Rabbiner besorgt über Sicherheit von Juden

0
Anti-israelische Protestkundgebung in Berlin, Deutschland, Samstag, 15. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Anti-israelische Protestkundgebung in Berlin, Deutschland, Samstag, 15. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Lesezeit: 2 Minuten

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat sich wegen der antisemitischen Übergriffe und Demonstrationen gegen Israel besorgt über die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in Deutschland gezeigt. Die Sicherheitslage für in Deutschland lebende Juden sei schlechter als zuvor, erklärte CER-Generalsekretär, Gady Gronich, gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ Online-Ausgabe). Man könne schwer sagen, wie sich die Situation weiterentwickele. Überraschungen könnten aus “allen Richtungen kommen”.

Gronich zufolge wurde “der Antisemitismus von Einwanderern unterschätzt”. Er beklagte, dass der Nahostkonflikt “mit all seinen falschen Narrativen” grosse Teile der muslimischen Gemeinde “in geistiger Geiselhaft halte”. Nun werde dieser Konflikt auch auf europäischem Boden ausgetragen. Deutschland habe seine Verantwortung für den Schutz des jüdischen Lebens angenommen, so Gronich. Doch es gebe weiter “sehr grossen Bedarf an rechtlichen und präventiven Massnahmen, auch in Deutschland”.

Das Thema der Imam-Ausbildung müsse “endlich diskutiert werden”. Die Mehrheit der Imame in Deutschland komme aus der Türkei. Diese brächten “Propaganda der türkischen Regierung und von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit”, so Gronich. Muslimische Geistliche in Europa müssten ihre Ausbildung zukünftig in dem Land erhalten, in dem sie tätig seien. Zudem müssten sie in der Sprache unterrichtet werden, “in der sie predigen”. Vor diesem Problem dürfe die deutsche Politik “nicht länger ihre Augen verschliessen”.

Gronich forderte zudem, “Finanzströme aus Europa für Palästina an die Hamas und die Hizbullah” zu kappen. Es müsse sichergestellt werden, dass diese Gelder nicht für Waffen verwendet würden, sondern der Zivilbevölkerung zugutekämen. Gronich ist seit 2017 CER-Generalsekretär. Der Organisation gehören nach eigenen Angaben rund 1.000 Rabbiner an. 

KNA/cha