
Vor dem bevorstehenden Pessachfest hat der Nationale Sicherheitsrat Israels (NSC) eine Reisewarnung für Israelis und Juden im Ausland ausgesprochen. Die Bedrohung durch Terroranschläge auf jüdische Ziele sei weltweit deutlich gestiegen. In einer offiziellen Mitteilung nennt der NSC insbesondere den Iran, die Hamas, die Hisbollah und andere islamistische Terrororganisationen als zentrale Akteure hinter der aktuellen Bedrohungslage.
Der Iran sei die grösste Bedrohung für Juden und Israelis im Ausland, sowohl durch direkte Aktionen als auch durch Stellvertreterorganisationen. «Iran ist der Hauptakteur hinter dem weltweiten Terrorismus gegen israelische und jüdische Ziele», so der NSC. Das Regime in Teheran benutze Terror weiterhin als zentrales Mittel der Aussenpolitik – auch als Vergeltung für die Tötung hochrangiger iranischer und mit dem Iran verbundener Terrorführer während des Gaza-Krieges.
Terrorpläne vereitelt – Hamas-Zellen in Europa aktiv
Wie aus dem Bericht hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr mehrere Anschlagspläne iranischer Terrorgruppen gegen israelische Botschaften in Ländern wie Schweden und Belgien vereitelt. Zudem habe es mehrere gezielte Versuche gegeben, im Ausland lebende israelische Staatsbürger zu entführen oder anzugreifen.
Gleichzeitig warnen die Behörden vor einer erhöhten Bedrohung durch die Hamas. Angesichts des Wiederaufflammens der Kämpfe in Gaza rechnet der NSC mit einer Zunahme von Anschlagsversuchen auf jüdische und israelische Ziele ausserhalb Israels. In mehreren europäischen Ländern – darunter Deutschland, Dänemark, Bulgarien und Schweden – seien in den vergangenen Monaten Hamas-nahe Terrornetzwerke aufgedeckt worden.
Mit dem Scheitern des Waffenstillstands und der Fortsetzung der israelischen Militäroperationen zur Befreiung der Geiseln in Gaza dürfte sich die Sicherheitslage weiter verschärfen, so der NSC.
Gefahr durch Einzeltäter und islamistische Netzwerke
Die israelischen Sicherheitsbehörden rechnen auch mit einer Zunahme sogenannter «Lone Wolf»-Attacken, also Anschlägen von Einzeltätern, die durch islamistische Propaganda radikalisiert werden. Als Gefahrenquellen, insbesondere für Ziele in Europa, werden neben dem Iran und der Hamas auch Al-Qaida und der Islamische Staat (IS) genannt.
Zunahme antisemitischer Übergriffe weltweit
Neben der konkreten Terrorgefahr verweist der Sicherheitsrat auch auf einen weltweiten Anstieg antisemitischer Übergriffe. In Ländern wie Kanada, Australien und Deutschland sei es im Zuge des Gaza-Krieges zu einem dramatischen Anstieg judenfeindlicher Vorfälle gekommen. Diese Entwicklung erhöhe die Gefahr weiterer Anschläge auf jüdische Einrichtungen oder Personen.
Laut NSC werde der Hass gegen Juden in vielen Gesellschaften zunehmend salonfähig, was wiederum als Motivation für terroristische Akte diene. «Die aggressive Stimmung gegenüber Juden und Israelis in vielen Ländern aufgrund des Krieges fördert die Bereitschaft extremistischer Akteure, Anschläge durchzuführen», erklärte ein Sprecher des NSC.
Sicherheitsvorkehrungen vor Pessach empfohlen
Angesichts der aktuellen Lage ruft der Nationale Sicherheitsrat Israelis und Juden im Ausland zu erhöhter Wachsamkeit auf, insbesondere im Umfeld religiöser oder nationaler Veranstaltungen während des Pessach-Festes. Reisenden wird empfohlen, sich über die aktuelle Sicherheitslage zu informieren und Kontakt mit den israelischen Vertretungen vor Ort zu halten.