Das Beduinenproblem und mögliche Lösungsansätze

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Die Moschee des beduinischen Tarabin-Stammes wird in der israelischen Gemeinde Tirabin al-Sana zusammengesetzt. Foto von Romayan. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons.
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Ende November 2013 erlebte Israel eine Reihe von Demonstrationen als Teil des sogenannten „Tag des Zorns“, der sich gegen die Entscheidung der Regierung richtete, den „Prawer-Plan“ zu implementieren, um die Probleme im Zusammenhang mit den illegalen Beduinensiedlungen im Negev zu lösen.

Israel ist daran interessiert, diese Angelegenheit durch Gerichtsverfahren zu lösen. Allerdings geht es bei dem Problem nicht einzig um Land. Es gibt enorme Kluften zwischen der Beduinenkultur und einer Staatskultur. Wenn der Staat das Problem an seiner Wurzel anpacken will, muss er sich um Probleme kümmern, die das Resultat einer Stammeskultur sind, wie etwa Polygamie oder die Heirat von Cousin und Cousine.

Der Staat muss sich gegenüber seinen beduinischen Bürgern im Negev genau so verhalten wie gegenüber seinen Bürgern in Tel Aviv. Wenn es einem Bürger in Tel Aviv verboten ist, illegal auf Staatsgebiet zu bauen, sollte es einem Bürger im Negev ebenfalls nicht erlaubt sein. Doch die Beduinenkultur sieht das Staatsrecht nicht auf ihre Gemeinschaft anwendbar. Tatsache ist, dass  Beduinen in der gesamten arabischen Welt in Parallelgesellschaft und innerhalb einer separaten Rechtsordnung leben.

Die Lösungsansätze

  • Ortschaften für die Beduinen müssen geplant werden, inklusive der Infrastruktur für Wasser, Abwasser, Elektrizität und Kommunikation, sowie öffentliche Einrichtungen, Industriezonen, Arbeitsvermittlung und soziale Dienste. Diese Ortschaften müssen so sein wie jede andere Stadt in Israel.
  • Der Staat hat Arbeitsplätze in den Beduinenortschaften zu errichten, um seinen beduinischen Bürgern eine Möglichkeit zu einem achtbaren Lebensunterhalt in normativen Beschäftigungen zu bieten.
  • Der Staat hat sein Bildungssystem zu nutzen, um das Konzept der Staatsbürgerschaft zu vermitteln, welche die Stammesgesetze ersetzt.
  • Das Bildungssystem hat die Jugend des beduinischen Sektors mit Informationen zur Förderung des Bewusstseins hinsichtlich der genetischen Gefahren der Heirat zwischen Cousin und Cousine zu versorgen.

Die Politik der Regierung gegenüber dem beduinischen Sektor muss über die Jahre hinweg konsistent bleiben. Kultureller Wandel folgt nicht über Nacht, sondern ruft nach langfristigen Investitionen. Der Staat muss die nötigen Ressourcen bereitstellen, um diesen Wandel herbeizuführen. Andernfalls wird die beduinische Gemeinschaft in der kulturellen Wüste des Mittleren Ostens verbleiben.

Zusammenfassung der Originalversion: The Bedouin Problem and the Only Possible Solution © Mordechai Kedar, December 6, 2013.

1 Kommentar

  1. Als Wissenschaftler für arabische Literatur und Experte für die beduinischen Bürger in Israel ist Mordechai Kedar der ausgewiesene Fachmann, um über die israelische Angelegenheiten in Israel zu berichten. Mordechai Kedar ist Israeli, lebt in Israel und ist auch in arabischen Medien anerkannt. In seinem Artikel vom 6. Dezember 2013 liefert er vernünftige Lösungsansätze für die Probleme unserer beduinischen Bürger in Israel, die für diese durchaus annehmbar sind.
    Dies im Gegensatz zum „Statement“ vom 2. Dezember 2013 der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden zwischen Israel und Palästina“, der hemmungs- und schamlosen anti-israelischen und anti-zionistischen JVJP.CH. Dümmer gahts nümmer als in dieser Erklärung, es wird zum sogenannten „Day of Rage“ aufgerufen. Damit hat die JVJP.CH Erfahrung, hetzen sie doch seit Jahren die palästinensischen Araber gegen Israel und gegen die israelische Bevölkerung auf. Keiner ihrer Funktionäre ist Israeli und keiner wohnt in Israel, keiner hat in irgendeiner Weise mit Israel zu tun. Unser Judentum ist ihnen fremd, sie unterstützen BDS und bekämpfen den KKL. Sie haben noch nie Nachhaltiges vollbracht.

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