Am vergangenen Donnerstag hat Atef Abu Saif, Schriftsteller, ehemaliger «Kulturminister» der Palästinensischen Autonomiebehörde und Sprecher der Fatah, in Basel sein neues Buch «Schau nicht nach links» vorgestellt.
Laut einem Bericht von Simon Erlanger in der Basler Zeitung vom 20. Februar 2025 sorgte die Buchvorstellung im Vorfeld für heftige Diskussionen. Die Veranstaltung sei nur ausgewählten Politikern und Wissenschaftlern angekündigt worden, so Erlanger. FDP-Grossrat Luca Urgese kritisierte in Erlangers Bericht, «die mangelnde Transparenz» und vermutet politisches Lobbying im Zusammenhang mit der aktuellen UNRWA-Debatte in der Schweiz. Doch es kommt noch dicker.
Atef Abu Saif ist nicht nur ein palästinensischer Autor und Politiker, sondern auch ein eifriger Verfechter des sogenannten «Widerstands», was in Wahrheit nichts anderes als eine verherrlichende Umschreibung für Terrorismus ist. Als ehemaliger Fatah-Sprecher im Gazastreifen und späterer «Kulturminister» der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat er sich immer wieder als Propagandist für Gewalt gegen Israel und als Apologet für Mörder und Terroristen hervorgetan. Seine Nähe zu extremistischen Ideologien, seine Hetze gegen den Westen und seine Glorifizierung von Attentätern und Märtyrern lassen keinen Zweifel daran, dass Abu Saif ein willfähriger Vertreter des palästinensischen Terrors ist.
Verherrlichung von Terroristen und „Märtyrern“
In der Welt von Atef Abu Saif gibt es keine Unschuldigen – nur Helden und Feinde. Eine besonders schockierende Episode seiner Laufbahn ist seine Verherrlichung von Karim Younis, einem wegen Mordes verurteilten Fatah-Terroristen. Younis hatte 1980 einen israelischen Soldaten entführt und getötet. Doch für Abu Saif ist er kein Mörder, sondern ein «grosser nationaler Führer» und «unübertroffenes Vorbild» im palästinensischen Freiheitskampf. Diese zynische Umdeutung eines brutalen Verbrechens zeigt die perfide Ideologie, die Abu Saif vertritt: Mörder werden zu Helden, Opfer zu Tätern.

Noch abscheulicher ist seine öffentliche Huldigung der berüchtigten Latifa Abu Hamid, der Mutter von fünf wegen Terroranschlägen verurteilten Söhnen. Anstatt sie als das zu benennen, was sie ist – die Mutter einer Familie von Terroristen –, glorifiziert Abu Saif sie als «Vorbild des Widerstands». Sein Besuch bei ihr war keine spontane Geste, sondern ein gezieltes politisches Signal: Die PA ehrt jene, die am meisten Blut an den Händen haben.
Ein Hassprediger gegen Israel und den Westen
Atef Abu Saif ist nicht nur ein Lobredner des palästinensischen Terrors, sondern auch ein unerbittlicher Hetzer gegen Israel und seine westlichen Verbündeten. In mehreren Artikeln hat er sich gegen die USA und Grossbritannien ausgesprochen, weil sie es angeblich versäumt hätten, «ihre historischen Verbrechen in Palästina zu sühnen». Abu Saif hetzt gegen Grossbritannien als den «Hauptverantwortlichen für das Leid der Palästinenser» und fordert eine öffentliche Entschuldigung sowie völkerrechtliche Schritte gegen das Vereinigte Königreich. Dass die Palästinenser für ihr eigenes Schicksal verantwortlich sind – insbesondere für ihre ständigen Kriege gegen Israel – kommt ihm dabei nicht in den Sinn.
Als «Kulturminister» der Palästinensischen Autonomiebehörde behauptete Abu Saif 2019, Israel habe «keine Verbindung zu Jerusalem, zur Geschichte, zur Geografie oder gar zur Zukunft». Dann behauptete er die palästinensische Geschichtsrevision, mit der ein palästinensisches Existenzrecht geschaffen werden soll; die Palästinenser seien Kanaaniter mit einer 6.000-jährigen Geschichte im Lande.
Seine Sympathien liegen offenbar bei den Feinden des Westens: So pries er Nordkorea und Iran als Vorbilder im Kampf gegen die USA. Besonders bezeichnend ist seine Aussage, dass «jeder ehrliche Araber» insgeheim einen Führer wie Kim Jong-un wünsche – einen totalitären Diktator, der Millionen Menschen unterdrückt. Dass Abu Saif ausgerechnet Nordkorea und das Mullah-Regime in Teheran als Vorbilder lobt, sagt alles über seine politische Gesinnung.
Gratulationen der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden
Atef Abu Saif ist nicht einfach ein Kritiker Israels – er ist ein Feind jeglicher Friedenslösung. Seine Haltung gegenüber den Abraham-Abkommen oder gar gegenüber früheren Versuchen eines israelisch-palästinensischen Friedens zeigt, dass er jegliche Kompromissbereitschaft als Verrat betrachtet. Er gehörte zu den lautesten Stimmen innerhalb der PA, die Donald Trumps Nahost-Friedensplan als «zionistische Lügen» abtaten. In typischer antisemitischer Manier behauptete er, einige US-Politiker seien «schlimmere Zionisten als die Kindermörder in unserem Land» – ein ungeheuerlicher Vergleich, der seine Dämonisierung Israels nur zu deutlich macht.
Seine enge Verbundenheit mit der Fatah-Führung zeigt sich darin, dass er von Israel inhaftierten palästinensischen Terroristen den Status von «Märtyrern» zuschreibt. Abu Saif ist einer der stärksten Befürworter des berüchtigten «Pay for Slay»-Programms, mit dem die PA den Familien von Terroristen Renten zahlt. Dieses System belohnt Mörder finanziell und motiviert neue Generationen, den «Widerstand» – sprich Terror – fortzusetzen.

