Swisspeace-Chef Laurent Goetschel: Mit der Moralkeule auf Kriegspfad gegen die Demokratie

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Laurent Goetschel, Direktor «swisspeace» im SRF Club "Eskalation in Nahost: Wie weiter?" am 17.10.2023. Foto Screenshot SRF
Laurent Goetschel, Direktor «swisspeace» im SRF Club "Eskalation in Nahost: Wie weiter?" am 17.10.2023. Foto Screenshot SRF
Lesezeit: 7 Minuten

«Nichts liegt mir ferner, als die demokratische Budgethoheit eines Parlaments infrage zu stellen», posaunte Goetschel noch vor Kurzem in der NZZ. Doch nun macht er gegen den Baselbieter Landrat mobil, um durch die Hintertür doch noch an die im letzten Jahr gestrichene Finanzierung seines Instituts Swisspeace zu kommen.

Laurent Goetschel, umstrittener Politikwissenschaftler an der Universität Basel und Direktor der dubiosen «Friedensstiftung» Swisspeace, ist schlecht gelaunt.

Hatte der Baselbieter Landrat letztes Jahr doch tatsächlich die Chuzpe, dem erfolgsverwöhnten Friedensapostel den kantonalen Beitrag an seine hochdotierte Friedensfabrik zu streichen. 

Ein demokratischer und – liest man das entsprechende Landrats-Protokoll – nachvollziehbar begründeter Entscheid, der schweizweit hohe Wellen schlug.

Verschiedene Landräte bezogen sich in ihrer Ablehnung des Handlungspostulats von SP-Politiker Adil Koller auf die antiisraelische Schlagseite von Swisspeace und entsprechende Äusserungen von Goetschel in einem SRF-«Club». Es hatten sich auch jüdische Menschen, die berechtigte Probleme mit Goetschels Haltung haben, beim Landrat gemeldet, unter anderem ich.

Doch der selbsternannte Welterklärer bekundet grösste Mühe mit einem der Grundpfeiler der Demokratie, der Akzeptanz von Mehrheitsentscheiden. Insbesondere, wenn sie zu seinen Ungunsten ausfallen.

Goetschel skandalisiert den Landrats-Beschluss in der NZZ als «politischen Maulkorb für die Wissenschaft» und beklagt nichts weniger, als ein «Wissenschaftsverständnis aus der Zeit vor der Aufklärung». Der Historiker und passionierte Israelkritiker Georg Kreis eilt seinem Spezi zu Hilfe und schwafelt sogar von einer «Kreditverweigerung» seitens des Baselbieter Landrats. Wie wenn ein Rechtsanspruch auf Staatsgelder bestünde.

Die Meinungsfreiheit, deren Verteidigung Goetschel wie eine Trophäe vor sich herträgt, scheint vor allem für ihn selbst zu gelten.

Bilden sich hingegen gewählte Volksvertreter, die ihre politische Verantwortung wahrnehmen, darauf zu achten, wie Steuergelder ausgegeben werden, aufgrund von Goetschels grenzwertigen öffentlichen Statements eine eigene Meinung, werden sie öffentlich an den Pranger gestellt.

Dabei ist der Entscheid des Baselbieter Landrats mitnichten ein Angriff gegen die Wissenschaft, sondern ein Akt politischer Hygiene und eine glasklare politische Botschaft: Für eine intransparente Organisation, die sich vor allem bezüglich ihrer einseitig antiisraelischen Nahost-Agenda zusehends radikalisiert, will der Landrat kein Geld mehr zahlen. Punkt.

Nun geht der forsche Friedensengel zum Gegenangriff über. Und er fährt schweres Geschütz auf.

Am 8. Mai soll eine wirkmächtige Delegation aus Swisspeace-Stiftungsräten und -Mitarbeitenden – vorwiegend aus dem akademisch-aktivistischen Zirkel – den unliebsamen demokratischen Betriebsunfall beseitigen und den störrischen Mitgliedern des Landrats Politik-Manieren beibringen.

