120 Jahre nach dem 1. Zionistenkongress: Eine Neubetrachtung

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Am 29. August 1897 trafen sich rund 200 Personen in Basel in der Schweiz auf Einladung eines Wiener Journalisten – Theodor Herzl – zu einer Veranstaltung, die später als der 1. Zionistenkongress in die Geschichte eingehen sollte. Wenn wir heute zurückschauen, sind die Ergebnisse dieser Veranstaltung ein denkwürdiges Beispiel für den Unterschied zwischen der menschlichen Wahrnehmung zu einer bestimmten Zeit im Vergleich zu dem, was sich letztlich aus ihren Bestrebungen ergeben hat – in unserem Fall die Entstehung der zionistischen Bewegung, betrachtet aus einer 120 Jahre späteren Perspektive.

Von Evyatar Friesel

Zionismus damals

Was Herzl und die anderen Teilnehmer zu dem Kongress veranlasste, war der Wunsch, eine Antwort auf das zu finden, was sie als unerträgliche Last des europäischen Antisemitismus empfanden. Herzl war ein bekannter Wiener Journalist und führender Mitarbeiter der bedeutenden, liberal ausgerichteten Tageszeitung Neue Freie Presse. In den frühen neunziger Jahren, während er als Korrespondent für seine Zeitschrift in Paris tätig war, wurde Herzl Zeuge des schweren Ausbruchs von Judenhass in Frankreich, der durch die Dreyfus-Affäre ausgelöst wurde. Herzl war zutiefst schockiert von dieser Erfahrung, umso mehr, da Frankreich als das fortschrittlichste und liberalste Land in Europa galt. Bislang war er der Ansicht gewesen, dass die Lösung für den Antisemitismus die vollständige Assimilation der Juden in ihre jeweilige Umgebung sei. Nun jedoch erfuhr Herzl einen schicksalhaften Sinneswandel. Im Februar 1896 veröffentlichte er ein Heft mit dem Titel Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Inzwischen war er überzeugt, dass die Lösung für das offenbar unausrottbare Problem des Judenhasses durch eine politische Trennung der beiden Seiten zu erreichen wäre – durch die Gründung eines jüdischen Staates. Wo dieser Staat geschaffen werden sollte, darüber war sich Herzl zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Argentinien stand ebenso zur Diskussion wie Palästina.

Inzwischen war er überzeugt, dass die Lösung für das offenbar unausrottbare Problem des Judenhasses durch eine politische Trennung der beiden Seiten zu erreichen wäre – durch die Gründung eines jüdischen Staates.

In der Tat wurden ähnliche Ideen wie die Herzls auch von anderen europäischen jüdischen Intellektuellen in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts geäussert. Neben anderen veröffentlichte Moses Hess (1812–1875), einer der ideologischen Väter des europäischen Sozialismus, 1862 das Buch Rom und Jerusalem, die letzte Nationalitätsfrage, in dem auch er einen jüdischen Staat postulierte. Leon (Jehuda Leib) Pinsker (1821–1891), ein russischer Arzt, veröffentlichte 1882 eine Broschüre namens Autoemancipation, in welcher er, als Antwort auf den europäischen Antisemitismus, für die Auswanderung der Juden in ein eigenes Land plädierte. Nathan Birnbaum (1864–1937), ein Wiener Journalist, der mit Herzl bei der Organisation des Zionistenkongresses zusammenarbeitete, hatte seit den frühen 1890er Jahren Schriften zum Thema der jüdischen Staatlichkeit verfasst und gilt als Präger des Begriffes ‚Zionismus‘.

Herzls Entschluss zur Einberufung eines Kongresses erfolgte, weil er mit den in seinem Heft vorgestellten Ideen nicht weiter kam. Seine ursprüngliche Absicht war es, von den Oberhäuptern der europäischen Länder und vom türkischen Sultan, der über Palästina herrschte, Unterstützung für seine Pläne zu erhalten. Herzl wurde zwar hier und da freundlich empfangen, es gab jedoch keine praktischen Ergebnisse. Er kontaktierte bekannte jüdische Prominente in Europa, wie etwa Baron de Hirsch, der durch den Eisenbahnbau im osmanischen Reich zu Wohlstand gelangt war, und Baron Edmond de Rothschild vom Pariser Zweig der Rothschild-Familie. Hirsch und Rothschild waren an jüdischen Siedlungsprojekten in Palästina und Südamerika beteiligt. Die Arbeit in der Kolonialisierung der Landwirtschaft galt als ein Weg, um die professionelle ‚Normalisierung‘ der Juden herbeizuführen, ein Hauptthema im Zusammenhang mit dem ‚Jüdischen Problem‘, wie es in der Neuzeit von Juden und Nicht-Juden gleichermassen genannt wurde. Herzl strebte jedoch etwas sehr viel Radikaleres an, wenn auch angepasst an das politische Denken Europas: die Juden in einem eigenen Staat zu versammeln. Ohne die Suche nach politischen Kontakten unter den europäischen Herrschern aufzugeben, entschied Herzl, seinem Anliegen und seinem Ansehen durch die Gründung eines öffentlichen Gremiums von internationaler Bedeutung mehr Gewicht zu verleihen.

