Chipgigant setzt trotz Herausforderungen auf Israel

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Symbolbild. Foto IMAGO / SOPA Images
Symbolbild. Foto IMAGO / SOPA Images
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Der Halbleiter-Riese Applied Materials investiert weiterhin massiv in Israel, obwohl das Land mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen hat.

Dies verdeutlicht das kürzlich veröffentlichte Interview mit Rafi Benami, General Manager von Applied Materials Israel. Das Unternehmen ist der grösste Forschungs- und Entwicklungsstandort von Applied Materials ausserhalb der USA und beschäftigt in Israel rund 2.000 Mitarbeiter.

Herausforderungen und Wachstum

Benami übernahm 2022 die Leitung inmitten eines Hochs der israelischen Hightech-Branche. Doch die vergangenen Jahre waren geprägt von globalen Krisen, innenpolitischen Spannungen und einem andauernden Krieg, der sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft des Landes belastet. Trotz dieser Widrigkeiten konnte das Unternehmen seine Präsenz in Israel stärken: Die Mitarbeiterzahl wurde nahezu verdoppelt, und der Ausbau eines vierten Gebäudes auf dem Campus ist in vollem Gange.

„Die weltweite Nachfrage nach Halbleitern wächst kontinuierlich, sei es für Künstliche Intelligenz, Fahrzeuge oder Datenverarbeitung“, erklärte Benami. „Wir erwarten bis 2030 ein Wachstum von 50 % in der Branche.“

Krise und Resilienz

Die Eskalation der Gewalt seit Oktober 2023 traf auch Applied Materials schwer. Neben dem Verlust von Mitarbeitern mussten etwa 300 Reservisten aus den Reihen des Unternehmens an die Front. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurden pensionierte Mitarbeiter reaktiviert und Familien aus gefährdeten Gebieten in Hotels untergebracht. Finanzielle Unterstützung und psychologische Hilfe für Betroffene sind Teil der umfassenden Hilfsmassnahmen.

Trotz dieser Herausforderungen hat das Unternehmen unter Beweis gestellt, dass es in der Lage ist, auch in Krisenzeiten erfolgreich zu operieren. „Wir haben unseren globalen Management- und Kundenstamm überzeugt, dass wir lieferfähig bleiben“, so Benami.

Langfristige Perspektiven

Applied Materials diversifiziert seine globalen Aktivitäten, bleibt jedoch fest in Israel verwurzelt. Mit über 80 offenen Stellen in Israel, die sich auf Schlüsseltechnologien wie Software und Physik konzentrieren, bekennt sich das Unternehmen zu seiner Rolle als Motor für Innovation in der Region.

„Für die israelische Hightech-Branche ist Stabilität essenziell“, betont Benami. „Wir brauchen soziale Kohäsion und ein positives internationales Ansehen, um nachhaltig erfolgreich zu sein.“

Das vollständige Interview mit Rafi Benami erschien ursprünglich auf der Website von CTech und kann hier nachgelesen werden.

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