Mit von der Partie sind:

Laurent Goetschel, Direktor Swisspeace

Linus von Castelmur, Stiftungsrat und ehemaliger Diplomat im Schweizer Aussendepartement

Kathrin Amacker, Stiftungsrätin, Managerin und ehemalige Mitte-Politikerin

Lisa Ott, Leiterin des Swisspeace-Programms «Dealing with the Past»

Roland Dittli, Co-Leiter des Swisspeace-Programms «Peacebuilding Analysis and Impact» und Swisspeace-Programmbeauftragter Israel/Palästina

Das Treffen findet während der Mittagspause hinter verschlossenen Türen statt. Auf der Landrats-Website ist es nirgends zu finden, die Teilnahme erfolgt auf Einladung von Swisspeace.

Statt Selbstreflektion und Dialog auf Augenhöhe, entscheidet sich der Grossmeister der politischen Dampfplauderei für Hinterzimmer-Lobbydruck und Elfenbeinturm- Moralkeule: Wer nicht zahlt ist gegen den Frieden.

Der Landrat hat mit seinem Entscheid moralisches Rückgrat bewiesen und sollte sich von dieser geballten Ladung akademischer Arroganz nicht ins Bockshorn jagen lassen.

Doch weshalb ist der vergleichbar kleine Landratsbeitrag von 100 000 Franken für Goetschel so wichtig, dass er mit einem fünfköpfigen Tross gegen den demokratischen Entscheid zu Felde zieht?

Dass der Landrat Swisspeace den Geldhahn zudrehte, trifft den als Wissenschaftler getarnten Fundraiser Goetschel hart: Die künftigen Bundesbeiträge für seine Institution hängen von der kantonalen Förderung ab. 

Grundsätzlich ist Swisspeace finanziell auf Rosen gebettet. Der Betriebsertrag für 2023 schlägt mit fast neun Millionen zu Buche. Den Grossteil finanzieren die Schweizer Steuerzahlenden.

Allein das Schweizerische Aussendepartement (EDA), seit Jahren ein grosszügiger Gönner Goetschels, zahlt jährlich rund drei Millionen Steuerfranken an Swisspeace. Bis dato flossen mehr als dreissig Millionen auf das Stiftungskonto.

So richtig öffentlich soll dieser staatliche Geldregen nicht sein. Denn von diesen EDA-Geldern tauchen lediglich 952 000 Franken als «Kernbetrag EDA» im Swisspeace-Finanzbericht 2023 auf. Mehr als zwei Millionen Franken verschwinden in einem Posten für nicht weiter definierte «Dienstleistungen für Projekte und Projektbeiträge». 

Der vom EDA seit den Nullerjahren protegierte Goetschel soll wohl nicht allzu offensichtlich als inoffizieller EDA-Mediensprecher wahrgenommen werden, wenn er – von Moderatorin Barbara Lüthi unverdächtig als «Politikwissenschaftler» oder «Friedensforscher» vorgestellt – im SRF-«Club» oder anderen staatsnahen Medien die Schweizer Nahostpolitik, ein milliardenschweres Unterfangen von durchschlagender Wirkungslosigkeit, durch alle Böden verteidigt.

In besagtem SRF-«Club» spricht Goetschel über ein Projekt, das Swisspeace mit der Islamischen Universität in Gaza (IUG) durchgeführt hat.

Die IUG ist laut israelischen Geheimdienstinformationen eine Hamas-Hochburg. Ein besonders verdienter Alumnus ist Hamas-Führer Yahya Sinwar, Drahtzieher des mörderischen Judenpogroms vom 7. Oktober 2023.

Er sei zwar nicht «vor Ort» gewesen, aber man habe eine «Due-Diligence-Prüfung» vorgenommen und seine Partner in Gaza – das zu betonen sei ihm «recht wichtig» – seien «absolut clean», versichert Goetschel im «Club».

Wie «clean» Goetschels palästinensische Partner sind, zeigt ein Blick auf die zwei Swisspeace-Kontaktpersonen des von Goetschel und der Universität Basel geleiteten Projekts «Stärkung der Kapazitäten der palästinensischen Universitäten für Frieden, Konflikttransformation und Versöhnung (PALUNI PEACE)».

Swisspeace-Partner Waleed Al-Modallal, Professor für Politikwissenschaften an der IUG, wirft Israel in einem Interview mit der arabischen Zeitung Al-Estiklal vom 12. März 2023 «Massaker» vor und bezeichnet die jetzige israelische Regierung als die «extremste und kriminellste in der Geschichte der Besatzung».