Der Zionistenkongress von 1897 bestätigte eine politische Plattform, das Baseler Programm, dessen zentrale Forderung erklärte: „Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.“ Von gleicher Bedeutung war die Gründung einer organisatorischen Struktur, der Zionistischen Weltorganisation, die sich bald schon verbreitete. Eine führende Exekutive wurde gebildet, zionistische Vereinigungen und Fraktionen wurden in Dutzenden von Ländern gegründet, und in den folgenden Jahren wurden weitere Zionistenkongresse veranstaltet. Historisch betrachtet erhält man einen tiefen Einblick anhand Herzls Tagebucheintrag, kurz nach dem Ende des ersten Kongresses: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.“ In der Tat zollte Israel seinen Leistungen Anerkennung. 1949, ein Jahr nach der Staatsgründung, brachte die Regierung des jungen Staats Herzls sterbliche Überreste nach Israel, wo sie auf dem Gipfel eines bezaubernden Berges im Westen Jerusalems bestattet wurden. Ihm zu Ehren wurde der Berg in Herzlberg umbenannt.

Zionismus heute: Wo er erfolgreich war und wo nicht

Nichtsdestotrotz gelangt man heute, 120 Jahre nach dem 1. Zionistenkongress, zu der Erkenntnis, dass es wichtige Ziele des ursprünglichen zionistischen Projekts gibt, die nicht realisiert wurden. Es stimmt, in vielerlei Hinsicht ist der Staat Israel eine einzigartige Erfolgsgeschichte: modern, demokratisch, pulsierend vor Leben, international anerkannt, mit einer sich selbst erhaltenden Wirtschaft und der Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Die schiere Tatsache, dass sich Juden aus der ganzen Welt, mit einer grossen kulturellen und sozialen Vielschichtigkeit, versammelten und zu einer neuen und relativ gut funktionierenden Gesellschaft verschmolzen, ist eine Leistung, die ihresgleichen sucht.

Und doch führte die Gründung des jüdischen Staats zu neuen Problemen –sowohl intern als auch extern – die bislang ungelöst blieben, darunter die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern und den Muslimen des Nahen Ostens. Eine äusserst irritierende Frage ist die Kluft zwischen dem zentralen Ziel des Zionistenkongresses von 1897 – eine Lösung für das Problem des modernen Antisemitismus durch die politische Normalisierung der Juden zu finden – und der Realität, wie sie sich 120 Jahre später darstellt. Es ist leider nur allzu offensichtlich, dass die jüdische Staatlichkeit das Problem, das Herzl und den politischen Zionismus bewegte, nicht gelöst hat. Judenfeindlichkeit gibt es auch heute nach wie vor. Wir sind gezwungen, zu erkennen, wie tief verwurzelt der Judenhass in der westlichen Geschichte und Kultur ist: weder die Zerstörung des europäischen Judentums in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, noch die Gründung des Staates Israel hat den erhofften Wandel in der negativen Haltung gegenüber den Juden gebracht. Schlimmer noch, aktuell ist es der jüdische Staat, der offensichtlichste Ausdruck tatsächlicher kollektiver jüdischer Vitalität, der zum zentralen Ziel von Judenhass avanciert ist. Siebzig Jahre nach der Shoah hören wir wieder, wie die Absicht, Millionen von Juden zu vernichten – dieses Mal konzentriert in Israel –, geäussert wird, und ein wesentlicher Teil der europäischen Gesellschaft akzeptiert solche Drohungen als normale Alltagsgegebenheit. Die anti‑jüdischen Äusserungen und Taktiken mögen sich im Laufe der Jahrhunderte geändert haben, aber ihr zerstörerisches Ziel bleibt das gleiche. Wie heisst es doch in dem französischen Sprichwort: „Plus ça change, plus c’est la même chose.“

Und doch führte die Gründung des jüdischen Staats zu neuen Problemen –sowohl intern als auch extern – die bislang ungelöst blieben, darunter die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern und den Muslimen des Nahen Ostens.