Abu Saif hat nicht nur beste Verbindungen innerhalb der Fatah. Als er 2015 in Gaza Stadt ankam, besuchten ihn Vertreter der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, um ihm zu seiner sicheren Rückkehr nach Gaza-Stadt zu gratulieren, wo er sein Amt in der palästinensischen «Konsensregierung» antrat. Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden sind die Terrororganisation der Fatah und waren an den von der Hamas angeführten Massakern am 7. Oktober 2023 beteiligt.
Palästinensische Tour de Suisse
Auch Schweizer Politiker haben den Schriftsteller Abu Saif getroffen. Zum Beispiel der Grüne Alt-Nationalrat Geri Müller, Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina (GSP), an einer Veranstaltung des «Café Palestine» in Zürich. Eine weitere «Lesung» fand auch in Bern statt, organisiert vom Verein «Gerechtigkeit und Frieden in Palästina» und unterstützt von der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn, «Bereich OeME Migration».

Ein persönliches Tête-à-Tête fand letzte Woche zwischen Atef Abu Saif und dem Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina im Zürcher Volkshaus statt. Laut Abu Saif kam es dabei unter anderem zu einer «längeren Diskussion über die Bedeutung des UNRWA».
Audiatur-Online stellte Fabian Molina in diesem Zusammenhang mehrere Fragen, darunter zu seiner Bewertung der Positionen Abu Saifs und der möglichen Lobbyarbeit für UNRWA. Seine Antwort fiel jedoch bemerkenswert ausweichend aus:
«Als Aussenpolitiker treffe ich regelmässig verschiedene Persönlichkeiten, die sich mit dem Nahost-Konflikt befassen, um mir ein gesamtheitliches und differenziertes Bild von der Lage verschaffen zu können. Ich halte nichts von Cancel Culture in der Aussenpolitik. Erwachsene Menschen sind in der Lage, verschiedene Positionen auszuhalten und einzuordnen.»
Besonders erstaunlich ist Molinas Bezug auf «Cancel Culture». Während er sich hier als Verteidiger offener Debatten inszeniert, zeigt ein Blick in seine politische Vergangenheit, dass er selbst immer wieder die moralische Keule schwingt, wenn ihm Meinungen nicht passen. So berichtete die Weltwoche im Februar 2022, Molina kämpfe mit «heiligem Zorn» gegen politische Gegner, die ihm oft verblüffend ähnlich seien – nur eben in der falschen politischen Richtung. Während er hier behauptet, dass «erwachsene Menschen unterschiedliche Positionen aushalten können», zeigt seine eigene politische Bilanz, dass dies für ihn nur dann gilt, wenn die Meinungen in sein Weltbild passen. Andersdenkende werden von ihm gerne zu Feinden stilisiert und mit moralischer Entrüstung niedergemacht.
Atef Abu Saif kenne den «Kontext als Überlebender eines Hamas-Anschlags bestens» und habe «eine interessante Perspektive», so Molina weiter in seiner Antwort, dies obwohl in den Fragen die Hamas gar nicht erwähnt wurde. Als Fatah-Vertreter geriet Abu Saif in Gaza tatsächlich in Konflikt mit der Hamas. Im März 2019 wurde er von unbekannten Maskierten verprügelt. Die Fatah beschuldigte die Hamas, hinter diesem Angriff zu stecken. Hamas stritt eine Beteiligung ab und kündigte Ermittlungen an.
Macht es die Tatsache, dass Abu Saif selbst Opfer innerpalästinensischer Gewalt wurde in irgendeiner Weise besser? Nur weil die Hamas ihn angegriffen hat, macht das seine eigenen Positionen nicht legitim oder harmlos. Im Gegenteil: Dieser Vorfall zeigt nur, dass Hamas und Fatah zwei konkurrierende, aber gleichermassen rücksichtslose Akteure im palästinensischen Machtkampf und im Kampf gegen Israel und die Juden sind – und nicht, dass Abu Saif deshalb ein friedlicher Akteur wäre.
Warum trifft Molina ausgerechnet Abu Saif?
Es stellt sich die Frage, warum sich Molina ausgerechnet mit einem umstrittenen Fatah-Politiker wie Abu Saif trifft, der in der Vergangenheit Terroristen als Helden gefeiert hat. Hätte er sich nicht auch mit palästinensischen Stimmen treffen können, die für einen friedlichen Dialog und eine realistische Lösung des Konflikts eintreten?
Molina rechtfertigt das Treffen dann noch damit, dass er einen Tag danach «auch die israelische Botschafterin Ifat Reshef» getroffen habe. Aber ist es wirklich gleichwertig, auf der einen Seite mit einem offiziellen diplomatischen Vertreter Israels zu sprechen und auf der anderen Seite mit einer Figur, die sich nicht zurückhält, Gewalt zu verherrlichen? Diese Gleichsetzung von legitimen politischen Akteuren mit Extremisten ist Teil des linken Relativismus im Nahostkonflikt – ein Versuch, alle Positionen auf eine Stufe zu stellen, ohne zwischen demokratischen Werten und Gewaltverherrlichung zu unterscheiden.
Ich mag ihn nicht. Ich mag diesen vor Arroganz strozenden Molina nicht. Habe ihn noch nie gemocht und jetzt noch weniger. Was für eine schändliche Doppelmoral er doch vertritt und verköpert in seiner Person als Nationalrat der SP Schweiz. Arrogant war er schon immer, nun wird seine überhebliche Art unerträglich !!!