Danke, Herr Ministerpräsident Benjamin Netanjahu!

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Der ehemalige israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. Foto IMAGO / UPI Photo
Der ehemalige israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. Foto IMAGO / UPI Photo
Lesezeit: 5 Minuten

Diese Woche ist Benjamin Netanyahu nach 12 Jahren als Premierminister aus dem Amt geschieden. Während seiner Amtszeit hatte ich das Privileg, mit ihm in verschiedenen Ämtern als Mitglied der Knesset, stellvertretender Verteidigungsminister, Minister für Wissenschaft und Technologie und Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten.

von Danny Danon

Während meiner Tätigkeit bei den Vereinten Nationen als Israels Botschafter erlebte ich Netanjahus Entschlossenheit und Tatkraft. Seine Rolle als Aussenminister und auch als Premierminister bedeutete, dass unsere Zusammenarbeit enger war als je zuvor und ich erlebte kontinuierlich seine aussergewöhnliche Arbeitsethik. Er gab niemals auf. Das bedeutete sogar, mich mitten in der Nacht anzurufen oder meinen Sicherheitsdienst zu bitten, mich zu wecken, was ich zunächst nicht sonderlich schätzte, was ich aber zu schätzen lernte.

Eine meiner wichtigsten Erfolge während meiner Rolle als Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen und eine der letzten weltweit gefeierten diplomatischen Verdienste Netanjahus, war das Zustandekommen des Abraham-Abkommens, das viele für unmöglich hielten. Ich durfte hinter den Kulissen intensiv daran mitarbeiten, die vertraulichen Beziehungen zu arabischen Ländern in öffentliche Freundschaften umzuwandeln, wobei es viele spannende Besuche in diesen Staaten gab. Die Welt hat hier Netanjahus Diplomatie von ihrer besten Seite erlebt und dieses Lob ist durchaus verdient. Israel und gemässigte arabische Länder schlossen zum ersten Mal seit über einem Vierteljahrhundert einen Friedensvertrag ab. Es war ein Schritt in Richtung eines starken und stabilen Nahen Ostens, und die Menschen unserer Länder freuten sich über die warme Freundschaft, welche die bisherige Feindschaft ersetzte.

Netanjahus diplomatische Erfolge betrafen nicht nur die gemässigten arabischen Länder. Er stärkte Israels Beziehungen zu China, Indien, Japan und Russland und machte bedeutende Fortschritte in Osteuropa, Südamerika und Afrika. Er verwandelte Israel in einen bedeutenden und hoch angesehenen Akteur auf der Weltbühne. Ich habe den Respekt gesehen, der ihm in den Hallen der Generalversammlung entgegengebracht wurde und die höflichen, aber – was noch wichtiger ist – fruchtbaren Gespräche, die zu echten Veränderungen führten – wie die Verlegung der US-Botschaft und der guatemaltekischen Botschaft nach Jerusalem. Besonders stolz bin ich darauf, dass mein guter Freund, Präsident Hernández von Honduras, sein Versprechen an uns einhalten und sehr bald auch die honduranische Botschaft in Israels Hauptstadt eröffnen wird. Dies alles ist zusätzlich zu den derzeit noch nicht kommunizierten Errungenschaften, die erst in der Zukunft realisiert werden und deren Früchte die neue Regierung geniessen darf.

Neben den diplomatischen und wirtschaftlichen Erfolgen musste sich Netanjahu auch mit einer unaufhörlichen Kaskade von äusseren Herausforderungen auseinandersetzen. Die Drohungen von Israels Feinden, darunter die Hisbollah, die Hamas und der Iran, manifestierten sich regelmässig in Form von verbalen Aggressionen, Raketen oder sonstigen Angriffen. Netanjahu vertrat zu Recht eine harte Linie gegenüber dem iranischen Terrorregime und sprach sich gegen das JCPOA Abkommen aus. Ein Abkommen auch bekannt als das Iran-Atomabkommen, das ein Grossteil der westlichen Welt unbedingt abschliessen wollte. Damit positionierte er sich als unerschütterlicher Verteidiger der Sicherheit des jüdischen Volkes sowohl in Israel als auch in der Welt. Es ist ihm so gelungen, dem Bösen furchtlos die Stirn zu bieten, wo immer es sein hässliches Haupt erhebt, und damit zweifellos auch das nukleare Wettrüsten des extremistischen iranischen Regimes zu verzögern.

