Trumps Umsiedlungsplan: Eine Chance für eine bessere Zukunft für die Bewohner von Gaza?

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Mitglieder der Hamas Märtyrer Izz al-Din al-Qassam-Brigaden im Gaza-Streifen, am 4. Februar 2025. Foto IMAGO / NurPhoto
Mitglieder der Hamas Märtyrer Izz al-Din al-Qassam-Brigaden im Gaza-Streifen, am 4. Februar 2025. Foto IMAGO / NurPhoto
Lesezeit: 6 Minuten

Der Plan von US-Präsident Donald Trump, den Gazastreifen zu «räumen», indem die Bevölkerung umgesiedelt wird, wird von palästinensischen Führern, anderen arabischen Führern und so genannten «Nahostexperten» verurteilt und ins Lächerliche gezogen – es sind dieselben Leute, die seit Jahrzehnten die bankrotte «Zweistaatenlösung» vorantreiben.

von Jason Shvili

Aber Trump hat Recht. Um die Sicherheit Israels zu gewährleisten und es den Menschen zu ermöglichen, sich ein besseres Leben aufzubauen, sollte der Gazastreifen «geräumt» werden.

Der grösste Teil des Gazastreifens ist zu einem wahren Chaos verkommen – das tragische Ergebnis der Entscheidung der Hamas, sich in und unter den Wohngebieten zu verstecken, nachdem sie die schlimmsten Gräueltaten gegen das jüdische Volk seit dem Holocaust begangen hat. Derzeit sieht der Gazastreifen, wie Trump bemerkte, aus wie «eine Abrissbrache», er ist praktisch unbewohnbar.

Darüber hinaus wird jeder Versuch, den Gazastreifen unter den gegenwärtigen Umständen wieder aufzubauen, von der Hamas vereinnahmt – nicht um die Ruinen zu reparieren, sondern um ihren Militärapparat wieder aufzubauen, mit dem Ziel, Israel zu zerstören.

Experten, die glauben, dass die palästinensischen Chancen auf eine Zwei-Staaten-Lösung durch einen Wegzug der Gaza-Bewohner beeinträchtigt würden, haben ein kurzes Gedächtnis. Tatsächlich hatten die Palästinenser nach dem vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 20 Jahre lang de facto einen unabhängigen Staat und die Chance, ein blühendes Land aufzubauen. Stattdessen verwandelte die Hamas die Küstenenklave in eine grausame Diktatur und eine Terrorbasis, von der aus sie Israel angreifen.

Ausserdem steht die Umsiedlung der mittellosen Bevölkerung des Gazastreifens in andere Länder im Einklang mit internationalen Normen. Es ist sicherlich eine Verbesserung gegenüber der jahrzehntelangen Praxis, die Palästinenser als ewige Flüchtlinge zu halten, die keine andere Option für ein besseres Leben haben als ein unbegründetes, mythisches «Recht auf Rückkehr».

Während einige Kritiker von Trumps Plan ihn beschuldigen, eine ethnische Säuberung zu befürworten, hat er mit keinem Wort erwähnt, dass er die Bewohner des Gazastreifens zum Verlassen zwingen oder sie dauerhaft vertreiben will. Noch wichtiger ist, dass viele Bewohner des Gazastreifens den Wunsch geäussert haben, die vom Krieg zerrüttete Enklave zu verlassen. Sollte ihnen dieses Privileg, das so vielen anderen Flüchtlingen gewährt wird, verwehrt werden?

Kritiker von Trumps Plan laufen auch Gefahr, sich als Heuchler aufzuspielen, denn bei der Zwangsumsiedlung der Juden aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 gab es nur wenige Stimmen, die von einer «ethnischen Säuberung» sprachen. Noch weniger würden diesen Begriff wahrscheinlich verwenden, wenn die Juden aus Judäa und Samaria (Westjordanland) vertrieben würden, um eine Zweistaatenlösung zu ermöglichen. Viele scheinen «ethnische Säuberung» zu verzeihen, solange Juden die Opfer sind.