Auf X (vormals Twitter) zeigt sich Al-Modallal am 23. April 2025 – mittlerweile ist er von Gaza ins radikal antiisraelische Irland gezogen – Arm in Arm mit dem Sinn Féin-Politiker und Israelhasser Declan Kearney: «Danke für deine Solidarität. Es ist ein langer Kampf für die Iren und Palästinenser gegen die Kolonisatoren».

Swisspeace-Partnerin Amani Al Mqadma, Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen an der IUG, twittert, die Juden hätten ihren Staat errichtet, «indem sie das palästinensische Volk vergewaltigten, töteten und ausplünderten». Al Mqadmas Account trieft regelrecht vor Hass gegen Juden und Israel. Über das Hamas-Massaker vom 7. Oktober verliert sie kein Wort.

Ein Satz im Projektbeschrieb des PALUNI PEACE -Projekts von Swisspeace und der Universität Basel lässt aufhorchen. Unter dem Kapitel «Risk Management» ist folgendes zu lesen:

Assoziationen zum Wort «Frieden»: Im Kontext des umfassenderen Israel-Palästina-Konflikts wird der Begriff «Frieden» oft mit dem Verzicht auf palästinensische Rechte assoziiert. Ein Kurs zum Thema Friedensförderung könnte als Vorantreiben einer Normalisierungsagenda interpretiert werden.

Arbeiten Sie sorgfältig am Framing des Kursesunter Berücksichtigung der Stärkung der palästinensischen Zukunftsperspektiven.

Mit anderen Worten haben wir es hier mit einem steuerfinanzierten Projekt für «Frieden, Konflikttransformation und Versöhnung» zu tun, in dem vor einem Frieden mit Israel als dem «Vorantreiben einer Normalisierungsagenda» gewarnt wird. Kafka lässt grüssen.

Projektleiter dieser orwellianischen Veranstaltung ist Roland Dittli, Mitglied der Lobbying-Delegation vom 8. Mai im Basellandschaftlichen Landrat und Swisspeace-Programmbeauftragter Israel/Palästina.

Dittli verkörpert wie kein anderer die israelfeindliche Schlagseite von Swisspeace, die letztlich den Ausschlag für die Streichung der Landratsgelder gab.

Roland Dittlis Twitter-Account, strotzt förmlich vor antiisraelischer Agitation.

Durch Retweets der notorischsten Anti-Israel-Aktivisten wie Issa Amro, Sam Bahour, Owen Jones oder Omar Shakir, bewirtschaftet Dittli sämtliche Aspekte des antiisraelischen Antisemitismus. Shakir wurde aufgrund seiner unverhohlenen Feindseligkeit gegen den jüdischen Staat aus Israel ausgewiesen.

Doch Dittli belässt es nicht bei Retweets von international berüchtigten antiisraelischen Akteuren. Der Swisspeace-Programmchef schreckt auch vor der Verleumdung von NGO-Monitor, einer weltweit renommierten israelischen Organisation, welche die antiisraelischen Tendenzen anderer NGOs dokumentiert, nicht zurück.

Im Grunde hat Dittlis Twitter-Profil nur einen Anspruch: Delegitimierung, Dämonisierung und Diffamierung von Israel und Parteinahme für die Palästinenser.

Bei einer derart offensichtlich antiisraelischen Schlagseite des Programmbeauftragten Israel/Palästina kann bei Swisspeace von einer neutralen Friedensarbeit keine Rede sein.

Linus von Castelmur, ebenfalls einer der Lobbyisten vom 8. Mai, trat am 13. November 2024 im Basler kHaus mit Lior Yavne, Gründer und Direktor der israelischen Nestbeschmutzer-NGO Akevot auf, um die «dunklen Aspekte israelischer Geschichte» zu beleuchten. Akevot wird seit 2020 vom EDA mit 406 081 Steuerfranken finanziert.

So kommt zusammen, was an antiisraelischer Agitation zusammengehört: Swisspeace und das EDA, ein antiisraelischer Match made in Hell.

