Die Arbeitslosenrate in Jordanien ist besonders im Süden des Landes sehr hoch. Ein Vorschlag der israelischen Regierung soll dieser Abhilfe verschaffen. Am vergangenen Sonntag verabschiedete das israelische Kabinett den Beschluss, bis zu 1‘500 jordanischen Arbeitern eine Arbeitsgenehmigung für Hotels in Eilat zu erteilen.
Gemäss Beschluss sollen sie als Tagelöhner am Ende des Arbeitstages wieder nach Jordanien zurückkehren und in den Bereichen Reinigung, Küchenhilfe und Zimmerservice in den Hotels tätig sein. Mit diesem Beschluss soll der Krise aufgrund fehlender Arbeitskräfte in den Hotels in Eilat entgegengewirkt werden, die in der Hauptsaison ihren Höhepunkt zu erreichen droht.
Das israelische Tourismusministerium merkte ferner an, dass diese Vereinbarung der Beziehung zwischen Israel und Jordanien, die 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet hatte, zuträglich sein kann.
Dr. Uzi Landau, Tourismusminister, sagte, dass, „wir uns entschlossen haben, die Angelegenheit der Arbeitsgenehmigungen für jordanische Arbeitskräfte in Eilat mit dem Wunsch anzunehmen, die Hotelindustrie zu stärken. Die Hotels in Eilat stecken in einer ernst zunehmenden Krise um fehlende Arbeitskräfte, die in der Hochsaison im Sommer noch weiter verstärkt wird.“
„Diese Krise könnte der Tourismusindustrie in Eilat ernsthaft schaden und ebenso das Einkommen und die Jobs von Zehntausenden Familien, vornehmlich aus weniger wohlhabenden Gesellschaftsschichten, gefährden. Die Wichtigkeit der Tourismusindustrie liegt in ihrer Fähigkeit, Jobs zu schaffen, welche wirtschaftliche und soziale Brücken reduzieren können. Eine Zustimmung zu diesem Entwurf ist eine Antwort auf den Mangel an Arbeitskräften und ich bin überzeugt, dass der Prozess sogar den Frieden zwischen Israel und Jordanien stärken wird“, fügte Landau hinzu.
In Eilat gibt es 12‘000 Hotelzimmer und Tausende Angestellte, zu deren Aufgaben die Abdeckung von Reinigung, Küchenhilfe und Zimmerservice gehören. die verpflichtet sind, Reinigung, Küchenhilfe und Zimmerservice mitabzudecken. Die Situation ist besonders ernst in Anbetracht einer fehlenden urbanen Infrastruktur, die bei der Arbeitsvermittlung behilflich sein könnte. Zahlreiche kurzfristige Lösungen des Arbeitskräfteproblems für die Hotelindustrie in den Resorts wurden bereits ausprobiert.
In Folge eines vorherigen Abkommens zwischen Israel und Jordanien arbeiten aktuell etwa 300 Tagelöhner aus Jordanien in den verschiedenen Bereichen in Eilat. Dieses Abkommen funktioniert seit 2000 zufriedenstellend, so das Tourismusministerium. Etwa 170 jordanische Arbeiter kommen täglich von Jordanien nach Eilat und kehren abends wieder heim.
Die Stadt Eilat wurde 1950 gegründet und die Tourismusindustrie in der Stadt hat sich Ende der 1960er entwickelt. Heute ist Eilat einer der beliebtesten Urlaubsstädte und liegt am südlichsten Zipfel von Israel am Roten Meer mit berühmten Korallenriffen und einer einzigartigen Meeresflora- und Fauna entlang der Küste des Roten Meeres.