Der Historiker Michael Wolffsohn wirft Deutschland einen zu laschen Einsatz gegen Antisemitismus vor. Dieser Kampf bestehe aus „unverbindlichen Phrasen und Symbolpolitik“, schreibt Wolffsohn in einem Gastbeitrag in der „Welt“ (Donnerstag). Zudem seien „Linksextremisten und muslimische Fanatiker“ neben Rechtsextremisten eine „mindestens ebenso virulente“ Quellen des Antisemitismus.
Wolffsohn sprach von einer „Pseudo-Intifada“ in Deutschland. Ein Mob, der sich aus Angehörigen der arabisch-muslimischen Minderheit zusammensetze, greife „nicht erst seit dem jetzigen Gaza-Raketenkrieg, sondern seit Jahren Juden mit Wort- und Körpergewalt an“. Der Hass dieser Gruppe richte sich gegen Juden, aber auch gegen „‚die‘ Deutschen, ‚die‘ Amerikaner, ‚den‘ Westen, die offene Gesellschaft“, mahnte der Historiker.
Der Staat gehe nicht konsequent genug gegen diese „Friedensbrecher“ vor, kritisierte Wolffsohn. „Wer die Strasse beherrscht, ‚demonstriert‘ nicht. Wer andere Menschen oder Menschengruppen als Kollektiv dämonisiert; wer gar Gewalt anwendet und randaliert, demonstriert nicht“. Dennoch hätten deutsche Gerichte häufig „vorhersehbar Juden und Israel dämonisierende, randalierende, andere Menschen attackierende ‚Demonstrationen'“ genehmigt. Das gefällt den Tätern, ermutigt sie“, so der Wissenschaftler. Es sei „ein billiger Trost“, dass andere Staaten ähnlich hilflos auf Antisemitismus reagierten, der auch anderswo auf dem Vormarsch sei.
KNA/pko
Der Antisemitismus ist das Problem der GANZEN GESELLSCHAFT.
Mich wundert es, dass jemand mit Abitur, und auch noch aus dem Bundeswehrumfeld, das nicht erkennt.
Ein „kleines“ Beispiel aus dem persönlichen Erleben. Ich habe mal für einen Medienkonzern gearbeitet, der sich nebenbei bemerkt für Israel engagiert.
Ein deutscher Mitarbeiter mit schwarzen Haaren, schwarzen Bart und aufgedunsenem Gesicht wurde, aus der Ferne, mit folgendem Satz kommentiert: „Den haben sie wohl vergessen zu vergasen“.
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