Demzufolge sollten heutige Juden die Voraussetzungen dieser führenden Ideologie des jüdischen Lebens im vergangenen Jahrhundert, den Zionismus, neu überdenken. Anfangen sollten sie dabei nicht nur mit einer Hinterfragung der beim 1. Zionistenkongress geäusserten Absichten, sondern auch der damals herrschenden Tendenzen in der jüdischen Gesellschaft. Herzl und seine Mitarbeiter schwammen ganz oben auf einer Welle mit tiefreichenden Wurzeln. Abgesehen von der judenfeindlichen Bedrohung, die sie ganz richtig erkannt hatten, gab es andere historische Faktoren und Strömungen innerhalb der jüdischen Gesellschaft, die bewusst oder unbewusst die 120 Kongressteilnehmer inspirierten und anspornten. Der Zionismus war ein komplexes Phänomen, dem die Kraft innewohnte, eine der bemerkenswertesten Schöpfungen der Neuzeit hervorzubringen – den Staat Israel – und dies trotz der grauenvollen Katastrophe, die in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts über das europäische Judentum hereinbrach.

Die allmähliche Annahme des Zionismus

Man erinnere sich, seinerzeit stellten die Teilnehmer des Zionistenkongresses von 1897 nur eine kleine Minderheit der jüdischen Gesellschaft dar. Der Zionismus entwickelte sich nur nach und nach zu einer führenden Ideologie und einem zentralen Ziel des modernen Judentums. In den frühen Jahren verhielten sich die meisten Juden gleichgültig gegenüber dem Zionismus oder lehnten ihn gar strikt ab. Tatsächlich hatte man ursprünglich beabsichtigt, den Zionistenkongress in Deutschland, in München, zu veranstalten. Der Opposition der lokalen jüdischen Gemeinschaft war es zu verdanken, dass der Kongress nach Basel verlegt werden musste. Die beiden führenden religiösen Strömungen im Judentum des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, die Orthodoxie und die Reform, waren gegen das zionistische Programm, wenn auch aus sehr unterschiedlichen und gegensätzlichen Gründen. Der junge Zionismus hatte einen starken Gegner in der mächtigen jüdischen Sozialistenbewegung, die damals im osteuropäischen Judentum aktiv war und schon bald auch in die Auswanderungsländer der Juden hinüberschwappte. Assimilierte Juden, die allmählich im westlichen Judentum zu einer Mehrheit wurden, strebten nach sozialer und kultureller Integration in ihren jeweiligen Ländern und lehnten den Gedanken ab, Juden als eine besondere Nationalität zu definieren und sie in einem eigenen Staat zu konzentrieren. Im Grunde ein europäisches Phänomen, hatte die zionistische Bewegung nur geringe Auswirkungen auf die alten und etablierten Judenheiten in islamischen Ländern. Und dennoch stiess der Zionismus nach und nach auch in jeden dieser Sektoren vor: Es gab assimilierte Juden, die zu Zionisten wurden (wie Herzl selbst), es gab orthodoxe und reformierte Juden, die die Bewegung unterstützten. Bald schon entwickelte sich ein mächtiger und höchst origineller zionistisch-sozialistischer Zweig, und auch unter den Juden in muslimischen Ländern fand der Zionismus seine Anhänger. Im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die Unterstützung für den Zionismus in jeder der genannten Schichten des Judentums zu. Ganz klar war da etwas in der zionistischen Botschaft, das jede der unterschiedlichen Strömungen im weltweiten Judentum ansprach. Mehr noch, es gab eine einende Kraft im Zionismus, die in der Lage war, Juden zu vereinen, die hinsichtlich ihrer Religion oder Ideologie nur wenig gemeinsam hatten oder sich sogar feindlich gesinnt waren.

Der Zionismus erwies sich als bemerkenswert flexibel, offen für die Zusammenarbeit mit allen Strömungen des modernen Judentums, sowohl in religiöser als auch in säkularer Hinsicht, und sogar mit Juden, die keine nationale Definition des Judentums akzeptierten. In der Bewegung selbst entwickelten sich diverse ideologische Richtungen. Parallel zu dem von Herzl propagierten politischen Zionismus gab es eine einflussreiche kulturelle Position, deren herausragender Vertreter Ahad Haam war. Später entstand eine praktische Richtung, die tatsächlich in taktischem Widerspruch zu der politischen Strömung stand. Alle drei vereinigten sich jedoch schon bald in einem weiteren, neuen Ansatz, dem synthetischen Zionismus, dessen bekannter Vertreter Chaim Weizmann war und der nach und nach von der ganzen Bewegung übernommen wurde. Als David Ben-Gurion im Mai 1948 den Staat Israel proklamierte, war dies ein politischer Akt, der auf praktischen Errungenschaften basierte und von einer kulturellen Vision getragen wurde.

