Werden die Angriffe des Iran auf die USA und die Bündnispartner zunehmen?

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Medienkonferenz von US-Aussenminister Mike Pompeo zum Angriff auf zwei Öltanker im Golf von Oman, 13. Juni 2019. Foto Screenshot U.S. Department of State / Youtube
Medienkonferenz von US-Aussenminister Mike Pompeo zum Angriff auf zwei Öltanker im Golf von Oman, 13. Juni 2019. Foto Screenshot U.S. Department of State / Youtube
Lesezeit: 4 Minuten

Die Kritik an der Trump-Administration als Reaktion auf die Versuche des Weissen Hauses, die Drohungen des Iran abzuwehren, geht weiter. Trotz zunehmender Gewalttaten und aggressivem Verhalten gegenüber den USA wird Präsident Trump von vielen kritisiert, weil er entschlossen ist, die iranische Regierung zur Verantwortung zu ziehen.

 

von Majid Rafizadeh

Die Handlungen des Iran sind klar; es gab praktisch keinen Versuch die feindlichen Absichten zu verschleiern. Warum gibt es keine internationale Empörung? Die Mainstream-Medien berichten nach wie vor nicht ausreichend über die Angriffe des Iran. In den letzten zwei Monaten dieser Angriffe wurde kein Fokus auf die Zunahme gelegt.

Die Politik der iranischen Regierung scheint zweigleisig zu sein. Der erste Aspekt ist anscheinend damit verbunden, dass die Vertreter der Region angewiesen wurden, die mit den USA, den europäischen Ländern und den Golfstaaten verbundenen Unternehmen anzugreifen und dabei verheerende Schäden anzurichten.

Letzte Woche wurde ein US-amerikanischer Stützpunkt im Irak angegriffen. Berichten zufolge wurden 40 Arbeiter des Energieriesen Exxon Mobil gezwungen, in den Südirak zu fliehen, nachdem sie unter Raketenbeschuss geraten waren.

Der Houthi-Angriff auf eine saudische Ölanlage und die Rakete, die in der Nähe der US-Botschaft in Bagdad landete, waren ebenfalls mit dem iranischen Regime und seinen Proxies verbunden. Jeder dieser Angriffe hat den US-Interessen in irgendeiner Weise Schaden zugefügt.

Vor kurzem wurde bekannt, dass der Chef der Quds Force, General Qassem Soleimani, ein Zusammenschluss von mehr als 40 Miliz-Gruppen, die unter dem Banner der Popular Mobilization Forces (PMF) operieren, angewiesen hat sich „auf einen Stellvertreterkrieg vorzubereiten“.

Die zweite Säule der iranischen Gewaltpolitik scheint in direkten militärischen Angriffen zu bestehen. In den letzten zwei Monaten wurden sechs Öltanker angegriffen. Zunächst wurden vier Tanker im Hafen von Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten ins Visier genommen. Einen Monat später wurden ein paar Tanker, die den Golf von Oman vor der Küste des Iran durchquerten, mit Sprengstoff sabotiert; einer der Tanker ging in Flammen auf und beide mussten treibend zurückgelassen werden.

Die Strasse von Hormuz, die zwischen den Grenzen des Iran und dem Oman liegt, ist eine der wichtigsten Wasserstrassen der Welt. Sie dient dem Transport von etwa 33% des gesamten weltweit gehandelten Öls auf dem Seeweg. Solche Angriffe verursachen globale Unsicherheit und wirken sich auf Unternehmen weltweit aus.

Irans „Fingerabdrücke“ sind überall bei diesen Vorfällen. Es wird angenommen, dass die Angriffe auf die Tanker aufgrund des hohen Komplexitätsgrades direkt vom iranischen Regime verübt wurden. Das Ereignis war nicht isoliert, sondern scheinbar vorsätzlich und organisiert, was bedeutet, dass es durchaus noch mehr solcher Angriffe geben könnte.

Wie US-Aussenminister Mike Pompeo betonte, „basiert diese Bewertung auf Geheimdienstinformationen, den verwendeten Waffen, dem für die Durchführung der Operation erforderlichen Fachwissen, den jüngsten ähnlichen iranischen Angriffen auf die Schifffahrt und der Tatsache, dass keine in diesem Gebiet tätige Stellvertretergruppe über die Ressourcen und Fähigkeiten verfügt, um mit einem so hohen Mass an Komplexität zu agieren“.

Die offenkundigen Angriffe des Iran umfassten auch den Abschuss einer Militärdrohne der Vereinigten Staaten. iranischen Revolutionsgarden Der Leiter des iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Major Gen. Hossein Salami, drohte damit, dass der Abschuss der Drohne eine Warnung an die USA sei. Er fügte hinzu: „Der einzige Weg für unsere Feinde sicher zu sein ist, unsere Souveränität, die nationale Sicherheit und die nationalen Interessen der grossen iranischen Nation zu respektieren“.

Bei mehreren Gelegenheiten lud die Trump-Administration den Iran an den Verhandlungstisch, um die Spannungen abzubauen. Es ist der Iran, der die Gespräche ablehnt und weiterhin aggressiv handelt, während er offen die USA und ihre Verbündeten bedroht.

In einem Tweet, in dem Japans Premierminister Shinzo Abe erwähnt wird, schrieb der Oberste Führer des Iran, Ali Khamenei:

„Sie Herr @abeshinzo sagten, dass Trump gesagt hat Verhandlungen mit den USA würden zu Fortschritten für den Iran führen. Bei der Gnade Gottes, ohne Verhandlungen & trotz Sanktionen werden wir Fortschritte machen.“

In einem Treffen mit Abe wies Khamenei auch darauf hin, dass er „Trump nicht als Person betrachte die es verdient, mit ihm zu kommunizieren. Wir werden nicht mit den Vereinigten Staaten verhandeln.“

Warum also sind die Kritiker der Trump-Administration so extrem schnell bei der Verurteilung des US-Präsidenten, während sie es sich leicht machen, die Angriffe des Iran zu ignorieren? Erwarten sie, dass die USA untätig zusehen, wie die Islamische Republik in der gesamten Region Verbrechen begeht? Erwarten sie, die USA würde ein Auge zudrücken, während Teheran versucht die Region weiter zu destabilisieren, Unsicherheit und Angst weltweit zu verbreiten und seine revolutionären und religiösen Interessen durchzusetzen? Wie viele Menschen müssen bedroht, gefoltert oder abgeschlachtet werden, bevor Trumps Antwort als gerechtfertigt gilt?

Dr. Majid Rafizadeh ist ein iranisch-amerikanischer Politikwissenschaftler, Harvardgelehrter und Vorsitzender des International American Council on the Middle East. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.