Auch Goetschel selbst macht bezüglich seines Ressentiments gegen Israel aus seinem Herzen keine Mördergrube – für einen Juden wie Goetschel besonders verwerflich.

In der NZZ deklariert er den Zionismus – das Bestreben des jüdischen Volkes, frei und selbstbestimmt im eigenen Staat in seiner angestammten Heimat zu leben – zum grössten Stolperstein im Nahostkonflikt: «Hätte es die zionistische Ideologie und darauf gestützt die Errichtung des Staates Israel nicht gegeben, würden wir jetzt nicht hier sitzen und dieses Gespräch führen», massregelt der Professor Unrat der Friedensforschung den NZZ-Journalisten und Israelkenner Georg Häsler.

Nicht die mörderischen arabischen Vernichtungskriege gegen die Ureinwohner von Judäa (wer lebte wohl dort…?), Galiläa und Samaria sind das Problem, nein, die Juden sind es.

Was Swisspeace für die Abermillionen an Steuergeldern genau leistet, bleibt derweil im Dunkeln. Weder die Stiftung selbst noch das EDA noch die Universität Basel, mit der Swisspeace assoziiert ist, wollen dazu Stellung nehmen.

Mehrfache Anfragen zur Nennung von Meilensteinen, welche die Wirksamkeit der obskuren «Friedensarbeit» von Swisspeace belegen würden, bleiben unbeantwortet.

Fakt ist: Anlässlich der antiisraelischen Ausschreitung postkolonialistischer Hamas-Versteher an der Universität Basel, gelang es dem akademischen Abstraktionsmeister Goetschel nicht einmal, ein Häufchen moralisch verwirrter Studis zu befrieden.

Der Friedensbüezer Goetschel («Frieden machen ist ein Metier»), der schon an einer Handvoll wohlstandsverwahrloster Halbstarker scheitert, sollte sich von der Lebenslüge verabschieden, als selbsternannter Architekt des Weltfriedens in der internationalen Politik eine Rolle spielen zu wollen.

Dieser simple Akt der Selbstreflektion würde den Steuerzahlenden Millionen sparen.

3 Kommentare

  1. Diese Herren sollten mal in Debatte gehen mit einem der „‚es „‚ wissen kann : Mosab Hassan Yousef , Sohn eines HaMaS ( Harakat al Muqawamah al Islamyiah ) Mitbegründers , der mit 10 Jahren von einem hohen HaMaS Führer mit einem Elektrokabel bewusstlos geschlagen wurde.
    Er hat extra klassisches Arabisch studiert um den Koran genau verstehen zu koennen.
    Oder mit Yousef Haddad, christlich Israelischer Araber / Palästinensicher Araber, wie alle Untertanen des Palästinensisch Arabischen Koenigreichs, wo neulich noch die MB, Muslim Brotherhood verboten wurde wegen einer gerade noch vorgebeugten Terroranschlags um den Koenig zu stürzen. Arafat hatte das ja september 1970 ( Schwarzwer September) schon mal versucht in Amman, seine Slogan damals : „“The way to Tel-Aviv goes via liberated Jordan““.
    Der Schweiz wurde schon genug Schaden zugefügt durch fürchterliche Terror Anschläge der PFLP , auf dem Kloten Flughafen und mit dem Absturz des Fluges SR330 bei Würenlingen.
    Damals habe ich bei SR gearbeitet im DV Bereich. Nie ist einer der Täter vor Gericht belangt worden. Ganz Europa ist auf dem Weg ein EURABIA zu werden, es gibt schon mehrere Bücher dazu. Dieser CH Klub wirkt daran mit. Wo holen diese Herren das Recht auf „‚Unterstützung“ her ? Was ist die Basis ? Geld gibt es ja auch zu holen beiden super reichen Araber staaten, Kuweit, Qatar, Abu Dhabi / Dubai / Oman / Saoudi Arabien, mit zusammen mehr 3.800 Milliarden in Staatsfonds. Oder bei dieser Araber Miliz die in Darfur / Sudan bald Gold aus dem Boden der Schwarz Afrikaner holt.

  2. Es ist nicht zu fassen, was für ein tiefverankerter Hass gegen den Staat der Juden und damit gegen die Juden diese Menschen besetzt.

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