Israelische Apartheid? Für Araber eine Vorbild-Demokratie

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Man muss wirklich nichts von der Genfer Konvention oder von Völkerrecht verstehen, um zu wissen, wie lächerlich es ist, Israel als „Apartheid“-Staat zu bezeichnen. Man braucht nur eine einzige, einfache Frage zu stellen: Wie viele Schwarzafrikaner aus anderen Ländern hätten über das Südafrika der Apartheid mit Bewunderung als ein Vorbild gesprochen, dem ihr eigenes Land folgen sollte? Natürlich nicht viele, und wenn Israel wirklich Apartheid gegen Araber praktizierte, würden Araber aus dem Nahen Osten in ähnlicher Weise auf eine identische Frage zu Israel reagieren. Tatsächlich aber ziehen Araber aus dem Nahen Osten die israelische Demokratie als Rollenvorbild heran, das ihre Länder übernehmen sollten.

Als 2011 die Revolutionen des Arabischen Frühlings ihren Höhepunkt erreichten, berichtete Ha‘aretz-Korrespondent Anshel Pfeffer voller Verblüffung über Demonstranten in Tunis und Kairo – von denen niemand wusste, dass er für eine israelische Zeitung schrieb – die eine „Demokratie wie in Israel“ wollten. Erst vor Kurzem veröffentliche MEMRI Auszüge aus arabischen Medienbeiträgen der letzten Jahre, die Israel als Vorbild nehmen, von dem arabische Staaten lernen sollten – entweder aufgrund seiner wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und demokratischen Errungenschaften oder wegen seiner Demokratie und gar seiner Moral.

Sogar Palästinenser äussern regelmässig ihre Bewunderung für die israelische Demokratie. Zwischen 1996 und 2002 führte der palästinensische Meinungsforscher Khalil Shikaki jährlich Umfragen zur Frage durch, welche Regierung Palästinenser schätzen. „Jedes Jahr befand sich Israel an der Spitze, manchmal erhielt es sogar über 80 Prozent Zuspruch“, berichtete 2003 die New York Times. „Das amerikanische System war zwei zweitbeste, danach das französische und erst mit grossem Abstand folgten Jordanien und Ägypten.“

Wirklich überraschend ist dabei die anti-israelische Virulenz der arabischen Medien, die routinemässig die wildesten anti-israelischen Lügenmärchen als Tatsachen verkaufen. Dadurch glauben viele Araber, die Behandlung von Palästinensern und israelischer Araber durch Israel sei viel schlimmer als in der Realität – und dennoch bewundern sie die israelische Demokratie.

Wie Pfeffer 2011 scharfsinnig bemerkte, ist das ein ironischer Nebeneffekt der Besessenheit der arabischen Medien mit Israel. Weil Israel viel mehr Medienberichterstattung erfährt als andere westliche Länder, erleben Araber   die israelische Demokratie viel öfter in Aktion als andere westliche Demokratien: ein Präsident, der wegen Vergewaltigung, und ein Ministerpräsident, der wegen Korruption verurteilt wird; Hunderttausende Demonstranten auf den Strassen (die Sozialproteste im Sommer 2011) ohne Polizei- und Militärgewalt; ein starke freie Presse auf Hebräisch und Arabisch; und sogar die Tatsache, dass israelische Krankenhäuser jedem eine erstklassige medizinische Behandlung zukommen lassen, Juden und Arabern gleichermassen. Und die Araber mögen, was sie sehen.

Wenn Ihnen also nächstes Mal jemand einzureden versucht, dass Israel ein „Apartheid“-Staat sei, dann fragen Sie die Person, warum Araber in der ganzen Region – anders als Schwarze zur Zeiten des Apartheids-Südafrika – diesen „Apartheids“-Staat zur Vorbilddemokratie nehmen, der man nacheifern sollte? Die anti-israelisch  gesinnten Ewiggestrigen wird man nicht überzeugen können. Aber vielleicht dient es als Denkanstoss für die Uninformierten.

