Linksextremes antisemitisches Attentat in Washington D.C.

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Trauernde nehmen am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, in Washington DC an einer Mahnwache vor dem Weissen Haus teil, um den ermordeten Mitarbeitern der israelischen Botschaft, Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim, zu gedenken. Foto IMAGO / UPI Photo
Trauernde nehmen am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, in Washington DC an einer Mahnwache vor dem Weissen Haus teil, um den ermordeten Mitarbeitern der israelischen Botschaft, Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim, zu gedenken. Foto IMAGO / UPI Photo
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Zwei junge israelische Botschaftsangehörige, Yaron Lischinsky (30) und Sarah Lynn Milgrim (26), wurden am Mittwochabend in der US-Hauptstadt erschossen, als sie eine Veranstaltung des American Jewish Committee (AJC) im Capital Jewish Museum verliessen. Der Täter Elias Rodriguez (30), ein linksextremer Mann aus Chicago, wurde noch am Tatort festgenommen und hat inzwischen mehrere Mordanklagen auf Bundesebene erhalten.

Wie aus den veröffentlichten FBI-Dokumenten hervorgeht, handelte Rodriguez mit eindeutig antisemitischem und antiisraelischem Motiv: Bei seiner Festnahme rief er mehrfach «Free Palestine» und erklärte gegenüber den Beamten: «Ich tat es für Gaza».

Brutaler Tathergang

Laut Überwachungsvideo schoss Rodriguez seinen Opfern in den Rücken. Als Milgrim versuchte, sich aufzurichten, schoss er ihr aus nächster Nähe erneut in den Oberkörper. Anschliessend feuerte er weitere Schüsse ab, während beide Opfer versuchten, sich kriechend in Sicherheit zu bringen. Die Aufnahmen zeigen, wie er sich über die am Boden liegenden Opfer beugt und gezielt weitere Schüsse abgibt.

Täter verehrte «Märtyrer» und rief zu Gewalt auf

Rodriguez äusserte gegenüber der Polizei seine Bewunderung für Aaron Bushnell – jenen US-Soldaten, der sich im Februar 2024 aus Protest gegen Israels Militäreinsatz in Gaza vor der israelischen Botschaft in Washington selbst verbrannt hatte. Bushnell hatte seine Tat mit den Worten «Ich will nicht länger mitschuldig am Genozid sein» begründet und während der Selbstverbrennung «Free Palestine» gerufen. Rodriguez bezeichnete ihn als «Märtyrer» und «mutig».

Verbindungen zu linksextremen Gruppen

Rodriguez war aktiver Unterstützer der linksextremen «Party for Socialism and Liberation» (PSL), einer Organisation, die offen zur Gewalt gegen Israel aufruft, Hamas als legitime Widerstandsbewegung verherrlicht und Kontakte zur international als Terrororganisation eingestuften «Volksfront zur Befreiung Palästinas» (PFLP) pflegt, einer Gruppierung die auch in der Schweiz Unterstützer hat. In Chicago beteiligte sich Rodriguez laut US-Medien an mehreren PSL-Veranstaltungen, darunter auch an einem «Socialist Reconstruction Study Group»-Workshop im April 2025.

Rodriguez steht laut US-Sicherheitsbehörden ausserdem im Verdacht, einen anonymen X/Twitter-Account unterhalten zu haben, in dem er zu Gewalt gegen Israel aufrief. Der Account mit dem Namen «kyodo.leather» wurde nur zwei Wochen nach den Massakern vom 7. Oktober in Israel eingerichtet. Er unterstützte ein Video, in dem dazu aufgerufen wurde, «Tel Aviv zu bombardieren», und lobte das Vorgehen der Terrororganisation Hamas. Über den Social-Media-Account wurden auch Videos geteilt, in denen Hassan Nasrallah, der ehemalige Anführer der islamistischen Terrororganisation Hisbollah, verherrlicht wurde.

Am Donnerstag veröffentlichte der investigative Journalist Ken Klippenstein ein Manifest, das angeblich von Rodriguez stammt. In dem 900 Wörter langen Dokument bestätigt Rodriguez offenbar, dass der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ihn zu seiner Tat motiviert habe.

Am Donnerstagabend versammelten sich Hunderte Menschen vor dem Gelände des Weissen Hauses in Washington D.C., um in einer stillen Mahnwache Yaron Lischinsky und Sarah Milgrim zu gedenken.

Einige der Teilnehmer waren mit israelischen und US-Flaggen bedeckt und sangen hebräische Lieder, darunter Israels Nationalhymne «Hatikvah», «Jerusalem of Gold» und «Hinei Ma Tov».

Jüdische Gemeinden weltweit reagierten entsetzt auf die Tat und forderten entschlossene Massnahmen gegen zunehmenden Antisemitismus und die Radikalisierung gewaltbereiter Gruppen in westlichen Gesellschaften.

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