Der Gazastreifen ist jetzt unbewohnbar. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 60 % aller Gebäude in Gaza beschädigt oder zerstört, darunter 92 % der Häuser. Soziale Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser sind schwer beschädigt. Lebensmittel sind knapp. Die Wasser- und Abwassersysteme des Gazastreifens sind nach Angaben des UN-Umweltprogramms «fast völlig zusammengebrochen».

Darüber hinaus schätzt die für Handel und Entwicklung zuständige Abteilung der Vereinten Nationen, UNCTAD, dass es bis zu 350 Jahre dauern könnte, um die Wirtschaft des Gazastreifens wieder auf den Stand von 2022 zu bringen. Die Menschen im Gazastreifen zu zwingen, unter diesen Bedingungen zu leben, wäre grausam. Trumps Plan, ihnen die Umsiedlung zu ermöglichen, ist viel humaner.

Die Hamas wird zweifelsohne die Wiederaufbaubemühungen an sich reissen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass jedes Mal, wenn der Gazastreifen nach den Kriegen, die von der Hamas vor ihrem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober 2023 begonnen wurden, wieder aufgebaut wird, der vom Iran unterstützte Stellvertreter militärisch nur stärker wird, vor allem weil er einen Grossteil der für die verarmte Bevölkerung des Gazastreifens bestimmten Hilfsgüter stiehlt.

Wenn man den Menschen im Gazastreifen nicht die Möglichkeit gibt, das Land zu verlassen, werden sie weiterhin unter der tyrannischen Herrschaft der Hamas leiden. Abgesehen von den Hardcore-Hamas-Unterstützern – Iran, Katar, Türkei und radikale Studenten an Universitäten – unterstützen nur wenige die fortgesetzte Unterdrückung der Menschen im Gazastreifen durch die Hamas. Tatsächlich bietet Trumps Plan den Menschen im Gazastreifen eine Möglichkeit, der brutalen Diktatur der Hamas zu entkommen.

Die Palästinenser haben ihre Chance auf Staatlichkeit vertan. Die 20-jährige De-facto-Unabhängigkeit des Gazastreifens war ein Lackmustest für die Zweistaatenlösung. Es erübrigt sich zu sagen, dass sie kläglich gescheitert ist. Den Palästinensern gelang es nicht, effiziente staatliche Institutionen oder eine florierende Wirtschaft aufzubauen. Schlimmer noch: Die Hamas nutzte den Gazastreifen als Terrorbasis, von der aus sie Israel angriff, einen Krieg nach dem anderen anzettelte und einen Waffenstillstand nach dem anderen brach, was schliesslich in dem Massaker vom 7. Oktober gipfelte.

Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass ein von der Hamas regierter palästinensischer Staat – oder sogar die marode Palästinensische Autonomiebehörde – etwas anderes als eine Katastrophe für Israel, das palästinensische Volk oder künftige Friedensaussichten wäre. Trump bietet eine bessere Alternative für alle – ausser für die Hamas, da er sie der Möglichkeit beraubt, die Menschen im Gazastreifen zu unterdrücken, denen die Ausreise gestattet wird.

Würde man den Gaza-Bewohnern die Ausreise gestatten, würde ihnen der Flüchtlingsstatus aberkannt. Während anderen Flüchtlingen weltweit, darunter 800.000 Juden, die aus arabischen Ländern vertrieben wurden, eine Neuansiedlung gestattet wurde, bleiben die Palästinenser Flüchtlinge ohne die Möglichkeit einer Neuansiedlung. Stattdessen werden sie mit dem Mythos eines «Rückkehrrechts» in die Heimat ihrer Vorfahren abgespeist, nachdem Israel zerstört wurde. Trumps Plan würde es den Bewohnern des Gazastreifens ermöglichen, dem ewigen Flüchtlingsstatus zu entkommen.