Originalversion: Israeli Apartheid? To Arabs, It’s a Model Democracy by Evelyn Gordon © Commentary Magazine, May 9, 2014.

4 Kommentare

  1. Kritiken auf meine Kommentare beantworte ich gerne:
    An meinen Aussagen halte ich fest. Ich bin Jude, Israeli und Zionist und bin stolz darauf.
    Zudem verweise ich auf das Buch http://WWW.FINANCINGTHEFLAMES.COM von Edwin Black. Darin sind die Aktivitäten der jüdischen, pro-palästinensischen Lobby ausführlich dokumentiert.
    In der Webseite von meinen israelischen Freunden von Im Tirtzu – Building the Zionist Dream – , http://WWW.EN.IMTI.ORG.IL/ lesen Sie Beitrag „The New Israel Fund and the BDS-campaign“, darin finden Sie weitere Angaben über die Abwehr der Delegitimierung, Diffamierung und Dämonisierung von Israel durch die Kampagne des globalen NIF. Auf Wunsch lasse ich Ihnen gerne die Original-Broschüre zukommen.

  2. … ich frage mich ernsthaft, ob nicht auch eine Prise "Apartheid" bei A. Scheiner in diesen giften Worten mitschwingt: sein Hass auf gewisse innerisraelische Organisationen, die ihm nicht in den Kram passen, die das Heu nicht mit ihm auf dem gleichen Haufen haben!

  3. In vielen Ländern dieser Welt gibt es Apartheid. Wer Israel mit Apartheid in Verbindung bringt, relativiert die Apartheid, wird zum Apartheid-Leugner und schadet den Menschen, die unter einer echten Apartheid leiden.
    Zuweilen ist dies ein Kollateralschaden der Apartheid-Leugner, zuweilen ist es die Absicht.

  4. Die sogenannte „Apartheid“ in Israel ist eine perfide Erfindung der palästinensischen Araber, namentlich der PA, PLO, Fatah und weiteren palästinensischen Terrororganisationen. Ich vermute, dass auch gewisse jüdische Organisationen und anti-israelische Interessengruppen ihre Hände mit im Spiel haben, so wie auch beim BDS.
    Die palästinensisch-arabische PR-Maschine ist erstklassig. Sie wurde vom damaligen KGB entwickelt und die arabischen Lehrlinge wurden dankbare und gut geschulte AgitProp Politiker. Wie hätte sich sonst die Apartheid-Lüge – wie auch BDS – wie eine Pest verbreiten können?
    Die arabischen und islamischen Politiker wissen, dass Israel eine Demokratie ist und dass Israel die Menschenrechte achtet. Die arabisch-islamische Bevölkerung von etwa 300 Millionen in der Nachbarschaft weiss das und beneidet uns deshalb.
    Die Apartheid-Lüge nutzt einerseits dem PA-Regime und den angeschlossenen Terrororganisationen und anderseits der jüdischen, pro-palästinensischen Lobby. Namentlich sind dies der globale NIF mit der ihm angeschlossenen Propagandaorganisation „Shatil”, sowie den Organisationen, unter diversen anderen, RHR, JFP, JVJP.CH, Btselem und Breaking the Silence. All diese sind übrigens eine sehr kleine Minderheit unter uns Juden und Israelis. Man mag diese Leute nicht, die Israel dämonisieren, verleumden und delegitimieren.
    Politische Einstellungen prägen durchaus auch die Physiognomie. Man möge doch Frau Scarlett Johansson, wunderschön und pro-israelisch mit den Petomanen und ältlichen Personen aus dem Umfeld der anti-Israel Lobby vergleichen!
    PS: An dieser Stelle gestatte ich mir, auf das inzwischen hochaktuelle Buch http://www.financingtheflames.com von Edwin Black zu verweisen.

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