Von einem Sprengstoffalarm in einem Ferienort

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Symbolbild. Foto Pressedienst der israelischen Polizei.
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Dreimal am Tag kommen Busse aus der nächsten Stadt, um die Hotelmitarbeiter zur Arbeit zu bringen oder abzuholen und nach Hause zu fahren.

An der einzigen Strasse des Ortes drängen sich dann jeweils bis zu 200 Menschen an den Bushaltestellen. Morgens um kurz vor sechs, nachmittags kurz vor drei und nachts um kurz vor Mitternacht fahren die Busse erst Richtung Norden, wenden und kommen nach ca. einer halben Stunde zurück. Kalkulierbar, zuverlässig. Wichtig für hunderte Arbeitnehmer.

An den gleichen Haltestellen warten auch Touristen mit ihren Koffern auf die öffentlichen Transportmittel, die sie zum nächsten Ziel bringen sollen.

Gestern rasten um wenige Minuten vor 15 Uhr zwei Polizeiwagen durch den Ort. In der für Israel typischen Art war in Sekunden die Strasse Richtung Süden durch die beiden quergestellten Autos gesperrt, Sekunden später war auch der Gehsteig mit einer Absperrung gesichert. Keine Hektik, nur angespannte Ruhe.

Touristen, die versuchten unter der Absperrung in das Sperrgebiet zu gelangen, wurden klar und deutlich aufgeforderte, sich sofort zurückzuziehen.

Was war das? Eine Übung, von einem Vorgesetzten angeordnet, der im kühlen Büro sass, um zu prüfen, wie reaktionsschnell seine Leute bei 42° im Schatten sind? Oder doch etwas Ernstzunehmendes? An der Bushaltestelle stand, verlassen und eigentlich unauffällig, ein violetter Rollkoffer. Im weiten Umkreis war niemand auszumachen, dem er gehören könnte.

Israel hat seine Erfahrungen. Jedes noch so harmlos aussehende, verlassene Gepäckstück kann eine mit Schrauben und Nägeln gefüllte Bombe sein. Vor allem an einem Ort, an dem sich in wenigen Minuten zahlreiche Menschen drängen werden. Kann eine Bombe sein, die darauf wartet, diese Menschen in den Tod zu reissen.

Jeder Israeli weiss das und wird lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig, die Polizei informieren.

Inzwischen stauten sich die Autos und Busse in der Gluthitze, die ersten Fahrer konnten noch erkennen, was der Grund des Staus war, weiter hinten setzte das, ebenfalls für Israel typische infernalische Hupen ein. Umdrehen konnte keiner mehr, der erhöhte Mittelstreifen verhinderte dies.

Nach wenigen Minuten kam das Sprengstoffkommando. Ein Beamter mit entsprechender Schutzleidung näherte sich dem Koffer.

Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei. Der verdächtige Koffer hatte alle Härtetests überstanden und wurde zur weiteren Untersuchung mitgenommen.

Glück gehabt. Offensichtlich war es nur ein vergessenes Gepäckstück, das hoffentlich wieder zu seinem Besitzer zurückfindet.

Sprengstoffanschläge werden in der Regel von Terroristen ausgeführt, die im Auftrag anderer arbeiten. Die Finanziers jeder Art von anti-israelischem Terror sind nicht zuletzt im arabischen Raum zu suchen. Es sind dieselben, die auch die anti-israelische Propaganda stützen, u.a den NIF; BtS, B’tselem.