Der Traum der Hamas: Die Palästinenser zu einer «Nation von Märtyrern» machen

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Foto Screenshot MEMRI / Youtube
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Lesezeit: 6 Minuten

Am 24. Oktober 2023 drohte der hochrangige Hamas-Funktionär Ghazi Hamad, dass seine vom Iran unterstützte Terrororganisation weitere Massaker an Israelis verüben werde – so lange, bis Israel vernichtet sei.

von Khaled Abu Toameh

Unter Bezugnahme auf die von der Hamas angeführte Invasion Israels am 7. Oktober 2023, bei der mehr als 1.200 Israelis und Ausländer getötet wurden, sagte Hamad:

„Die Al-Aqsa-Flut [der Name, den die Hamas für ihr Massaker vom 7. Oktober verwendet] ist nur der Anfang, es wird eine zweite, eine dritte, eine vierte geben … Werden wir einen Preis dafür zahlen müssen? Ja, und wir sind bereit, ihn zu zahlen. Wir werden als Nation der Märtyrer bezeichnet, und wir sind stolz darauf, Märtyrer zu opfern.“

Hamad, dessen Terrororganisation weiterhin 50 israelische Geiseln festhält (von denen vermutlich nur noch 20 am Leben sind), wiederholte die Forderung der Hamas nach der Vernichtung Israels:

„Die Existenz Israels ist unlogisch. Die Existenz Israels ist die Ursache all des Leids, des Blutes und der Tränen.“

Hamad sprach diese Drohung aus Katar aus, wo er und mehrere andere Hamas-Führer seit einigen Jahren ein komfortables Leben führen. Katar und die Türkei gehören zu den wenigen Ländern, die weiterhin die Führer der palästinensischen Terrororganisation beherbergen und schützen, deren Mitglieder die schlimmsten Verbrechen gegen Juden seit dem Holocaust begangen haben. Hamad und andere Hamas-Führer haben kein Problem damit, sich aus ihren Villen und Hotelsuiten in Doha und Istanbul heraus mit den Massakern vom 7. Oktober zu brüsten und mit ähnlichen Angriffen gegen Israel zu drohen. Die Hamas-Führer fühlen sich sicher, weil sie wissen, dass sie die luxuriöse Unterstützung von Regierungen geniessen, die weit entfernt von den Kämpfen im Gazastreifen sind.

Am 25. Juli 2025 gab Hamad einem arabischen Fernsehsender aus Katar ein Interview. Diesmal klang er jedoch anders. Auf die Frage nach dem Leiden der Palästinenser im Gazastreifen aufgrund des Krieges, den die Hamas vor fast zwei Jahren begonnen hatte, sagte Hamad, dass das vorrangige Ziel seiner Gruppe nun darin bestehe, den Krieg mit Israel zu beenden. „Dies ist ein schmerzhafter und schrecklicher Krieg“, erklärte er. „Wir verstehen den Schmerz und das Leid unseres Volkes in Gaza vollkommen.“ Hamad lobte anschliessend die Palästinenser im Gazastreifen für ihre „Standhaftigkeit und Geduld“ während des Krieges.

Die jüngsten Äusserungen des Hamas-Führers erfolgten, während die Palästinenser im Gazastreifen weiterhin über Tod, Zerstörung und Nahrungsmangel klagen. Nach Angaben der Hamas seien seit Beginn des Krieges, der durch den von der Hamas angeführten Angriff auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, mehr als 55.000 Palästinenser ums Leben gekommen.

Hamad’s Aussagen kamen auch kurz nachdem US-Präsident Donald J. Trump verkündet hatte, dass die Hamas nicht bereit sei, die israelischen Geiseln freizulassen und einen Waffenstillstand zu vereinbaren.

