Irak: 500.000 Kinder in Mossul in extremer Gefahr

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Verteilung von Hilfsgütern im Flüchtlingslager Debaga. Foto UNICEF/UN036077/Mackenzie
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Mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien sind laut UNICEF in den kommenden Wochen in der irakischen Stadt Mossul in extremer Gefahr. Das Kinderhilfswerk ruft dazu auf, bei der Rückeroberung der Millionenstadt die Kinder besonders zu schützen.

„Die Kinder in Mossul haben bereits in den vergangenen zwei Jahren schwer gelitten. Jetzt könnten viele vertrieben werden, zwischen die Frontlinien oder ins Kreuzfeuer geraten”, erklärte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins.

In Erwartung einer Flüchtingswelle hat die Hilfsorganisation Hygieneartikel, Latrinen, mobile Duschen und Materialien zur Wasserversorgung für 150.000 Menschen vorsorglich in die Region gebracht. Insgesamt werde man in den kommenden Wochen Hilfsgüter zur Versorgung von 350.000 Menschen bereitstellen.

Auch sind mobile Teams ausgebildet worden, um schwer traumatisierte und verletzte Kinder zu betreuen und zu versorgen. Gemeinsam mit den Behörden stehen laut UNICEF 50 Impfteams bereit, um Kinder gegen Masern und Polio zu impfen.

„Wir arbeiten rund um die Uhr, um Kindern wo immer sie sich aufhalten zu helfen”, sagte Peter Hawkins weiter.

Seit März 2016 sind in der Region um Mossul bereits rund 130.000 Menschen vor den Militäroperationen geflohen. Das Kinderhilfswerk befürchtet, dass angesichts der Zuspitzung zusätzlich Tausende Kinder in überfüllten und unzureichend ausgestatteten Notunterkünften und Lagern Zuflucht suchen müssen.

UNICEF hat alle Konfliktparteien aufgerufen, Kinder zu schützen und das internationale humanitäre Völkerrecht zu respektieren.