Seine Hingabe, manche würden sagen Besessenheit, Dinge zu erledigen, wurde während der Corona-Pandemie deutlich, als er rund um die Uhr arbeitete, um Impfungen für Israel und seine Bürger zu sichern. Infolgedessen war Israel die weltweit schnellste Nation, die den Impfstoff landesweit verteilte und damit begann, die Bedrohung durch COVID zu beseitigen. Unter weltweitem Interesse erhielt Netanyahu selbst als erster Israeli und einer der ersten Menschen weltweit im Dezember 2019 eine Impfung gegen COVID. Nicht lange danach war Israel auch eines der ersten Länder, das aus der Krise herauskam.

Während seiner Amtszeit führten Netanjahus umsichtige Politik und seine fundierte Herangehensweise zu einer Transformation von Israels Wirtschaft. Obwohl wir in Israel kürzlich einen wirtschaftlichen Abschwung aufgrund von COVID erlebten, fanden wir uns im Vergleich zu vielen anderen Ländern besser vorbereitet und gerüstet, um mit der wirtschaftlichen Situation umzugehen. Netanyahu hat den Fokus des Landes auf liberalere Märkte verlagert, die Steuern drastisch gesenkt und den Wettbewerb in einem Markt erhöht, der grösstenteils von Monopolen beherrscht wurde. Die Stabilität und das Wachstum, die wir heute sehen, sind ein direktes Ergebnis von Netanyahus Ansatz zur wirtschaftlichen Förderung.

Eines der deutlichsten Ergebnisse seiner Wachstumspläne war das wundersame Phänomen, dass sich Israel in die Position eines globalen Hightech-Powerhouses katapultierte. Mit der grössten Anzahl von Startups pro Kopf in der Welt, das ist etwa ein Startup pro 1’400 Menschen, ist es schwer vorstellbar, wie unsere winzige Nation, die sich seit ihrer Gründung im ständigen Krieg befindet und nur über begrenzte natürliche Ressourcen verfügt, solche Grössenordnungen erreichen konnte. Netanyahu war massgeblich daran beteiligt, Exportkanäle in die ganze Welt für Israels Hightech-Innovatoren zu etablieren und die Technologieriesen der Welt zu ermutigen, Milliarden in Israels Forschungs- und Entwicklungszentren zu investieren. So entstand einer der am stärksten konzentrierten High-Tech-Sektoren der Welt, lediglich übertroffen vom Silicon Valley. In Sprüche 29:18 heisst es sinngemäss: «Wo keine Vision ist, geht das Volk zugrunde.» Netanyahu hatte eine Vision, und im letzten Jahrzehnt haben wir miterlebt, wie sie zur Realität wurde.

Trotz all der beeindruckenden Errungenschaften Netanjahus, ist es in einer starken und lebendigen Demokratie nur natürlich, dass es neben seinen glühenden Anhängern auch viele Gegner gibt. Während es immer solche geben wird, die seine Führung kritisieren und mit seiner Politik nicht einverstanden sind, wird die Mehrheit darin übereinstimmen, dass er ein herausragender und visionärer Staatsführer war, dessen Brillanz und strategische Vision die politische Landschaft und den Weg unserer Nation verändert hat. Heute sind wir militärisch, technologisch, wirtschaftlich und diplomatisch stärker.

Präsident Teddy Roosevelt sagte einmal: «Der weitaus beste Lohn, den das Leben zu bieten hat, ist die Chance, hart an einer Aufgabe zu arbeiten, die es wert ist, getan zu werden.» Netanyahu hat bereits ein Leben lang hart gearbeitet und ich bin sicher, er wird bestätigen, dass jede Minute für ihn wertvoll war. Sein Einfluss wird noch Jahrzehnte lang zu spüren sein. Wir wissen nicht, was die Zukunft für ihn bereithält, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Israel ewig dankbar für seinen Dienst als unser Premierminister ist.

Botschafter Danny Danon diente als Israels 17. ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen. Derzeit ist er Vorsitzender des Welt-Likud. Auf Englisch erschienen bei The AlgemeinerÜbersetzung Audiatur-Online.

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel, deren Aussage ich in jedem Sinne unterstütze. Bei all dem Hochgelobe der neuen Regierung in den westlichen Medien kommt der Dank an Benjamin Netanyahu für seine tolle Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für Israel viel zu kurz bzw. fällt komplett aus, leider!!

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