Ägyptens Gaza-Plan sorgt für geteilte Reaktionen

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Sitzung der Arabischen Liga. Foto Screenshot Youtube / الحدث
Sitzung der Arabischen Liga. Foto Screenshot Youtube / الحدث
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Nach US-Präsident Trump hat auch Ägypten einen Vorschlag zum Wiederaufbau des Gazastreifens gemacht. Die arabische Welt stimmt zu, aber in den USA und Israel stösst der Vorschlag auf Ablehnung.

Der von Ägypten vorgeschlagene Wiederaufbauplan für den Gazastreifen stösst auf ein geteiltes Echo. Während die arabische Welt Zustimmung signalisiert, lehnen die USA und Israel den Vorschlag ab, wie israelische Medien am Mittwoch berichteten. Der Plan ignoriere, „dass die Bewohner nicht menschenwürdig in einem Gebiet leben können, das von Trümmern und nicht explodierten Kampfmitteln übersät ist“, wird der nationale Sicherheitsberater der USA, Brian Hughes, zitiert. US-Präsident Donald Trump halte an seiner Vision fest, Gaza ohne die Hamas wiederaufzubauen.

Die Arabische Liga hatte bei einem Treffen am Dienstag in Kairo den ägyptischen Plan für den Gazastreifen angenommen. Er sieht vor, dass der Gazastreifen für ein halbes Jahr von einem Ausschuss aus örtlichen Fachleuten verwaltet wird. Sie sollen den Wiederaufbau überwachen, für den Kosten in Höhe von umgerechnet 50 Milliarden Euro veranschlagt werden.

Die Aufsicht soll die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) erhalten, die nach Ablauf der sechs Monate die Kontrolle über das Gebiet übernehmen soll. Ferner sollen binnen eines Jahres Wahlen in den palästinensischen Gebieten abgehalten werden. Jeder Versuch, die Bewohner des Gazastreifens zu vertreiben, wird abgelehnt.

Der Sprecher des israelischen Aussenministeriums, Oren Marmorstein, wies die arabischen Pläne zurück. Sie gingen nicht auf die veränderten Realitäten nach dem Hamasangriff vom 7. Oktober 2023 ein und blieben „in alten Perspektiven verhaftet“, schrieb er auf der Plattform „X“. Kritik übte er daran, dass der Terroranschlag der Hamas weder erwähnt noch verurteilt werde. Stattdessen stütze sich die Arabische Liga auf Aussagen der PA sowie des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), die „wiederholt Korruption, Unterstützung für den Terrorismus und Versagen bei der Lösung des Problems unter Beweis gestellt“ hätten.

Zustimmung erhielt der Plan laut Berichten von palästinensischer Seite. Präsident Mahmud Abbas erklärte sich demnach in Kairo bereit, Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abzuhalten, wenn die Umstände dies zuliessen. Die letzten Wahlen in den palästinensischen Gebieten fanden 2005 statt. Die Hamas begrüsste in einer Stellungnahme von Mittwoch die arabischen Wiederaufbaupläne.

KNA/akr/iki

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