Das Motto der diesjährigen Hamas-Sommercamps: „Marsch auf Jerusalem“

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Das Motto der diesjährigen Hamas-Sommercamps: „Marsch auf Jerusalem“. Foto Facebook / Hamas
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Während mit Beginn der Sommersaison viele Kinder rund um den Globus ihre Ferien in Freizeitcamps verbringen, zieht die Hamas auch dieses Jahr wieder Tausende von Kindern zu künftigen Terroristen heran.

Die Sommercamps der Hamas im Gazastreifen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Marsch auf Jerusalem“ standen, wurden am 9. Juli 2017 eröffnet und von 120.000 Kindern und Jugendlichen besucht. Laut offiziellen Hamas-Vertretern ist es ihr Ziel, die Generation zu erziehen, „die den Befreiungskampf führen wird“. Neben Koran-Unterricht, Sport und technischen Aktivitäten, Spielen und Unterhaltung fand in den Camps auch intensive militärische Indoktrinierung und Ausbildung statt, darunter auch Waffentraining.

Der ehemalige Bildungsminister der Hamas, Osama Al-Muzaini, erklärte den Grundgedanken hinter dem diesjährigen Camp-Motto: „Jerusalem ist der Inhalt, um den sich die palästinensische Sache dreht und das zentrale Thema im Konflikt mit dem Besetzer … Die Stadt ist Teil des islamischen Glaubens und ihre Befreiung ist in erster Linie eine religiöse aber auch eine nationale Verpflichtung.“ Er fügte hinzu, das Ziel der Lager sei „die Sieges- und Befreiungs-Generation zu erziehen, die die Ehre haben wird, Jerusalem zu befreien und die Besetzung zu beenden.“

Camps mit Namen von Mördern und Terroristen

Viele der Sommercamps trugen bereits Namen, die auf Jerusalem und die Al-Aqsa-Moschee anspielten, so etwa das Camp „Wir sind die Hüter der Tore“, während andere nach palästinensischen Märtyrern benannt wurden, wie z. B. das Muhannad Al-Halabi-Camp, das seinen Namen von einem Mann bezog, dessen tödliches Messerattentat auf zwei Israelis in der Jerusalemer Altstadt im Oktober 2015 die Al-Quds-Intifada auslöste, oder auch das Sommerlager der „Märtyrer des Östlichen Bereichs“.

„Befreiung“ der Al-Aqsa-Moschee, Glorifizierung der Al-Aqsa-Schützen

Der Jerusalem-Schwerpunkt in den Programmen der Sommercamps drückt sich in zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema Jerusalem aus, darunter Aufmärsche, der Bau von Modellen der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms etc. Auch die jüngsten Spannungen um die Al-Aqsa-Moschee spiegelten sich in den Aktivitäten wider. So gab es z. B. eine Theateraufführung, bei der sich die Campteilnehmer als Hamaskämpfer verkleideten und Szenen nachstellten, in denen sie die Al-Aqsa-Moschee übernahmen und israelische Soldaten besiegten, die Metalldetektoren an den Toren zum Tempelbergkomplex aufstellten. Ausserdem gab es Aktionen, bei denen die drei Terroristen – Angehörige des Jabarin-Clans aus Umm Al-Fahm – verherrlicht wurden, deren Ermordung zweier israelischer Polizeibeamter am 14. Juli der Auslöser für die jüngsten Unruhen in Jerusalem war.

Der Leiter der Camps im nördlichen Gazastreifen, Zaki Al-Sharif, erklärte, ihr Ziel sei es, „eine besondere, bewusste Generation“ heranzuziehen, „die den entscheidenden Kampf der Befreiung gegen den zionistischen Feind führen wird.“ Weiter erklärte er, dass alle Zweige der Hamas den Wunsch teilten, der Jugend den islamischen Glauben sowie die nationale Militär- und Sicherheitsdoktrin einzuschärfen und die fundamentalen palästinensischen Prinzipien zu festigen, nämlich die „Befreiung der Gefangenen und des Ziels der Nachtreise des Propheten [d. h. Jerusalem] sowie die Rückkehr der Flüchtlinge.“

Der Leiter des Sommerlager-Komitees im westlichen Gazastreifen, Dr. Na‘im Al-Baroud, erklärte, das diesjährige Ziel der Camps sei „die Verankerung der Werte des Widerstands und der Befreiung Palästinas mit Jerusalem als dessen Hauptstadt.“ Bei der Eröffnungsveranstaltung der Sommercamps betonte Dr. Nasim Yasin, stellvertretender Leiter der Vereinigung palästinensischer Kleriker in Gaza und Mitglied der Internationalen Union Muslimischer Gelehrter, die Wichtigkeit der religiösen Erziehung für die Befreiung Jerusalems und Palästinas: „Die Befreiung wird nur durch junge Leute erreicht werden, die in Moscheen erzogen wurden. Die Befreiung erfordert die Erziehung von Generationen. Wir ziehen diese Generation auf der Grundlage des Korans heran, damit sie die ihr anvertraute Mission ausführt, [einschliesslich] der Rückkehr nach Jerusalem, dem Ziel der Nachtreise des Propheten.“

Quellen: The Middle East Media Research Institute (MEMRI), Hamas, Agenturen