„Ich glaube, sie [die Hamas] wollen sterben, und das ist sehr, sehr schlimm“, sagte Trump. „Es muss ein Punkt kommen, an dem man den Job zu Ende bringen muss.“

Hamad und die Hamas-Führung haben es nicht eilig, die Geiseln freizulassen oder ein Waffenstillstandsabkommen mit Israel zu schliessen, weil sie gerne noch mehr Palästinenser als „Märtyrer“ opfern würden. Wie Hamad vor zwei Jahren sagte: „Wir werden als Nation der Märtyrer bezeichnet.“

Den Führern der Hamas ist es egal, ob weitere 50.000 Palästinenser in dem Krieg, den sie 2023 begonnen haben, „den Märtyrertod sterben“. Je mehr Leichen sich stapeln, desto mehr können sie Israel die Schuld geben. Die Hamas-Führung scheint davon überzeugt zu sein, dass die internationale Gemeinschaft auf ihrer Seite steht. Die Hamas erzählt der internationalen Gemeinschaft, dass Israel Palästinenser im Gazastreifen tötet. In Reaktion darauf beeilen sich viele in der internationalen Gemeinschaft, Israel zu verurteilen. Bestärkt durch diese Verurteilungen ruft die Hamas dann die Palästinenser zu mehr „Geduld und Standhaftigkeit“ auf und ermutigt sie, sich weiterhin als „Märtyrer“ zu opfern.

Hamad hat die Unverschämtheit, den Palästinensern, die Opfer des Todes und der Zerstörung geworden sind, die ihnen durch die Gräueltaten vom 7. Oktober zugefügt wurden, zu sagen, dass die Hamas ihren Schmerz und ihr Leid „versteht“. Es ist leicht für jemanden, der gut ernährt ist und in einer Villa oder einem Hotel in Doha sitzt, über das Leid und den Schmerz anderer in einem weit entfernten Krieg zu sprechen.

Hamad und die Hamas-Führer, die in Doha und Istanbul Zuflucht gefunden haben, sollten sich bei den zwei Millionen Palästinensern im Gazastreifen entschuldigen, anstatt sie für ihre „Geduld, Entschlossenheit und Standhaftigkeit“ zu loben. Tatsächlich sollten sie wegen ihrer Verbrechen gegen Israelis und Palästinenser verhaftet und vor Gericht gestellt werden.

Wenn die Hamas-Führer sich wirklich um das Leid und die Schmerzen ihres Volkes sorgen würden, hätten sie längst alle Geiseln freigelassen, ihre Waffen abgegeben und die Kontrolle über den Gazastreifen aufgegeben. Die Hamas-Führer scheinen jedoch entschlossen zu sein, alle Palästinenser im Gazastreifen zu einer „Nation von Märtyrern“ zu machen. Die Hamas will weitere Anschläge wie den vom 7. Oktober, weil sie mehr Palästinenser als „Märtyrer“ in ihrem Dschihad (heiligen Krieg) zur Vernichtung Israels opfern will.

Die Hamas-Führer verkaufen ihrem Volk die Illusion, dass sie den Krieg gewinnen und dass es nicht unmöglich ist, Israel zu vernichten. Sie erzählen den Palästinensern, dass Israel dank ihrer Geduld und Standhaftigkeit sowie der täglichen Angriffe auf israelische Truppen im Gazastreifen bald besiegt sein wird.

Die Hamas hat auch kein Problem damit, Trump und den US-Gesandten Steve Witkoff zu belügen, wie diese wahrscheinlich bereits erkannt haben.

Nach monatelangen direkten und indirekten Verhandlungen mit der Hamas haben Trump und Witkoff endlich verstanden, dass die Hamas nicht in gutem Glauben handelt und, wie Trump es ausdrückte, „sterben will“. Genauer gesagt sind es nicht die Führer der Hamas, die sterben wollen. Stattdessen wollen sie, dass die einfachen Palästinenser sterben, damit die Führer für immer an der Macht bleiben und reich bleiben können – einige von ihnen sind oder waren Milliardäre.

