Israel und der arabischen Welt gewesen. Für die Terror-Organisation Hamas und ihre Bosse in Teheran war das am 7. Okt 2023 ein weiterer Grund, Israel zu überfallen und im Süden des Landes in mehr als einem Dutzend Siedlungen ein Massaker anzurichten. Seither ist Krieg im Nahen Osten, der sich in eine offene Raketen-Schlacht zwischen Tel Aviv und Teheran auszuweiten droht.

Diesen Krieg kann Israel nur mit Unterstützung der USA führen und gewinnen. Dafür ist Trump ein Garant, die unterlegene Kamala Harris wäre ein Wackelpartner gewesen. Sie hatte bei einem Besuch an einer Universität im Wahlkampf Verständnis geäussert, als Israel lautstark Völkermord vorgeworfen wurde. Sie hätte klar und deutlich widersprechen müssen. Der Iran und seine Proxys wollen Israel von der Landkarte tilgen. Israel kämpft nicht gegen die Bevölkerung in Gaza und im Libanon, sondern gegen die Terror-Organisationen Hamas und Hisbollah, die vom Iran jahrelang aufgebaut, ausgebildet, finanziert und mit Angriffswaffen ausgerüstet wurden. Wenn die Zivilbevölkerung in Gaza und im Libanon in Mitleidenschaft gezogen wird, so ist das die alleinige Schuld der arabisch-muslimischen Aggressoren, die ihre Bevölkerung als Schutzschilde missbrauchen. Dabei werden sie auch von der angeblichen Hilfsorganisation UNRWA unterstützt, in deren Räume in und unterhalb der von gutgemeinten Spendern erbauten Gebäuden Waffen, Sprengstoff, die teuflischen RPG-Raketen und Geiselverstecke zu Hauf gefunden wurde. Der allerletzte Beweis: bei dem Ober-Terroristen Yahya Sinwar, der kürzlich eliminiert wurde, ist ein UNRWA-Mitarbeiter-Ausweis gefunden worden.

Glückwunsch-Plakat für Trump in Tel Aviv. Video Gideon Markowitz / TPS-IL

Das Verhältnis USA-Israel ist keine Einbahnstrasse. Israel braucht die USA, aber die USA braucht auch Israel. Denn der Judenstaat ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, hält die Fahne der Freiheit hoch.  Alle Werte der Verfassung der USA aus dem Jahr 1787 werden auch in Israel praktiziert. Allen voran das weitestgehend ausgelegte Recht der Rede- und Pressefreiheit. Ein verbrieftes Recht, das es in den muslimischen Nachbarstaaten nicht nur nicht gibt. Wer davon Gebrauch macht, muss mit schwersten Repressalien rechnen.

Würde Israel fallen, könnte das die arabisch-muslimische Welt nicht nur in Europa ermuntern, dort weiter zu machen, wo die von ihr zumindest geduldeten Terroristen am 7. Oktober begonnen haben. Immerhin leben heute geschätzt 50 Millionen Muslime in Europa, die vielfach von Demokratie und einer freiheitlich liberalen Gesellschaftsordnung wenig halten. Einige streben ein Kalifat an, in dem Frauen sich in schwarze Kleider verhüllen müssen, kein Recht auf Bildung haben, sich der Männerwelt unterwerfen müssen, also so gut wie rechtlos sind. Demokratie-feindliche Ideologien werden in vielen Moscheen Europas – alleine in Deutschland gibt es 2800 – gepredigt. In Berlin, Paris und London sind Demonstrationen, die zur Vernichtung Israels aufrufen keine Seltenheit.

Ein Beweis für die Demokratie-Feindlichkeit von Muslimen in Europa war das Wahlverhalten der türkischstämmigen in Deutschland bei der letzten Wahl in der Türkei. Zwei Drittel der Türken, die in Deutschland leben und teilweise dort aufgewachsen sind, in ihrer angestammten Heimat Wahlrecht besitzen, haben den Autokraten Recep Tayyip Erdoğan gewählt. Er verfolgt seine politischen Gegner im eigenen Land mit brutaler Härte, mordet die Kurden auch im Nachbarland Syrien, betreibt eine Kumpanei mit dem Mullah-Regime in Teheran und vergleicht kürzlich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor der Generalversammlung der UN mit Adolf Hitler. Kein Widerspruch, keine Rüge der Versammlungsleitung war zu vernehmen. In diesem Umfeld braucht Israel in den USA einen verlässlichen Partner und das ist Donald Trump. Das amerikanische Volk hat entschieden – mit einer Mehrheit von 50,9 gegen 47,4 Prozent.

PorträtGodelsommer20

Über Godel Rosenberg

Journalist, Autor, High­techunternehmer. Godel Rosenberg war Pressesprecher der CSU und von Franz Josef Strauß, Fernsehjournalist, TV­-Moderator und Repräsen­tant des Daimler­-Konzerns in Israel. Von 2009 bis 2018 war Godel Rosenberg der Repräsentant Bayerns in Israel.

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3 Kommentare

  1. Na, dann hoffen wir mal, dass auf die Begeisterung nicht Ernüchterung folgt. Denn Trump ist nicht nur antidemokratisch, wogegen ein beträchtlicher Teil der Begeisterten inklusive Godel Rosenberg offensichtlich nichts einzuwenden hat, sondern er hat bisher immer nur das getan, wovon er gerade meinte, dass es ihm – nicht den USA, nicht Israel oder sonst jemandem, sondern ihm persönlich – nützt. Dass ihm die von Rosenberg beschworenen “Werte der Verfassung der USA” ziemlich egal sind, hat er nicht nur rund um den 6. Januar 2021 zur Genüge bewiesen. Und so erratisch, wie er agiert, ist heute nicht abzusehen, was er morgen für nützlich hält.
    Gerade in diesem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen, dass Trump, aber auch Israel, bedenkenlos über die Selbstbestimmungsrechte anderer (konkret: der Saharauis) hinweggefahren sind, als sie als die ersten beiden Länder der Welt, und längere Zeit als die einzigen, die Ansprüche Marokkos auf die unrechtmäßig besetzte Westsahara anerkannten, um Marokko für das Abraham-Abkommen zu gewinnen.
    Schließlich: Es mag Rosenberg, und vielleicht auch einige andere, überraschen, aber der Bibel nach (2 Sam 6ff.) hat David Jerusalem nicht gegründet, sondern von den Jebusitern, den nichtjüdischen eigentlichen Erbauern, erobert. Dann “ließ er sich in ihrer Burg nieder und nannte sie die Stadt Davids.”

  2. „Wenn Menschen getötet und gemordet haben, wenn Drogenbosse ihre Länder zerstörten, dann gehen sie jetzt dorthin zurück. Hier bleiben sie nicht“ sagt D. Trump zum Thema Abschiebungen. Sollte man auch in Europa so durchziehen. Das würde die Sicherheit und Lebensqualität der arbeitenden Menschen hier enorm verbessern.

  3. Ich wünsche es mir für Israel von Herzen, dass Trump diese hohen Erwartungen nicht enttäuschen möge.

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