Reaktion der Uni: BDS-Professor in Hamburg “in keinster Weise” antisemitisch

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Farid Esack, der Vorsitzende von BDS Südafrika begrüsst am 6. Februar 2015
Farid Esack, der Vorsitzende von BDS Südafrika begrüsst am 6. Februar 2015 "Genossin" Leila Chaled an einem Fund Raising Dinner. Frau Chaled ist ein führendes Mitglied der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und war eine der ersten weiblichen Flugzeugentführer der Geschichte. Foto BDS Southafrica / Facebook
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An der Universität Hamburg hat Farid Esack, der Vorsitzende von BDS Südafrika, eine Gastprofessur erhalten. Das hat in Deutschland für Kritik gesorgt. Ein geplanter Vortrag Esacks mit anschliessender Podiumsdiskussion im Hamburger Rathaus wurde nun aus „oganisatorischen Gründen“ abgesagt.

von Felix Balandat

Das teilte Anna Körs, Vizedirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin der Akademie der Weltreligionen, an der Esacks Gastprofessur angesiedelt ist, Audiatur-Online mit. Sie erklärte im Namen der Akademie, dass Esack in „keiner Weise“ antisemitische Positionen vertrete, sondern seit Jahrzehnten Kritik an „jeglicher Form von Antisemitismus generell“ und insbesondere auch im islamischen Bereich übe. Esack sagte in einer Erklärung, dass er die Politik der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern ablehne, dies basiere aber in keiner Weise auf oder sei eine Form von Antisemitismus. Er und BDS Südafrika lehnten Antisemitismus und jegliche Form von Gewalt gegen Juden ab. Die „Befreiung“, an der BDS Südafrika mit Mitgliedern aller Glaubensrichtungen, auch der jüdischen, arbeite, „ist nicht darauf ausgerichtet, Juden und Israel zu verletzen, schon gar nicht, zu vernichten“.

Leila Chaled an einem Event von BDS South Africa. Frau Chaled ist ein führendes Mitglied der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und war eine der ersten weiblichen Flugzeugentführer der Geschichte. Foto BDS South Africa / Facebook
Leila Chaled an einem Event von BDS South Africa. Frau Chaled ist ein führendes Mitglied der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und war eine der ersten weiblichen Flugzeugentführer der Geschichte. Foto BDS South Africa / Facebook

Unterdessen hat ein Kooperationspartner der Akademie der Weltreligionen Konsequenzen in Erwägung gezogen. Wolfgang Seibert, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Pinneberg, sagte auf Anfrage von Audiatur-Online: „Ich finde, das ist eine ziemliche Schweinerei was da abläuft“. Er empfiehlt seiner Gemeinde die Zusammenarbeit mit der Akademie der Weltreligionen zu überdenken. In der Vergangenheit haben Studierende der Akademie die jüdische Gemeinde Pinneberg besucht, Gemeindevertreter haben Vorträge an der Universität Hamburg gehalten. „Bei mir ist da kein Interesse mehr dazu da“, so Seibert.

Sebastian Reuter, Sprecher des Hamburger Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) erklärte in einer Pressemitteilung: „Es ist skandalös, dass mit der Person von Farid Esack ein bekannter Botschafter des Israelhasses von der Universität Hamburg sowie von Teilen der Studierendenschaft salonfähig gemacht und von Mitgliedern einer Regierungsfraktion als Dialogpartner anerkannt wird. In Zeiten eines Wiederaufkeimens von Antisemitismus in Deutschland und Europa ist dies ein unerträglicher Zustand. Antisemitische und antiisraelische Hetze dürfen nicht belohnt werden!“. Auch Politiker wie der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Grüne) haben die Berufung Esacks kritisiert.

1 Kommentar

  1. Anna Körs, Vizedirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin der Akademie der Weltreligionen, behauptet, dass Esack in „keiner Weise“ antisemitische Positionen vertrete.

    Gibt es überhaupt Antisemitismus? War Hitler ein Antisemit oder hatte er bloß was gegen Juden? Gibt es eine Übereinstimmung von SA und BDS wirklich nur in der Hinsicht, dass beide Seiten der Meinung sind, eine Kuh habe vier Beine?

    Fragen über Fragen. Frau Körs, Sie haben das Wort.

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