Die Menschen im Gazastreifen wollen anderswo ein besseres Leben führen. Vor dem Krieg zeigten Umfragen, dass fast ein Drittel der Bevölkerung des Gazastreifens das Gebiet verlassen wollte. Israel schätzt, dass seit dem 7. Oktober 2023 bereits 100.000 bis 200.000 von ihnen das Gebiet verlassen haben. Warum nicht allen Gaza-Bewohnern die Chance geben, sich im Ausland ein besseres Leben aufzubauen, wie Trump vorschlägt? Warum sie zu weiteren Generationen von Armut, Diktatur und den Schrecken eines endlosen Krieges verdammen?

Diejenigen, die von «ethnischer Säuberung» sprechen, messen eindeutig mit zweierlei Mass. Niemand in der «internationalen Gemeinschaft» schrie «ethnische Säuberung», als Tausende von Juden während Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 gewaltsam aus dem Gebiet entfernt wurden. Bis zum heutigen Tag fordern die Befürworter der Zweistaatenlösung, dass Israel seine jüdischen Bürger gewaltsam aus Judäa und Samaria vertreibt. Warum ist es in Ordnung, Juden gewaltsam aus ihren Häusern zu vertreiben, was einen Akt der ethnischen Säuberung darstellt, aber es ist nicht in Ordnung, den Palästinensern in Gaza die Wahl zu lassen, woanders eine bessere Zukunft zu suchen?

Trump bringt eine neue Perspektive für den Gaza-Konflikt. Indem er sich auf das Wohlergehen der Bewohner des Gazastreifens in ihrer derzeitigen Notlage konzentriert, bietet Trump ihnen eine neue Vision: Die Chance, anderswo ein besseres Leben zu suchen, wie es Millionen anderer Flüchtlinge im letzten Jahrhundert getan haben. Dazu gehört eine Flucht aus der Armut, aus einer lebenslänglichen Flüchtlingsrolle und aus einem endlosen Krieg mit Israel, den die Palästinenser niemals gewinnen werden.

Auch wenn Trumps unkonventioneller Vorschlag, die Bevölkerung des Gazastreifens umzusiedeln, vielleicht so nicht zum Tragen kommt, verdient der Präsident Anerkennung dafür, dass er den Palästinensern eine Alternative zu den gescheiterten Ideen bietet, die ihre Aussichten auf eine bessere Zukunft beeinträchtigt haben.

Jason Shvili ist ein unabhängiger Autor aus Toronto, Kanada, der sich auf israelische und Nahost-Politik spezialisiert hat. Auf Englisch erschienen bei Jewish News Syndicate. Ursprünglich veröffentlicht von Facts and Logic About the Middle East (FLAME). Übersetzung Audiatur-Online.

3 Kommentare

  1. Klingt einleuchtend. Aber wie will man verhindern, dass sich zwischen den Umgesiedelten aus Gaza Terroristen verstecken und sie weiterhin massiv bedrängen. Auf der ganzen Welt, nicht zuletzt in Deutschland, unterstützt von, vermeintlich linken Aktivisten, die aber wichtige historische und aktuelle Fakten ignorieren, gibt es Gruppen, die Agitation gegen Israel betreiben und damit auch die Integration, ein neues, besseres Leben für ehemalige Gaza-Bewohner be-/verhindern. Und zuletzt die Frage: Kann man sich auf Trump verlassen?

  2. Nicht nur Gaza muss geräumt werden. Sinnvoll ist die angliederung von Judäa und samaria, der Libanon muss diskutiert werden, hier würde ich den Süden auch dauerhaft unter israelische Kontrolle stellen. Und Gaza allein reicht auch nicht, denn Ägypten ist nur nominell im Sinai vertreten. Damit das alles keine Terror Hochburg bleibt, muss das alles mit bedacht werden.

  3. Umsiedlung der Palästinenser. Genug ist genug, sie hatten ihre Chance! Gaza Streifen am Mittelmeer leer, dies ist beschrieben im Propheten Zefanja 2.

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