Die breitere Bedeutung der zionistischen Idee

Eine mögliche Erklärung für den stetigen Vormarsch des zionistischen Gedankens, die im Nachhinein offenbar wird, ist, dass der Zionismus eine wichtige Tendenz in der jüdischen Geschichte verkörperte: eine Verschmelzung von tief im kollektiven Bewusstsein der Juden verankerten Ideen und Lebensweisen, aufgenommen aus den nicht-jüdischen Umfeldern – in diesem Fall aus dem modernen Europa – ein Prozess, der sich im Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte. Shivat Tzion, der uralte Traum der Rückkehr ins Land Israel, befand sich – bewusst oder unbewusst – in den Köpfen einer Mehrheit des modernen Judentums. Die Juden wurden jedoch auch von den politischen Ideen des modernen Europa, wie etwa Nationalismus und Staatlichkeit, inspiriert. Es ist kein Zufall, dass die meisten der Denker und Vorreiter des Zionismus – der Idee und der Bewegung – von Theodor Herzl an von ihren nicht-jüdischen Umfeldern beeinflusst oder kulturell in diese integriert waren. Diese Integration gab es in verschiedenen Ausprägungen, von umfassender Assimilation bis hin zu einem bestimmten Grad der Aufnahme politischer und kultureller Gedanken des Westens. Der Zionismus, der sich abermals in zahlreiche Richtungen und Ebenen unterteilte, war das Ergebnis der Exposition gegenüber nicht-jüdischen Einflüssen kombiniert mit variierenden Mustern des jüdischen Bewusstseins – ein Prozess, zu dem es in der gesamten jüdischen Geschichte immer wieder Parallelen gab und der sich nun unter den Bedingungen des modernen Europa wiederholte. Herzls Beispiel ist bezeichnend. Aus soziologischer Sicht war er ein Jude, der sehr gut in die europäische Kultur integriert war und dessen jüdische Wurzeln eher geschwächt waren. Auch wenn Palästina im Baseler Programm von 1897 als Ort der „öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte“ genannt wurde, war Herzl durchaus aufgeschlossen, was die Frage betraf, wo der vorgeschlagene jüdische Staat gegründet werden sollte. Sein Augenblick der Wahrheit ereignete sich 1903 beim 6. Zionistenkongress. Er stand vor den Delegierten und verkündete stolz, dass Grossbritannien bereit sei, eine jüdische Siedlung in Uganda zu unterstützen (als Nachtasyl für verfolgte Juden, schränkte sein Kollege Max Nordau, der Ärger witterte, den Vorschlag ein) – zu Herzls Erstaunen wurde der Plan jedoch von den meisten osteuropäischen Delegierten abgelehnt: Der Zionismus solle nach Zion führen, nicht nach Afrika, so teilte man ihm mit. Herzl verstand die Botschaft und akzeptierte sie. In gewisser Weise wurde Herzl erst jetzt zum Zionisten im vollsten Sinne des Wortes.

Aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet, war die erneute politische Konzentration der Juden im Land Israel ein Ausdruck dieses Musters, das sich in der jüdischen Geschichte immer wieder wiederholte – die Aufrechterhaltung der jüdischen Spezifität kombiniert mit der Anpassung an die zu einer bestimmten Zeit geltenden Anforderungen und Bedingungen eines jeweiligen Umfelds.

Vor diesem Hintergrund beinhaltete die Absicht der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina wesentlich mehr als eine Lösung für das Problem des Antisemitismus, auch wenn dies bestimmt ein zentrales Thema im zionistischen Programm darstellte. Aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet, war die erneute politische Konzentration der Juden im Land Israel ein Ausdruck dieses Musters, das sich in der jüdischen Geschichte immer wieder wiederholte – die Aufrechterhaltung der jüdischen Spezifität kombiniert mit der Anpassung an die zu einer bestimmten Zeit geltenden Anforderungen und Bedingungen eines jeweiligen Umfelds. Auch wenn die jüdische Staatlichkeit das Problem des Judenhasses nicht gelöst hat, ist heute das Wesentliche nicht etwa, ob das jüdische Leben in Israel sicherer ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass es besser an die Anforderungen und Möglichkeiten unserer Zeit angepasst ist. Israel ist ein Ausdruck der Modernisierung des Judentums, und dennoch ist der jüdische Staat auch den Charakteristika und Problemen der Welt von heute verpflichtet. Herzl und seine Mitarbeiter, die 1897 den Ersten Zionistenkongress organisierten, drückten bewusst oder unbewusst eine wesentliche Tendenz in der Geschichte des jüdischen Volks aus.