Diejenigen, die die Hamas tatsächlich kennen, waren sich schon immer bewusst, dass die Terrororganisation niemals in gutem Glauben gehandelt hat. Die Führer der Hamas haben nie gezögert, jeden zu ermorden, der ihnen im Weg stand, seien es Israelis oder Palästinenser.

Seit ihrer Gründung Ende der 1980er Jahre hat die Hamas ihre Ziele konsequent und klar verfolgt: die Vernichtung Israels durch den Dschihad. Das ist der wahre Grund, warum die Hamas niemals einen Friedensprozess mit Israel akzeptiert hat. Das ist auch der wahre Grund, warum die Hamas diejenigen Palästinenser als Verräter betrachtet, die das Existenzrecht Israels anerkennen und bereit sind, Frieden mit Israel zu schliessen.

Der einzige Grund, warum die Hamas-Führung einen Waffenstillstand wollen könnte, ist, dass ihre Mitglieder sich neu bewaffnen und formieren können. Die Führung will sicherstellen, dass sie nach dem Krieg mit Israel weiterhin die Macht im Gazastreifen behält. Unterdessen stört es die Hamas-Führung offensichtlich nicht, dass täglich Dutzende Palästinenser getötet und verwundet werden, zumal sich der internationale Druck gegen Israel richtet.

Khaled Abu Toameh ist ein preisgekrönter arabisch-israelischer Journalist und TV-Produzent. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.

4 Kommentare

  1. Man ist entweder für diese Mörderbande oder gegen sie. Es gibt keine Neutralität, da gibts nichts zu relativieren oder zu „differenzieren“.

  2. Genau. „“Wer seine eigenen Kinder opfert ist das Böse schlechthin““.
    Und davor wird schon bestimmt, was mit aufgewachsenen Kinder passieren soll.

    Ich habe noch das cartoon Bild ( aus der Wochenzeitung der PA in Ramallah ) einer Palästinensisch-Arabischen Mutter , schwanger.
    Titel : „“Ich bin schwanger im 8. Monat von einem Shahid -„“ ( – Martyrer ! ) Inzwischen ist der Autor nicht meer zu auf zu finden.
    Die Kinder im Gaza Streifen wurden jahrelang mit Hass auf alles jüdisches erzogen. Kein Wunder , dass dann so etwas wie in der Rede von Frau Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel zitiert werden kann.
    Es ist die Stimme einer dieser Monster von HaMaS Militanten der teilnahm am Pogrom am 7.Oktober .
    Er rief seine Mutter an , mit einem Handy „“von einer der 10 Juden die ich getötet habe,ihr Blut klebt an das Telefon. Mutter , ich bin ein Held, sag es dem Vater. „“
    Und der Vater sagte froh : „“Töte, Töte, Töte““.

    Man höre dieser Rede zu :

    https://www.youtube.com/watch?v=DIWL7pWuEHA

    ( ca. 17Minuten gehalten vor dem Parlament zu Wien am 3. Mai 2024 )

  3. Ich hoffe, die Israeli werden auch ihn finden und eliminieren, so wie sie es mit vielen anderen feigen Anführern der Hamas getan haben. Israel muss trotz zunehmender internationaler Kritik die Hamas komplett vernichten. Es gibt keine andere Option. Nur so kann Israel sicher sein nicht nochmals in einen sinnlosen und mörderischen Krieg mit der Hamas verwickelt zu werden. Diese skrupellosen Anführer sind die schlimmsten Kriegsverbrecher seit den Nazis und tun es ihnen gleich mit dem Unterschied, dass sie nicht die Mittel dazu haben wie die Nationalsozialisten damals und dass Israel eine der stärksten Armeen der Welt aufzuweisen hat. Würde die Hamas über solche Mittel verfügen, sie würde diese einsetzen bis der letzte Jude getötet ist. Traurig aber erschreckende Realität. Der Hass dieser Terrorbande ist so abgrundtief und eliminatorisch wie kaum etwas vergleichbares. Wer seine eigenen Kinder opfert ist das Böse schlechthin.

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