Drei Verletzte bei Terroranschlag in Tel Aviv

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Die Polizei im Einsatz am Tatort des Anschlags in der Dizengoff-Strasse in Tel Aviv, am 9. März 2023. Foto IMAGO / Xinhua
Die Polizei im Einsatz am Tatort des Anschlags in der Dizengoff-Strasse in Tel Aviv, am 9. März 2023. Foto IMAGO / Xinhua
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Ein palästinensischer Terrorist schoss am Donnerstagabend auf Café in Tel Aviv und verletzte dabei mindestens drei Israelis.

Nach Angaben der Polizei eröffnete der palästinensische Terrorist das Feuer auf Menschen vor dem Café an der Ecke Dizengoff- und Ben-Gurion-Strasse, einer Gegend, in der am Donnerstagabend normalerweise viel los ist. Er floh dann vom Tatort, während er auf andere Menschen in der Gegend schoss, bevor er kurze Zeit später in einem Schusswechsel mit Polizeikräften erschossen wurde.

Ein Opfer befand sich nach einer Operation in einem kritischen, aber stabilen Zustand und kämpft noch immer um sein Leben, so die Ärzte des Ichilov Medical Center, in das die Verletzten gebracht wurden. Die beiden anderen seien in ernstem und mittelschwerem Zustand, teilte der Magen David Adom Ambulanzdienst mit.

Auf den Aufnahmen aus dem Moment des Angriffs ist ein Mann in einer schwarzen Jacke zu sehen, der zügig hinter einer Gruppe von drei Männern hergeht, bevor er eine Pistole zieht und aus nächster Nähe das Feuer auf sie eröffnet. Dann sieht man, wie er versucht zu fliehen, während die Gäste des Cafés in Panik in Deckung gehen.

Der Terrorist wurde später als ein 23-jähriger Palästinenser aus der Stadt Ni’lin identifiziert, der bereits zweimal in Israel inhaftiert worden war. Die Terrororganisation Hamas erklärte, er sei ein Mitglied ihres “bewaffneten Flügels”. Laut den israelischen Sicherheitsbehörden, hatte er keine Einreiseerlaubnis nach Israel, als er den Anschlag verübte.

In der Erklärung teilte die Hamas mit, der Angriff sei eine “natürliche Reaktion” auf die “jüngsten tödlichen israelischen Militärangriffe” im Westjordanland, übernahm aber nicht ausdrücklich die Verantwortung für den Anschlag.

Der israelische Polizeichef Kobi Shabtai sagte, dass die schnelle Reaktion der bewaffneten Personen eine viel schlimmere Situation verhindert habe.

“Wir hatten hier viel Glück”, sagte Shabtai, “die schnelle Reaktion der Polizisten und Bürger vor Ort hat den Mord an Dutzenden von Menschen verhindert.”

Am Donnerstag töteten verdeckte Spezialeinheiten der israelischen Polizei drei Mitglieder des palästinensischen Islamischen Dschihad, die in dem Dorf Jaba’ das Feuer auf sie eröffnet hatten.

Angesichts des Anschlags rief der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, regierungskritische Demonstranten auf, die Straßen zu räumen, damit die Polizei das Gebiet sichern kann.

Premierminister Benjamin Netanjahu, der sich zu Besuch in Italien aufhält, wurde während einer Veranstaltung in der Spanischen Synagoge in Rom über den Anschlag informiert.

“Wir werden unsere Nation weiter aufbauen, wir werden unsere Wurzeln weiter vertiefen und unsere gemeinsame Zukunft gestalten. Als Brüder und Schwestern”, sagte er. Anschliessend sangen die versammelten Gäste die Hatikvah, die israelische Nationalhymne.

Später nahm Netanjahu per Telefon an einer Sicherheitsbesprechung teil. Quellen im Büro des Premierministers sagten gegenüber der israelischen Tageszeitung The Times of Israel, dass es derzeit keine Änderungen in seinem Zeitplan in Rom gebe, wo er am Freitag mit seiner Amtskollegin Giorgia Meloni zusammentreffen wird. Wie das Büro von Präsident Netanjahu bestätigte, wird er wie geplant bis Sonntag in Italien bleiben.

Die Zunahme des Terrorismus in den letzten Monaten hat 14 Israelis das Leben gekostet und viele andere verletzt. Mindestens 74 Palästinenser wurden getötet, die überwiegende Mehrheit entweder während terroristischer Aktivitäten oder bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften.